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13:34 Uhr, 19.02.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Bundesbank: BIP-Rückgang im ersten Quartal möglich

Die Bundesbank hält es für möglich, dass die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal 2024 erneut schrumpfen wird. Mit dem zweiten Rückgang der Wirtschaftsleistung in Folge befände sich die deutsche Wirtschaft in einer technischen Rezession. Im vierten Quartal 2023 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken, nachdem es in den ersten drei Quartalen nahezu stagniert hatte. Im ersten Quartal würden wohl "einige Belastungsfaktoren" bestehen bleiben, erklärte die Bundesbank in ihrem Monatsbericht.

IMK: Hohe Rezessionsgefahr bis ins zweite Quartal

Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in den nächsten drei Monaten eine Rezession durchläuft, ist in den letzten Wochen auf bereits hohem Niveau noch leicht gestiegen. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Für den Zeitraum von Februar bis Ende April weist der Indikator eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 61,7 Prozent aus, wie das Institut mitteilte. Anfang Januar habe sie für die folgenden drei Monate 56,8 Prozent betragen.

Ifo: Stimmung unter Selbständigen trübt sich im Januar ein

Die Stimmung unter den Selbständigen hat sich zum Jahresanfang eingetrübt. Der Geschäftsklimaindex sank nach Angaben des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung im Januar auf minus 22,6 Punkte, nach minus 17,5 im Dezember. Viele Selbständige berichteten im vergangenen Monat von zu wenig Aufträgen, wie das Münchner Institut erklärte. Demnach meldeten 47,9 Prozent zu Jahresbeginn von zu wenig Aufträgen, nach 45,3 Prozent im Oktober.

Moody's: China könnte diese Woche die LPR senken

Chinas Zentralbank könnte in dieser Woche eine Senkung der einjährigen Loan Prime Rate (LPR) um 10 Basispunkte auf 3,35 Prozent und eine Senkung der fünfjährigen LPR um 15 Basispunkte auf 4,05 Prozent ankündigen, die bis März gelten wird, schreibt Moody's Analytics in seiner wöchentlichen Vorschau für den asiatisch-pazifischen Raum. "Die Panel-Banken haben Spielraum für Zinssenkungen, da die Einlagenzinsen, insbesondere für längerfristige Einlagen, bei den großen Banken im Dezember gesenkt wurden", heißt es.

Söder: Agrardiesel-Subvention Bedingung für Ja zum Wachstumschancengesetz

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vor der Sitzung des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat zum Wachstumschancengesetz eine Rücknahme der von der Bundesregierung geplanten Streichung der Agrardiesel-Subventionen zur Bedingung für Bayerns Zustimmung gemacht. Im Deutschlandfunk sagte Söder auf die Frage, ob das Wachstumschancengesetz an Bayern im Vermittlungsausschuss scheitern werde: "Wenn das zum Thema Agrardiesel noch geklärt ist, dann nicht. Aber der Agrardiesel, das muss noch geklärt werden."

Baerbock fordert schärfere EU-Sanktionen gegen Russland

Nach dem Tod des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny hat sich Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) für verschärfte EU-Sanktionen gegen Russland ausgesprochen. Als Konsequenz aus dem Ableben Nawalnys werde die EU "weitere Sanktionsmaßnahmen auf den Weg bringen", sagte Baerbock am Rande eines Außenministertreffens in Brüssel. Dazu wurde Nawalnys Witwe Julia Nawalnaja erwartet.

Bundesregierung bestellt russischen Botschafter ein

Die Bundesregierung hat die russische Regierung zur vollständigen Aufklärung des Todes des Regimekritikers Alexej Nawalny aufgefordert und in der Angelegenheit den russischen Botschafter einbestellt. "Wir fordern die russischen Behörden auf, die Umstände seines Todes vollständig und transparent aufzuklären und auch den Leichnam freizugeben, damit eine unabhängige Untersuchung, auch, was die Todesursache anbetrifft, tätig werden kann", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Israels Wirtschaft schrumpft stark unter den Auswirkungen des Krieges

Israels Wirtschaft ist im vierten Quartal 2023 um fast ein Fünftel geschrumpft, belastet durch die Auswirkungen der Hamas-Angriffe und den darauf folgenden Krieg im Gaza-Streifen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte mit einer annualisierten Rate von 19,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal, teilte das Zentralamt für Statistik mit. Der private Verbrauch ging im vierten Quartal um 27,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurück, da die Nachfrage und das Verbrauchervertrauen in der ersten Zeit des Krieges einbrachen. Die Exporte fielen um 18 Prozent, während die Importe um 42 Prozent einbrachen.

DJG/DJN/AFP/apo

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