ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
S&P Global: Deutsche Dienstleister kommen im Mai besser in Schwung
Die Geschäftsaktivität im deutschen Servicesektor hat im Mai an Dynamik gewonnen. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex erhöhte sich auf 54,2 von 53,2 Punkten, wie aus den finalen Daten für den Monat hervorgeht. Volkswirte hatten einen Stand von 53,9 vorhergesagt. Vorläufig war für Mai ein Wert von 53,9 ermittelt worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
Eurozone-Erzeugerpreise sinken im April
Die Erzeugerpreise der Industrie in der Eurozone sind im April deutlich gesunken. Die Preise auf der Erzeugerstufe fielen im Vergleich zum Vormonat um 1,0 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang um 0,5 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Erzeugerpreise um 5,7 Prozent niedriger. Die Prognose von Volkswirten hatte auf ein Minus von 5,3 Prozent gelautet.
S&P Global: Wirtschaft der Eurozone gewinnt im Mai an Kraft
Das Wachstum der Eurozone-Wirtschaft hat sich im Mai zum dritten Mal hintereinander beschleunigt und ist so stark ausgefallen wie seit einem Jahr nicht mehr. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, stieg auf 52,2 Zähler von 51,7 im Vormonat, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Beim ersten Ausweis war ein Anstieg auf 52,3 Punkte gemeldet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Werts erwartet.
Pictet: EZB will mit Zinssenkung Wachstum stärken
Pictet-Chefstratege Luca Paolini betrachtet die Bereitschaft der Europäischen Zentralbank (EZB), ihre Zinsen zu senken, als ein Signal der Flexibilität. "Die Zinsen jetzt zu senken, ist ein starkes Signal, dass die EZB das Wachstum stärken will", sagte Paolini in Frankfurt. Die EZB habe in der Vergangenheit den Fehler gemacht, zu restriktiv zu sein, und sie wolle nun zeigen, dass sie nicht ideologisch agiere. "Ich persönlich würde mit einer Zinssenkung ein paar Monate warten", bekannte Paoloni.
Pictet: US-Inflationsrisiken nehmen mit Trump zu
Ein Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen im Herbst würde nach Einschätzung von Pictet-Chefstratege Luca Paolini zu einem deutlichen Anstieg der Inflationsrisiken führen. "Wenn Trump gewinnt, ist das schlecht für die Renten, aber auch für Aktien wird es schwierig", sagte Paolini in Frankfurt. Er verwies auf Trumps bekundete Ansicht, Fed-Chef Jerome Powell zu entlassen und darauf, dass ein Anstieg der Inflation zu Fed-Zinsanhebungen führen könnte, was wiederum schlecht für Aktien wäre. "Investoren beurteilen Trump aber eher als unternehmensfreundlich", sagte er weiter.
BVR-Präsidentin fordert Wachstumsagenda 2030 für Deutschland
Die Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Marija Kolak, hat eine "Wachstumsagenda 2030" für Deutschland angemahnt. Kolak betonte in ihrer Eröffnungsrede bei der 79. Bankwirtschaftlichen Tagung der Volksbanken und Raiffeisenbanken laut BVR, Deutschland benötige eine langfristige und umfassende Strategie, um die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahre erfolgreich zu bewältigen. "Wenn aber unsere soziale Marktwirtschaft von zu vielen Vorschriften behindert wird, dann verliert der Standort an Tempo", sagte Kolak.
Lindner plant milliardenschweres Steuerpaket - Zeitung
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) konkretisiert laut einem Zeitungsbericht seine Steuerpläne und will die kalte Progression bis 2026 im Volumen von mehr als 13 Milliarden Euro abbauen. Wie die Bild-Zeitung unter Berufung auf Zahlen und Prognosen schrieb, die in der Bundesregierung kursierten, will Lindner in drei Stufen den Grundfreibetrag anheben. Das Finanzministerium erklärte, endgültige Zahlen lägen aber erst im Herbst vor.
Wissing: Flugverbote und Technologiebeschränkungen sind Gift für Standort
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat zum Auftakt der Internationalen Luft- und Raumfahrtmesse (ILA) vor einer Schädigung des deutschen Luftfahrtstandortes durch Verbote und Einschränkungen gewarnt. "Auf der ILA 2024 kann jeder sehen: Die Deutsche Luftfahrt ist weltspitze beim Klimaschutz und Vorreiter bei CO2-neutralen Antrieben, Drohnentransporten und Flugtaxis", erklärte Wissing. "Diese Pionierrolle wollen wir weiter ausbauen. Überlegungen von Flugverboten und Technologiebeschränkungen sind Gift für unseren Standort und gefährden Fortschritte beim Klimaschutz."
VDA-Präsidentin Müller warnt vor EU-Zöllen auf chinesische Importe
Die Präsidentin des Automobilverbands VDA, Hildegard Müller, hat vor EU-Strafzöllen auf Importe chinesischer E-Autos gewarnt und dabei eine aktivere Rolle der Bundesregierung auf EU-Ebene gefordert. "Innerhalb der EU gibt es sehr unterschiedliche Sichtweisen auf die Zoll-Frage, weil viele Länder größere Import- als Exportüberschüsse haben. Frankreich exportiert etwa kaum Autos nach China. Das erklärt, warum dort Zölle eher befürwortet werden", sagte Müller der Rheinischen Post.
NRW-Wirtschaft warnt vor "bröckelnder industrieller Basis"
Der Präsident des Wirtschafts-Dachverbands Unternehmer NRW, Arndt Kirchhoff, hat vor einer Deindustrialisierung gewarnt: "Weltweit ist Deutschland das einzige Industrieland, das schrumpft. Unsere industrielle Basis bröckelt", warnte Kirchhoff in einem Gastbeitrag für die Rheinische Post. Die Wertschöpfungsketten seien in Gefahr. "Wir reden hier über die Kernbereiche unserer Volkswirtschaft. Doch ausgerechnet jetzt erleben wir eine Regierung ohne Strategie." Kirchhoff stellte die Fragen in den Raum, wo die Konzepte zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit seien, wo die Maßnahmen zur Sicherung einer bezahlbaren Energieversorgung und wo die Weichenstellungen für die Bewältigung der Transformation.
+++ Konjunkturdaten +++
US/MBA Market Index Woche per 31. Mai -5,2% auf 180,4 (Vorwoche: 190,3)
US/MBA Purchase Index Woche per 31. Mai -4,4% auf 132,3 (Vorwoche: 138,4)
US/MBA Refinance Index Woche per 31. Mai -6,8% auf 432,1 (Vorwoche: 463,8)
DJG/DJN/apo
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