ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB: Wachstum der Tariflöhne beschleunigt sich im dritten Quartal
Der Anstieg der Tariflöhne im Euroraum hat sich im dritten Quartal beschleunigt. Der von der Europäischen Zentralbank (EZB) erhobene Tariflohnindikator stieg mit einer Jahresrate von 5,42 Prozent. Für das zweite Quartal meldete die EZB einen Zuwachs von 3,54 Prozent und für das erste ein Plus von 4,77 Prozent. Die EZB beobachtet die Lohnentwicklung genau, weil sie Rückschlüsse auf die Verbraucherpreisentwicklung vor allem im Dienstleistungssektor zulässt.
Löhne in der Eurozone hüpfen wie eine tote Katze
Der Anstieg der Löhne in der Eurozone werde wahrscheinlich nicht von Dauer sein, meint Frederik Ducrozet, Ökonom bei Pictet Wealth Management. Die zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretern ausgehandelten Löhne und Gehälter stiegen zwischen Juli und September um 5,4 Prozent und damit deutlich stärker als im vorangegangenen Quartal mit 3,5 Prozent, wie die Zahlen der Europäischen Zentralbank zeigten. Aber dieser Anstieg sei "das wirtschaftliche Äquivalent zum Hüpfer einer toten Katze", sagt Ducrozet. Er sei von Boni in Deutschland angetrieben worden und passe nicht zu anderen Indikatoren für das Lohnwachstum oder zu den allgemein düsteren Aussichten für das Wachstum und die Arbeitsbedingungen in der Eurozone.
Tariflohnwachstum bringt EZB nicht von Lockerung ab
Das deutlich höhere Wachstum der Tariflöhne im dritten Quartal wird die Europäische Zentralbank (EZB) nach Einschätzung von Unicredit-Analysten nicht von ihrem geldpolitischen Lockerungskurs abbringen. "Die Datenreihe der Tariflöhne ist notorisch volatil, was daran liegt, dass Einmalzahlungen große Schwankungen verursachen", schreiben sie in einer Analyse. Zudem seien sie ein nachlaufender Indikator und spiegelten daher das hochinflationäre Umfeld der vergangenen zwei Jahre wider.
Euroraum-Arbeitskosten steigen im dritten Quartal langsamer
Der Anstieg der Arbeitskosten der Unternehmen im Euroraum hat sich im dritten Quartal verlangsamt. Wie aus Daten von Eurostat hervorgeht, die auf der Website veröffentlicht wurden, stieg der nominale Arbeitskostenindex mit einer Jahresrate von 4,6 Prozent. Im zweiten Quartal waren es 5,0 Prozent gewesen und im ersten 5,4 Prozent.
EZB sieht erhöhte Risiken für Finanzstabilität
Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht angesichts des aktuellen wirtschaftlichen und politischen Umfelds erhöhte Risiken für die Finanzstabilität im Euroraum. In ihrem aktuellen Finanzstabilitätsbericht verweist sie auf ein schwaches Wirtschaftswachstum, geopolitische Unsicherheiten und hohe Bewertungen an den Finanzmärkten, die zudem durch eine hohe Risikokonzentration gekennzeichnet seien. Als weitere Problempunkte nennt die EZB die in einigen Ländern schwachen Staatsfinanzen.
De Guindos: EZB beunruhigt wegen Handelsspannungen und US-Fiskalpolitik
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach den Worten ihres Vizepräsidenten Luis de Guindos besorgt darüber, dass die sich abzeichnenden wirtschaftspolitischen Entscheidungen der neuen US-Regierung die Finanzstabilität gefährden könnten. Bei der Vorstellung des aktuellen Finanzstabilitätsberichts nannte De Guindos die vom gewählten US-Präsidenten Donald Trump angekündigten US-Einfuhrzölle und die Steuersenkungen. "Man muss berücksichtigen, dass die Gegenseite Vergeltung üben wird", sagte De Guindos unter Bezug auf die Zölle.
De Guindos: Bewertungen von Gewerbeimmobilienfonds dürften sinken
Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), sieht Korrekturpotenzial bei Gewerbeimmobilienfonds. "Die sinkenden Marktpreise spiegeln sich nicht wirklich in der Bewertung von Fonds, die auf Gewerbeimmobilien spezialisiert sind, die Bewertungen reflektieren nicht vollkommen die Intensität des Preisrückgangs", sagte De Guindos bei der Vorstellung des EZB-Finanzstabilitätsberichts. Das werde aber früher oder später passieren und sei ein Grund zur Sorge.
Bank of England unter Druck wegen globaler Inflation
Der Anstieg der Inflation in Großbritannien in Verbindung mit dem globalen Inflationsdruck durch die Handelszölle und die Steuerpolitik des gewählten US-Präsidenten Donald Trump wird wahrscheinlich längerfristig zu höheren Zinssätzen führen, sagt Douglas Grant, CEO der Manx Financial Group. Die jährliche Inflationsrate stieg im Oktober auf 2,3 Prozent nach 1,7 Prozent im September. Dieser Preisdruck könnte durch die fiskalischen Maßnahmen der britischen Finanzministerin Rachel Reeves in ihrem Haushalt noch verstärkt werden, schreibt Grant in einer Mitteilung.
Ifo-Institut: Deutsche Industrie bewertet Wettbewerbsposition immer schlechter
Die Entwicklung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit wird von Industrieunternehmen in Deutschland nach Erhebungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung immer schlechter beurteilt. Im europäischen Vergleich lägen die Einschätzungen, die auf Unternehmensbefragungen basierten, deutlich niedriger als in anderen großen Ländern der EU. "Die Bewertung der eigenen Wettbewerbsposition fällt in allen Industriebranchen sehr negativ aus, insbesondere, wenn es um Auslandsmärkte geht", sagte Ifo-Experte Stefan Sauer.
+++ Konjunkturdaten +++
US/MBA Market Index Woche per 15. Nov +1,7% auf 195,6 (Vorwoche: 192,4)
US/MBA Purchase Index Woche per 15. Nov +2,0% auf 136 (Vorwoche: 133,3)
US/MBA Refinance Index Woche per 15. Nov +1,8% auf 514,9 (Vorwoche: 506)
DJG/DJN/apo
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