ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
GfK: Konsumklima in Deutschland erholt sich weiter
Die Verbraucherstimmung in Deutschland setzt ihre Erholung fort. Das von GfK und NIM ermittelte Konsumklima stieg in der Prognose für November um 2,7 Punkte auf minus 18,3 Zähler. Dies ist der höchste Wert seit April 2022 - wobei das Niveau des Konsumklimas nach wie vor niedrig ist. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Wert von minus 20,5 Zählern erwartet. "Die Verunsicherung durch Krisen, Kriege und gestiegene Preise ist derzeit immer noch sehr ausgeprägt und verhindert, dass für den Konsum positive Faktoren, wie spürbare reale Einkommenszuwächse, nicht ihre volle Wirkung entfalten können", erklärte Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM.
DIHK: 2024 allenfalls "rote Null" und auch 2025 lediglich Nullwachstum
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) sieht 2024 einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,2 Prozent und rechnet auch nächstes Jahr noch mit einer Stagnation der Wirtschaftsleistung. "Für 2025 geben es unsere Zahlen nicht her, optimistisch zu werden", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben bei der Vorstellung der jüngsten Konjunkturumfrage. "Im Gegenteil, an manchen Stellen lassen die Rückmeldungen der Unternehmen befürchten, dass es noch schlechter kommen könnte. Für 2024 senken wir unsere Prognose auf allenfalls eine 'rote Null'", erklärte er. "Auch für das kommende Jahr rechnen wir lediglich mit Nullwachstum. Das wäre dann das dritte Jahr in Folge ohne realen Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt."
Ifo-Institut: Unternehmen planen vermehrt höhere Preise
Die Ifo-Preiserwartungen sind im Oktober auf 15,9 Punkte gestiegen, nach saisonbereinigt korrigierten 14,1 im September. Vor allem die Industrieunternehmen, die unternehmensnahen Dienstleister und der Handel planten vermehrt Preiserhöhungen, teilte das Institut mit. In den konsumnahen Dienstleistungsbranchen und im Baugewerbe seien die Preiserwartungen dagegen gesunken. "In den kommenden Monaten dürfte die Inflationsrate wieder etwas anziehen und die Zwei-Prozent-Marke der Europäischen Zentralbank erreichen", sagte Ifo-Konjunkturexperte Sascha Möhrle.
Deutsche Sparquote im internationalen Vergleich hoch
Die privaten Haushalte in Deutschland haben 10,4 Prozent ihres Einkommens im Jahr 2023 gespart - eine hohe Quote im Vergleich zu anderen Industriestaaten. So haben nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die privaten Haushalte in Italien mit 0,3 Prozent, in Japan mit 2,8 Prozent und in den USA mit 4,7 Prozent im letzten Jahr deutlich geringere Anteile ihres verfügbaren Einkommens auf die Seite gelegt.
EZB-Vizepräsident besorgt über Konjunkturschwäche
Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, hat sich besorgt über die Konjunktur in der Eurozone geäußert. Die Wirtschaftstätigkeit im Euroraum sei schwächer als erwartet, wobei die Unterschiede zwischen den einzelnen Sektoren fortbestünden, sagte der Spanier bei einer Rede in Madrid. Trotz steigender Einkommen bleibe der Konsum der privaten Haushalte schwach, und die Ersparnisse stiegen stärker als erwartet.
CSU-Fraktionschef fordert Sozialstaatsreform
Der Fraktionsvorsitzende der CSU im Bayerischen Landtag, Klaus Holetschek, fordert eine umfassende Reform des Sozialstaats. "Das heutige Sozialsystem ist nicht zukunftsfähig", sagte er dem Magazin Focus. "Pflege und Rente sind die zentralen Themen der Zukunft. Daher brauchen wir eine Reform der Sozialsysteme, und zwar jetzt", betonte der Christsoziale. Dies begründete Holetschek insbesondere mit dem Ausmaß der versicherungsfremden Leistungen. "Derzeit wird die Pflegeversicherung mittels 11 Milliarden Euro versicherungsfremder Leistungen bezahlt, bei der Krankenversicherung sind es 10 Milliarden. Das kann nicht mehr so weiter gehen, sonst fährt unser Pflegesystem an die Wand."
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Sep Einzelhandelsumsatz -0,1% gg Vormonat
Schweden Sep Einzelhandelsumsatz +2,7% gg Vorjahr
Schweden Sep Einzelhandelsumsatz PROGNOSE: +0,3% gg Vormonat
Schweden Sep Einzelhandelsumsatz PROGNOSE +2,1% gg Vorjahr
Japan/Arbeitslosenquote Sep 2,4% (PROG: 2,5%)
DJG/DJN/apo
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