Nachricht
13:30 Uhr, 13.05.2025

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

ZEW-Konjunkturerwartungen steigen im Mai stärker als erwartet

Die Konjunkturerwartungen von Investoren für Deutschland haben sich im Mai deutlicher als erwartet aufgehellt, wogegen sich die Beurteilung der aktuellen Lage überraschend, wenn auch nur leicht, verschlechterte. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen stieg auf plus 25,2 (April: minus 14,0) Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf plus 16,4 Punkte gerechnet. "Die Bildung der neuen Bundesregierung, die Bewegung in den Zollstreitigkeiten, sowie eine sich stabilisierende Inflationsrate tragen zu dem gestiegenen Optimismus bei", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach, den Anstieg der Erwartungen.

Deutscher Einzelhandelsumsatz für März nach oben revidiert

Die Umsätze des deutschen Einzelhandels haben sich im März stärker entwickelt als zunächst angenommen. Wie die Bundesbank mitteilte, stiegen die Umsätze gegenüber dem Vormonat preisbereinigt um 0,4 Prozent. Vorläufig war vom Statistischen Bundesamt (Destatis) ein Rückgang von 0,2 Prozent gemeldet worden. Auf Jahressicht lagen die Umsätze der Revision zufolge um 2,8 Prozent höher.

US-Wachstum könnte in diesem Jahr auf 1,4 Prozent sinken

Das US-Wirtschaftswachstum könnte sich in diesem Jahr nach Einschätzung von Vasu Menon, Managing Director of Investment Strategy bei OCBC, auf 1,4 Prozent verlangsamen, verglichen mit einem Anstieg von 2,8 Prozent im Jahr 2024. Zwar sei noch unklar, ob die universellen Zehn-Prozent-Zölle von Präsident Donald Trump und die sprunghafte Handelspolitik der USA der US-Wirtschaft und dem Unternehmenssektor in den kommenden Monaten schaden werden, doch hätten sie bereits jetzt große wirtschaftliche Unsicherheit geschaffen und das Vertrauen in US-Vermögenswerte untergraben.

Fed-Zinssenkungen weniger dringlich

Zinssenkungen durch die US-Notenbank sind wegen der 90-tägigen Pause bei den US- und chinesischen "reziproken" Zöllen nach Einschätzung von Goldman-Sachs-Volkswirten nicht mehr so dringend notwendig wie zuvor. "Nach unserem neuen wirtschaftlichen Basisszenarios verlagert sich der Grund für Zinssenkungen von der Versicherung hin zur Normalisierung", schreiben sie in einem Kommentar. Sie verweisen darauf, dass das Wachstum nun wahrscheinlich etwas höher und die Arbeitslosenquote etwas niedriger bleiben werde, wodurch die Dringlichkeit einer geldpolitischen Unterstützung abnehme.

GS: Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession gesunken

Die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession in den nächsten zwölf Monaten ist nach Einschätzung von Goldman Sachs (GS) gesunken, was auf Optimismus aufgrund der Deeskalation der Handelsspannungen zwischen den USA und China zurückzuführen ist. Die Ökonomen der Bank senkten die Wahrscheinlichkeit einer Rezession von 45 Prozent auf 35 Prozent und merkten an, dass ihre jüngste Vereinbarung zu einem etwas geringeren Anstieg des effektiven Zollsatzes führen wird als erwartet. Es sei wahrscheinlich, dass die Trump-Administration in den nächsten Wochen weitere vorläufige Handelsabkommen ankündigen werde, die den effektiven US-Zollsatz weiter senken könnten.

Handelsabkommen senkt US-Rezessionsrisiko auf 35 Prozent

Die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession in diesem Jahr ist nach der Ankündigung eines vorläufigen US-Handelsabkommens nach Einschätzung von Ryan Sweet, Chefvolkswirt für die USA bei Oxford Economics, auf 35 Prozent gesunken, verglichen mit den zuvor über 50 Prozent liegenden Wahrscheinlichkeiten. Dennoch bestehe das Risiko, zu viel in eine einzige Vereinbarung hineinzuinterpretieren, hieß es. Die tarifbedingten Risiken für den Ausblick seien weiterhin abwärtsgerichtet, fügt Sweet hinzu. Eine künftige Eskalation bleibe möglich, da Zölle wahrscheinlich als Verhandlungstaktik eingesetzt werden, sagt er.

Trumps Zorn könnte sich jetzt auf Europa richten

Nach Einschätzung von Claus Vistesen und Melanie Debono von Pantheon Macroeconomics könnte sich der Zorn von Präsident Donald Trump wieder auf Europa richten, nachdem sich die Beziehungen zu China entspannt haben. Trump gewährte einen 90-tägigen Aufschub für die zuvor angekündigten Zölle auf chinesische Importe und nannte den Waffenstillstand einen "totalen Neustart". Das seien gute Nachrichten für die Weltwirtschaft und dürfte bedeuten, dass die EU in diesem Jahr eine technische Rezession vermeidet, meinen Debono und Vistesen.

Fed senkt Leitzins nicht vor Dezember

Deutsche-Bank-Volkswirt Jim Reid erwartet weiterhin keine kurzfristige Zinssenkung durch die US-Notenbank. Wie Reid in seinem Morgenkommentar schreibt, sehen die Volkswirte seines Hauses wegen der Zolleinigung zwischen den USA und China zwar ein gewisses Abwärtsrisiko für die Prognose, dass der Kernpreisindex der privaten Konsumausgaben (Kern-PCE-Deflator) 2025 um 3,6 Prozent steigen wird, doch bestünden noch Aufwärtsrisiken durch sektorale Zölle und eine stärkere Weitergabe der Zölle an die Verbraucherpreise als Reaktion auf die allgemeine Abschwächung des Dollars.

Trumps Reise in den Nahen Osten dreht sich um Deals

US-Präsident Donald Trump ist in Saudi-Arabien eingetroffen, um einen viertägigen Besuch im Nahen Osten zu beginnen, bei dem das kaltherzige Kalkül von "America First" voll zur Geltung kommen wird: Wenn Sie große Geldsummen in die US-Wirtschaft investieren, bekommen Sie ein größeres Engagement aus Washington. Trumps erster Stopp in Riad begann mit einer saudischen F15-Eskorte, als die Air Force One auf dem King Khalid International Airport landete.

USA senken "De-Minimis"-Zoll auf chinesische Waren

Die USA senken die Zölle auf Pakete mit geringem Wert aus China, was eine weitere Deeskalation der Handelsspannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt bedeutet. Das Weiße Haus teilte in einem Dekret mit, dass es den sogenannten De-Minimis-Zoll auf Pakete aus China, einschließlich Hongkong, ab dem 14. Mai von 120 auf 54 Prozent senken werde. Die Pauschalgebühr von 100 Dollar bleibe bestehen.

China hebt Verbot von Boeing-Auslieferungen auf - Agentur

China hat nach der Zoll-Deeskalation zwischen den USA und China ein einmonatiges Verbot aufgehoben, das es Fluggesellschaften nicht gestattete, Boeing-Flugzeuge in Empfang zu nehmen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Chinesische Regierungsvertreter hätten diese Woche damit begonnen, inländischen Fluggesellschaften und Regierungsbehörden mitzuteilen, dass Lieferungen von Flugzeugen, die in den USA hergestellten wurden, wieder angenommen werden dürfen, so die Personen.

DJG/DJN/apo

Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.

Das könnte Dich auch interessieren