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16:29 Uhr, 18.12.2024

Verband: Eingetrübte Stimmung im Mittelstand

Von Andreas Kißler

DOW JONES--Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) blicken weniger optimistisch in die Zukunft als noch vor einem Jahr. Dies zeigt der aktuelle DMB Mittelstands-Index, für den der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) 558 seiner Mitgliedsunternehmen befragt hat. Demnach litten Unternehmen besonders unter der hohen Bürokratielast. Eine Mehrzahl befürworte einen politischen Neustart nach der Bundestagswahl, und rund die Hälfte der Befragten spreche sich für eine Reform der Schuldenbremse aus. "Die Umfrage zeigt, dass KMU unter enormem Druck stehen und Reformen erwarten", sagte DMB-Vorstand Marc Tenbieg. "Nur durch entschlossene politische Maßnahmen kann die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands wieder gestärkt werden."

Im Vergleich zum Vorjahr schätzten die DMB-Mitgliedsunternehmen ihre derzeitige wirtschaftliche Lage schlechter ein. Aktuell bewerteten nur noch 44 Prozent der befragten Unternehmen ihre gegenwärtige Geschäftssituation mit sehr gut oder gut - ein Rückgang von 14 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Ein ähnlicher Negativtrend zeige sich bei den Erwartungen für das kommende Jahr. Der Anteil der Unternehmen, die Stagnation erwarten, stieg laut den Angaben von 37 Prozent auf 44 Prozent. Gleichzeitig sank der Anteil derjenigen, die mit leichtem Wachstum rechnen, demnach von 38 Prozent auf 31 Prozent.

In Bezug auf die Schuldenbremse zeichnet sich dem Verband zufolge ein Stimmungswechsel ab. 48 Prozent der Befragten befürworteten mittlerweile eine Reform der im Grundgesetz verankerten Regelung, 35 Prozent der Befragten lehnten die Reform ab. Dies sei eine deutliche Wendung im Vergleich zu 2022, als der DMB seine Mitglieder erstmals zu diesem Thema befragt habe. Damals seien noch 61 Prozent gegen eine Reform der Schuldenbremse gewesen.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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