ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Ifo-Institut kürzt Prognose 2024 auf 0,2 Prozent Wachstum
Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung hat seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf 0,2 Prozent gekürzt, von prognostizierten 0,7 Prozent noch im Januar und 0,9 Prozent im Dezember. Für das kommende Jahr erhöhte es hingegen seine Schätzung um 0,2 Punkte auf 1,5 Prozent Wachstum, wie das Institut mitteilte. "Die Konsumzurückhaltung, die hohen Zinsen und Preissteigerungen, die Sparbeschlüsse der Regierung und die schwache Weltkonjunktur dämpfen derzeit die Konjunktur in Deutschland und führen erneut zu einer Winterrezession", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
IfW senkt Wachstumsprognose 2024 auf 0,1 Prozent
Deutschlands Weg aus dem Konjunkturtief verlängert sich laut jüngster Prognose des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Erst nach dem Frühjahr zeichne sich eine moderate Erholung ab, erklärte das Institut. Im Winterhalbjahr dürfte die Wirtschaftsleistung noch schrumpfen und im Gesamtjahr 2024 mit einem Plus von 0,1 Prozent kaum mehr als stagnieren. Damit revidierte das IfW nach eigenen Angaben seine Erwartungen aus der Winterprognose deutlich um 0,8 Prozentpunkte nach unten. Für 2025 ließ das IfW seine Prognose unverändert und sieht den Zuwachs der Wirtschaftsleistung bei 1,2 Prozent.
BDI erwartet 2024 Wachstum von 0,3 Prozent - Forderung nach steuerlichen Impulsen
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet für dieses Jahr lediglich ein Miniwachstum von 0,3 Prozent und hält damit an seiner zu Jahresbeginn veröffentlichten Prognose fest. Der Verband forderte angesichts der derzeitigen Wirtschaftsschwäche steuerpolitische Impulse für mehr Investitionen und Innovationen. "Mehr als ein Mini-BIP-Wachstum ist unrealistisch. Standortfragen wie die im internationalen Vergleich hohen Energiekosten, regulatorische Unsicherheiten und nicht zuletzt die hohen geopolitischen Spannungen wirken weiterhin dämpfend auf die Konjunktur in Deutschland. Besserung ist nicht in Sicht", erklärte der BDI in seinem neuen Quartalsbericht.
BGA: Deutscher Export erweist sich als robust
Der deutsche Export ist trotz andauernder geopolitischer Krisen und konjunktureller Abkühlung in wichtigen Absatzmärkten robust, muss aber seine Wettbewerbsfähigkeit steigern. Das erklärte der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) angesichts des schwungvollen Starts des deutschen Außenhandels in das Jahr 2024. "Insbesondere der Euroraum hat sich entgegen der Erwartungen als Zugpferd erwiesen. Außereuropäisch waren die USA erneut ein wichtiger Zielmarkt deutscher Exporteure", sagte BGA-Präsident Dirk Jandura. Eine Schwalbe mache aber noch keinen Sommer.
DIHK: Exportplus zu Jahresbeginn immerhin ein Lichtblick
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hofft nach den jüngsten Exportzahlen auf eine Belebung des Auslandsgeschäfts. "Das Plus der Exporte zu Jahresbeginn ist immerhin ein Lichtblick für die deutsche Außenwirtschaft", sagte Außenwirtschaftsexpertin Carolin Herweg. "Nach der schwachen Entwicklung im Jahr 2023 gibt dies etwas Hoffnung auf eine Belebung des Auslandsgeschäfts."
Rabobank: EZB senkt Zinsen 2024 nur um 50 Basispunkte
Die Analysten der Rabobank rechnen damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen in diesem Jahr nur zweimal senken wird. "Die Dienstleistungsinflation bleibt hartnäckig hoch und das spiegelt sich auch in den Lohndaten", schreiben sie in einem Kommentar. Zwar sei die Wachstumsrate der ausgehandelten Löhne im vierten Quartal auf 4,5 Prozent zurückgegangen, doch deuteten Daten von Indeed darauf hin, dass seit einigen Monaten die Gehaltsangebote stiegen.
Peking deutete weitere Liquiditätshilfen an und gibt Daten bekannt
Peking hat weitere Liquiditätshilfen für die strauchelnde Wirtschaft signalisiert und hochrangige Regierungsbeamte gaben unerwartete Außenhandelsdaten bekannt, was einen neuen Trend zu überraschenden politischen Maßnahmen und Datenankündigungen markiert. Der Gouverneur der People's Bank of China, Pan Gongsheng, sagte bei einem Briefing, es gebe Spielraum für eine Senkung der Mindestreserveanforderungen für Banken, und versprach, die Verbraucherpreise zu stützen und den Yuan stabil zu halten.
Merz will Kanzlerkandidat der Union werden
CDU-Chef Friedrich Merz will Kanzlerkandidat der Union werden. Das sagte er dem Magazin Stern. "Ich fühle mich fit und mein Alter kann ich nicht ändern", sagte der 68-jährige Merz. Mangelnde Popularität unter Frauen, wie von Medien vielfach problematisiert, könne er nicht feststellen. "Es gibt Untersuchungen, da schneide ich bei den Frauen sogar besser ab als bei den Männern." Merz hatte sich Ende Dezember in einem dpa-Interview noch zurückhaltend beim Thema Kanzlerkandidatur gezeigt. Zum Stern sagte er nun, dass er sich auch durch jüngste Wahlerfolge gestärkt sehe.
Habeck will deutsche Astronauten auf den Mond bringen
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will deutsche Astronauten mit einer neuen US-Mission auf den Mond bringen. Das Wirtschaftsministerium unterstütze das Artemis-Programm der US-Raumfahrtbehörde Nasa und "setzt sich daher dafür ein, dass auch deutsche Astronauten zum Mond mitfliegen", erklärte es. Die Astronauten Alexander Gerst und Matthias Maurer gehören zu der Delegation, die am Mittwoch mit Habeck in die USA reisen wollte.
Nikki Haley verlässt das republikanische Präsidentschaftsrennen
Die frühere Gouverneurin und Ex-Botschafterin Nikki Haley plant, ihre republikanische Präsidentschaftskandidatur in einer Rede am Mittwochmorgen aufzugeben, wie mit ihren Plänen vertraute Personen dem Wall Street Journal mitteilten. Es wird erwartet, dass Haley eine kurze Ansprache halten wird. Ihre Entscheidung fiel am Tag nach dem Super Tuesday, an dem sie bei den Vorwahlen in 15 US-Bundesstaaten nur in Vermont gewann. Haley werde bei ihrer Rede keine Wahlempfehlung für Trump aussprechen, sagten die Personen.
+++ Konjunkturdaten +++
Eurozone/Einzelhandelsumsatz Jan +0,1% gg Vm, -1,0% gg Vj
Eurozone/Einzelhandelsumsatz Dez rev -0,6% gg Vm, -0,5% gg Vj
Brasilien Industrieproduktion Jan -1,60% gg Vormonat - IBGE
Brasilien Industrieproduktion Jan +3,60% gg Vorjahr - IBGE
US/MBA Market Index Woche per 1. März +9,7% auf 188,2 (Vorwoche: 171,5)
US/MBA Purchase Index Woche per 1. März +10,6% auf 141,1 (Vorwoche: 127,6)
US/MBA Refinance Index Woche per 1. März +8,1% auf 428,1 (Vorwoche: 395,9)
DJG/DJN/AFP/apo
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