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13:30 Uhr, 11.06.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

S&P: Solvency-Änderungen senken Kapitalanforderungen

Die vom Europaparlament am 23. April genehmigten Veränderungen an der Solvabilitätsrichtlinie Solvency 2 könnten die Kapitalanforderungen an Versicherer nach Aussage von Standard & Poors (S&P) bis 2027 um 80 Milliarden Euro senken. S&P schätzt laut einer aktuellen Mitteilung, dass die Veränderung die Solvency-2-Quoten um bis zu 25 Prozentpunkte reduziert, nachdem ursprünglich nur 20 Punkte erwartet worden waren. Der größte Teil der Entlastung dürfte demnach auf Lebensversicherer entfallen. Die Mitgliedsländer dürften die Veränderungen binnen der nächsten zwei Jahre in nationales Recht umsetzen. S&P nimmt an, dass die Kapitalpuffer der Versicherer sinken könnten, wenn sie die Kapitalentlastung für höhere Ausschüttungen an Aktionäre oder den Kauf von Aktien nutzen.

Lindner: Aufgabe ist, Immobilienmarkt wieder zum Funktionieren zu bringen

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat eine Stärkung des Marktumfeldes für Immobilien angemahnt. Insgesamt habe es eine Dämpfung der Konjunktur in Deutschland "aufgrund der Anpassungskrise in der Immobilienwirtschaft" gegeben, sagte Lindner beim Tag der Immobilienwirtschaft in Berlin. "Jetzt ist es unsere Aufgabe, den Markt wieder zum Funktionieren zu bringen." Nötig sei "eine Stärkung der Rentabilität von Immobilienprojekten durch einen angemessenen und nicht mehr zu hohen Zins". Die Notenbank sei unabhängig, betonte der Bundesfinanzminister. "Aber wir haben eigene Möglichkeiten zu handeln", sagte Lindner und verwies auf eine von ihm verfolgte stabilitätsorientierte Finanzpolitik.

Bitkom-Umfrage: Deutsche Unternehmen nutzen ihre Daten kaum

Deutsche Unternehmen nutzen ihre Daten laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom kaum. Obwohl Daten für das Training von KI-Modellen, die smarte Nutzung erneuerbarer Energien oder die Forschung rund um personalisierte Medikamente wichtig seien, blieben sie in der großen Mehrheit der deutschen Unternehmen weiterhin ungenutzt, erklärte der Verband. Nur 6 Prozent gehen demnach davon aus, dass sie das Potenzial der ihnen zur Verfügung stehenden Daten überhaupt vollständig ausschöpfen.

Scholz: Wiederaufbau, Modernisierung der Ukraine benötigt massive Investitionen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat auf der Wiederaufbaukonferenz zu massiven Investitionen in der Ukraine aufgerufen. Er versprach, sich bei Treffen mit seinen Kollegen von der Gruppe der sieben westlichen Industrienationen (G7) diese Woche für umfangreiche Hilfen an das von Russland angegriffene Land einzusetzen. Gleichzeitig appellierte er an die Wirtschaft, in der Ukraine zu investieren, denn staatliche Gelder alleine würden beim Wiederaufbau des Landes nicht ausreichen. Der Ukraine versprach er Unterstützung, so lange diese nötig sei. Es werde keinen militärischen Sieg und keinen Diktatfrieden in der Ukraine geben, sagte Scholz.

Selenskyj: Hälfte der ukrainischen Stromkapazitäten von Russland zerstört

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat auf der Wiederaufbaukonferenz für Investitionen in den Energiesektor des Landes geworben. Denn durch den russischen Angriffskrieg sei die Hälfte der ukrainischen Stromkapazitäten zerstört worden. Er forderte konkret Investitionen zum Wiederaufbau von 1 Gigawatt an Energiekapazität noch in diesem Jahr und 4 Gigawatt in den nächsten Jahren. Selenskyj forderte außerdem von den westlichen Unterstützern die Lieferung von weiteren Luftabwehrsystemen des Typs Patriots, um die Ukraine gegen die russischen Angriffe zu verteidigen. Notwendig seien neun Patriot-Systeme, sagte Selenskyj.

DJG/DJN/apo

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