ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Erwerbstätigkeit in Deutschland sinkt im dritten Quartal
Die Erwerbstätigkeit in Deutschland ist im dritten Quartal 2024 leicht gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, waren rund 46,1 Millionen Personen erwerbstätig. Damit sank die Erwerbstätigenzahl im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt um 45.000 Personen (minus 0,1 Prozent). Das war der erste saisonbereinigte Rückgang seit dem ersten Quartal 2021. Im ersten und zweiten Quartal 2024 waren noch Zuwächse von 46.000 beziehungsweise 29.000 Personen zu verzeichnen.
Zahl der Firmengründungen bis September gesunken
In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden in Deutschland rund 90.700 Betriebe gegründet, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, waren das 0,8 Prozent weniger neu gegründete größere Betriebe als von Januar bis September des Vorjahres. Gleichzeitig sank die Zahl der vollständigen Aufgaben von Betrieben mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung um 1,8 Prozent auf rund 70.900 Fälle.
Ifo: Mehr Unternehmen fürchten akut um ihre wirtschaftliche Existenz
Mehr Unternehmen in Deutschland fürchten akut um ihre wirtschaftliche Existenz. Ihr Anteil ist einer Umfrage des Ifo-Instituts zufolge auf 7,3 Prozent gestiegen. Im Oktober 2023 waren es noch 6,8 Prozent. Dies spiegle sich auch in der höheren Zahl an Insolvenzen wider. "Der kontinuierliche Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzen dürfte sich fortsetzen", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Neben fehlenden Aufträgen macht der steigende internationale Wettbewerbsdruck vielen Unternehmen derart zu schaffen, dass sie ihre Zukunft akut gefährdet sehen."
Britische Wirtschaft wächst im dritten Quartal nur um 0,1 Prozent
Die britische Wirtschaft ist im dritten Quartal 2024 nur geringfügig gewachsen. Der ersten Veröffentlichung zufolge stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal nach 0,5 Prozent im zweiten Quartal, wie das britische Amt für Statistik mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Wachstum von 0,2 Prozent erwartet. Die Aussichten auf einen Aufschwung sind ungewiss, da höhere Staatsausgaben und die Androhung höherer Zölle auf Exporte in die USA die Wirtschaftstätigkeit wahrscheinlich in unterschiedliche Richtungen lenken werden.
Chinas Industrieproduktion unter Erwartung - Einzelhandel besser
Chinas jüngste Schlüsselindikatoren zeichnen ein durchwachsenes Bild der Wirtschaft und deuten darauf hin, dass Pekings Stimulierungsmaßnahmen noch nicht zu einer vollständigen Trendwende geführt haben. Die chinesische Industrieproduktion ist offiziellen Daten zufolge im Oktober um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, während sie im September noch um 5,4 Prozent zugenommen hatte, teilte das Nationale Statistikamt am Freitag mit. Das Ergebnis verfehlte das von den vom Wall Street Journal befragten Ökonomen erwartete Wachstum von 5,6 Prozent.
Japans Wirtschaft wächst langsamer - BoJ dürfte trotzdem bald erhöhen
Japans Wirtschaftswachstum hat sich im dritten Quartal leicht verlangsamt. Aber der Konsum hat sich weiter erholt, und es wird nach wie vor erwartet, dass die Zentralbank die Zinssätze weiter erhöht. Japans reales Bruttoinlandsprodukt wuchs im Einklang mit den Erwartungen und stieg um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie vorläufige Regierungsdaten am Freitag zeigten. Das war langsamer als der Zuwachs von 0,5 Prozent im zweiten Quartal und brachte Japans annualisiertes Wachstum auf 0,9 Prozent.
Konsum in Japan überraschend widerstandsfähig
Nach Einschätzung von Krishna Bhimavarapu, APAC-Ökonom bei State Street Global Advisors (SSGA), zeigen die jüngsten BIP-Daten Japans ein langsameres Wirtschaftswachstum, aber einen überraschend widerstandsfähigen privaten Konsum. Dies könnte den Bedarf an großen Konjunkturmaßnahmen verringern. Bhimavarapu hält jedoch einen solchen Schritt weiterhin für wahrscheinlich, und zwar in Form eines überdurchschnittlich hohen Nachtragshaushaltes. Die BIP-Daten unterstreichen nach Aussage des Ökonomen die Bedeutung eines höheren Lohnwachstums, das auch von der neuen Regierung unter Premierminister Shigeru Ishiba wahrscheinlich angestrebt wird.
Schnabel: EZB sollte vorsichtiger mit Wertpapierkäufen sein
Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Aussage von EZB-Direktorion Isabel Schnabel im Falle zu niedriger Inflationsraten vorsichtiger als bisher mit großvolumigen Wertpapierkäufen (Quantitative Lockerung) sein. In einer Rede bei sagte sie, dass die Zentralbanken im aktuell volatilen Umfeld schnell auf Veränderungen reagieren können müssten, was den Einsatz von Instrumente nahelege, die eine besondere Agilität ermöglichten. Schnabel hob in diesem Zusammenhang Leitzinsänderungen und langfristige Finanzierunsggeschäfte als positiv hervor.
Powell: Solide Wirtschaftslage erlaubt vorsichtige Zinsschritte
Nach Aussage von Fed-Chef Jerome Powell kann sich die US-Notenbank angesichts der Anzeichen für eine robuste Konjunktur Zeit nehmen, über das weitere Tempo ihrer Zinssenkungen zu entscheiden. "Die Wirtschaft sendet keine Signale, dass wir es mit Zinssenkungen eilig haben müssten", sagte Powell in einer am Donnerstag in Dallas gehaltenen Rede. "Die Stärke, die wir derzeit in der Wirtschaft sehen, gibt uns die Möglichkeit, unsere Entscheidungen sorgfältig zu treffen." Die Fed hatte ihre Leitzinsen bei den beiden jüngsten Sitzungen gesenkt. Das nächste Treffen des Offenmarktausschusses FOMC findet am 17. und 18. Dezember statt.
Bank of Mexico senkt zum dritten Mal in Folge die Zinsen
Die mexikanische Zentralbank hat, wie mehrheitlich erwartet, erneut den Leitzins gesenkt. In der Erklärung hieß es, man erwarte eine weitere Abschwächung der Kerninflation, was weitere Zinssenkungen in der Zukunft ermöglichen würde. Der Gouverneursrat beschloss einstimmig, den Zielsatz für den Tagesgeldsatz um 25 Basispunkte auf 10,25 Prozent nach unten zu nehmen. Es war die dritte Senkung in Folge und die vierte Senkung in diesem Jahr. Es wurde mit einem solchen Schritt gerechnet, obwohl die Inflation außerhalb der Kernrate in jüngster Zeit gestiegen ist und der Peso nach dem Sieg von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen in den USA gegenüber dem US-Dollar weiter an Wert verloren hat.
+++ Konjunkturdaten +++
DE/Großhandelspreise Oktober +0,4% gg Vormonat
DE/Großhandelspreise Oktober -0,8% gg Vorjahr
Frankreich/Verbraucherpreise Okt +0,3% gg Vm, +1,2% gg Vj
Frankreich/HVPI Okt +1,6% gg Vj nach Sep +1,4% gg Vj
Schweden Okt Arbeitslosenzahl 438.000
Schweden Okt Arbeitslosenquote 7,8%
DJG/DJN/apo
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