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13:30 Uhr, 28.02.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Euroraum-Wirtschaftsstimmung sinkt im Februar wider Erwarten

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone ist im Februar wider Erwarten leicht gesunken. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung sank auf 95,4 Punkte von 96,1 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen mit einem Indexanstieg auf 96,7 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator sank auf 95,4 Punkte von 95,8 im Vormonat.

DIW-Konjunkturbarometer fällt im Februar deutlich

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist im Februar deutlich auf 83,2 Punkte von 91,2 Zählern im Januar gesunken. "Damit liegt der Barometerwert wieder sehr deutlich unter der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft anzeigt", erklärte das Institut. "Nachdem das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2023 um 0,3 Prozent geschrumpft ist, schwinden die Hoffnungen auf ein kleines Plus im Auftaktquartal 2024."

BA: Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt im Februar leicht

Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland ist im Februar leicht gesunken. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) fiel um 1 Punkt auf 114 Zähler, wie die Bundesagentur mitteilte. Im Dezember hatte der BA-X nach einer eineinhalb Jahre dauernden Phase von Rückgängen und Stagnationen um 1 Punkt zugelegt; nach erneuter Stagnation im Januar gab es nun einen weiteren Rückgang. Im Vergleich zum Februar des Vorjahres hat der BA-X 12 Punkte verloren.

Deutsche Bank: Deutsche Inflation fällt auf 2,4 Prozent

Die Inflationsrate in Deutschland ist nach Ansicht von Deutsche-Bank-Volkswirt Sebastian Becker im Februar in nationaler Definition auf 2,4 (Januar: 2,9) Prozent gefallen. "Obwohl wir erwarten, dass der Verbraucherpreisindex im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,33 Prozent gestiegen ist, könnten ausgeprägte Basiseffekte von etwa 0,8 Prozentpunkten dazu beigetragen haben, dass die Jahresrate weiter auf 'nur' 2,4 Prozent gesunken ist", schreibt Becker in seinem Ausblick auf die Veröffentlichung der Daten am Donnerstag. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte sehen die Teuerung bei 2,6 Prozent.

ZEW: Hochsteuerland Deutschland verliert im Standortwettbewerb

Deutschland ist nach einer Erhebung des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im internationalen Steuerwettbewerb um Unternehmensinvestitionen als Hochsteuerland einzustufen. Bei der effektiven Steuer- und Abgabenbelastung hochqualifizierter Arbeitskräfte liege Deutschland hingegen im Mittelfeld. Aufgrund der kürzlich eingeführten globalen Mindeststeuer dürfte die Besteuerung von Fachkräften in Zukunft an Relevanz gewinnen, erklärte das Institut unter Verweis auf den vom ZEW erstellten BAK Taxation Index.

Fratzscher fordert expansive Fiskalpolitik

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat angesichts einer von dem Institut befürchteten Schrumpfung der deutschen Wirtschaftsleistung auch im laufenden Quartal einen "klaren Impuls" der Regierung gefordert. "Ich würde mir von der Bundesregierung einen klaren wirtschaftspolitischen Kurs wünschen, eine expansive Finanzpolitik, um die Unternehmen zu unterstützen", sagte Fratzscher dem Nachrichtensender Ntv.

Söder: Deutschland braucht niedrigere Steuern und Strompreise

CSU-Chef Markus Söder hat angesichts der kritischen konjunkturellen Lage in Deutschland einen Richtungswechsel in der Wirtschaftspolitik gefordert. Nötig seien Steuersenkungen, niedrigere Strompreise und höhere Anreize zum Arbeiten über Änderungen beim Bürgergeld. Söder, der auch bayerischer Ministerpräsiden ist, sagte auf der Handwerksmesse in München, dass es bei der Bundesregierung "kein erkennbares Konzept" gebe, um die "Talfahrt" der Wirtschaft zu stoppen.

Habeck will höhere Wertschätzung für Handwerk und mehr Ausbildungen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich bei der Handwerksmesse in München für mehr Ausbildungen in Handwerksberufen stark gemacht und sieht Handlungsbedarf bei bezahlbarem Wohnraum für Auszubildende. Er zeigte sich außerdem zuversichtlich, dass Deutschland die aktuelle Konjunkturschwäche überwinden wird.

Weiter keine Mehrheit für europäisches Lieferkettengesetz

Für ein europäisches Lieferkettengesetz gibt es weiter keine Mehrheit unter den EU-Ländern. "Trotz der Bemühungen der Präsidentschaft wurde die nötige Unterstützung nicht erreicht", teilte der belgische Vorsitz im Rat der Mitgliedstaaten mit. Damit kann das Gesetz voraussichtlich nicht mehr vor den Europawahlen Anfang Juni verabschiedet werden. Die Bundesregierung musste sich enthalten, weil die FDP die deutsche Zustimmung blockiert.

Katar verspricht Frankreich Investitionen in Höhe von 10 Milliarden Euro

Katar hat Frankreich Investitionen in Höhe von 10 Milliarden Euro zugesagt. "Diese Investitionen werden die strategischen Partnerschaften zwischen unseren beiden Ländern stärken", sagte der Emir von Katar Tamim bin Hamad al-Thani in Paris. Geplant sind Investitionen unter anderem in den Energiesektor, in Luft- und Raumfahrt sowie künstliche Intelligenz. Der Emir hält sich derzeit zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Frankreich auf.

+++ Konjunkturdaten +++

Belgien Feb Verbraucherpreise +3,20% (Jan: +1,75%) gg Vorjahr

Schweden Feb Verbrauchervertrauen 82,7 (Jan: 82,7)

Schweden Feb Verbrauchervertrauen PROGNOSE: 84,0

DJG/DJN/AFP/apo

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