ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
S&P Global: Talfahrt der deutschen Wirtschaft im März gebremst
Die Talfahrt der deutschen Wirtschaft hat sich im März mit einer annähernden Stabilisierung im Servicesektor etwas verlangsamt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verbesserte sich auf 47,4 von 46,3 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 41,6 von 42,5 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten einen Stand von 43,5 erwartet. Der Index für den Servicesektor legte zu auf 49,8 von 48,3 Punkten. Die Prognose hatte auf 48,9 gelautet.
S&P Global: Euroraum-Wirtschaft im März nahezu stabilisiert
Die Wirtschaft in der Eurozone hat sich im März nahezu stabilisiert. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - erhöhte sich auf 49,9 Zähler von 49,2 im Vormonat, wie S&P Global im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 49,8 Punkte vorhergesagt. Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.
Commerzbank: Euroraum-PMI deutet auf verhaltene Erholung
Commerzbank-Volkswirt Christoph Weil sieht in den aktuellen Einkaufsmanagerindizes (PMI) für den Euroraum Hinweise auf eine Konjunkturerholung. "Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor, das verlässlichste Konjunkturbarometer für den Euroraum, ist im März weiter auf 51,1 gestiegen. Er liegt damit den zweiten Monat in Folge wieder in einem Bereich, in dem die Wirtschaft in der Vergangenheit gewöhnlich gewachsen ist", schreibt er in einem Kommentar.
Deutsche Bank: Euroraum-BIP im 1Q wohl schwächer als von EZB erwartet
Deutsche-Bank-Volkswirt Clemente De Lucia sieht im Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Euroraum einen Hinweis darauf, dass die aktuelle Wachstumsprojektion der Europäischen Zentralbank (EZB) für das erste Quartal zu optimistisch ist. De Lucia verweist in einem Kommentar darauf, dass der aus den Produktionskomponenten von Industrie- und Dienstleistungs-PMI gebildete Composite-PMI im Durchschnitt des ersten Quartals bei 49 Punkten liege.
Bundesbank: Deutsches BIP sinkt im ersten Quartal wohl erneut
Die Deutsche Bundesbank hält einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal für wahrscheinlich und sieht auch für das zweite Quartal bisher kaum Hinweise für eine wirtschaftliche Belebung. In ihrem Monatsbericht für März schreibt sie: "Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP)) dürfte im ersten Quartal wohl erneut etwas sinken. Die deutsche Wirtschaft erfährt weiterhin Gegenwind aus verschiedenen Richtungen. Insbesondere die Industrie bleibt wohl in der Schwächephase."
SNB senkt Leitzins um 25 Basispunkte - niedrigere Inflationsprognosen
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Geldpolitik entgegen den Erwartungen gelockert. Wie die SNB im Ergebnis ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung mitteilte, sinkt der Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,50 Prozent. Ökonomen hatten unveränderte Zinsen erwartet. In der geldpolitischen Erklärung heißt es: "Die Lockerung der Geldpolitik wurde möglich, weil die Bekämpfung der Inflation über die letzten zweieinhalb Jahre wirksam war: Die Teuerung liegt nun seit einigen Monaten wieder unter 2 Prozent und somit im Bereich, den die Nationalbank mit Preisstabilität gleichsetzt."
VP Bank: SNB könnte Zinsen weiter senken
Thomas Gitzel, der Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, ist überrascht von der Zinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB). Nachdem dieser Schritt aber vollzogen wurde, will er weitere Zinssenkungen nicht ausschließen. "In der langen Historie der SNB-Zinssenkungszyklen ist zu sehen, dass, wenn die Währungshüter erst einmal mit Leitzinssenkungen begonnen haben, weitere Reduktionen des Schlüsselzinses folgten. Weitere zwei Zinssenkungen auf 1 Prozent sind deshalb im laufenden Jahr nicht auszuschließen", schreibt er in einem Kommentar.
Bank of England hält Leitzins stabil bei 5,25 Prozent
Die Bank of England (BoE) hat ihren Leitzins auf einem 16-Jahreshoch belassen und angedeutet, dass sie wahrscheinlich später in diesem Jahr senken wird, gab jedoch kaum Hinweise zum genauen Zeitpunkt. Der Leitzins verharrte damit bei 5,25 Prozent und die BoE erklärte erneut, dass die Geldpolitik "über einen längeren Zeitraum" restriktiv bleiben müsse, auch wenn sie davon ausgeht, dass die jährliche Inflationsrate im Laufe des Jahres unter ihr Ziel von 2 Prozent fallen wird. Die Entscheidung, den Zinssatz bei 5,25 Prozent zu belassen, wurde von acht Mitgliedern des Geldpolitischen Ausschusses unterstützt, während ein Mitglied für eine Senkung des Leitzinses auf 5,00 Prozent stimmte.
Norwegens Zentralbank lässt Leitzins bei 4,50 Prozent
Die norwegische Zentralbank hat ihren Leitzins bei 4,50 Prozent belassen und bekräftigt, dass der Zinssatz wahrscheinlich noch einige Zeit auf diesem Niveau bleiben wird, da das hohe Lohnwachstum und die Abwertung der Krone im vergangenen Jahr einen schnellen Rückgang der Inflation verhindern. Die Entscheidung stand im Einklang mit einer Umfrage von Dow Jones Newswires.
Türkische Notenbank erhöht Leitzins um 500 Basispunkte
Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins unerwartet um 500 Basispunkte auf 50,00 Prozent angehoben, da die Inflation weiterhin höher ist als angestrebt. Die Notenbank erklärte, sie werde die Zinsen erforderlichenfalls weiter anheben. Ökonomen hatten mit stabilen Zinsen gerechnet. "Der geldpolitische Kurs wird so lange beibehalten, bis ein signifikanter und anhaltender Rückgang des zugrunde liegenden Trends der monatlichen Inflation zu beobachten ist", erklärte die Notenbank.
EZB: Euroraum-Leistungsbilanzüberschuss steigt im Januar
Der Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums ist im Januar gestiegen. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) betrug der Aktivsaldo saisonbereinigt 39 (Vormonat: 32) Milliarden Euro. In der Handelsbilanz ergab sich ein Überschuss von 47 (35) Milliarden Euro, wobei die Exporte bei 248 Milliarden Euro blieben und die Importe auf 201 (213) Milliarden Euro abnahmen.
Bankenverband: 2024 Stagnation und 2025 BIP-Wachstum von 1,2%
Die Chefvolkswirte der privaten Banken sehen die deutsche Wirtschaft bis auf weiteres in einer ausgeprägten Schwächephase. Wie der Bundesverband deutscher Banken mitteilte, rechnen die privaten Banken für 2024 mit einer Stagnation der gesamtwirtschaftlichen Leistung und für 2025 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,2 Prozent. "Gerade die Industrieproduktion ist nach wie vor unter Druck. Auch 2024 hat die Wirtschaft nur einen schwachen Start hingelegt", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Heiner Herkenhoff.
BDI: Wachstumschancengesetz muss jetzt kommen
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat eine Zustimmung des Bundesrates zum Wachstumschancengesetz bei seiner Sitzung am Freitag verlangt, das Steuererleichterungen für die Wirtschaft über 3 Milliarden Euro vorsieht. "Der Bundesrat muss das Wachstumschancengesetz jetzt endlich verabschieden. Nach monatelanger Verzögerung brauchen die Unternehmen dringend ein Signal, dass die Politik ihre Sorgen ernst nimmt", sagte BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner.
DJG/DJN/AFP/apo
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