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13:30 Uhr, 17.11.2025

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

EU-Kommission erwartet stärkeres Wachstum für 2025

Die Europäische Kommission hat in ihrer Herbstprognose für das Jahr 2025 die Wachstumsaussichten für die Eurozone spürbar angehoben, nachdem die Wirtschaft in den ersten drei Quartalen des Jahres besser abgeschnitten hat als erwartet. Während die Aussichten für das laufende Jahr deutlich optimistischer sind, wurde die Prognose für 2026 gesenkt. Die Herbstprognose geht für die Eurozone nun von einem realen BIP-Wachstum von 1,3 Prozent im Jahr 2025 aus. Dies stellt eine bemerkenswerte Korrektur gegenüber der Frühjahrsprognose dar, in der die Kommission das in Aussicht gestellte Wachstum aufgrund handelspolitischer Unsicherheiten - insbesondere im Hinblick auf US-Importzölle - auf lediglich 0,9 Prozent beziffert hatte.

Euroraum-Wachstum erreicht im 2H/26 Hochpunkt

Barclays-Volkswirte rechnen für die nächsten Jahre mit einem robusten Wirtschaftswachstum im Euroraum, dass im zweiten Halbjahr 2026 seinen Hochpunkt erreichen dürfte. "Wir prognostizieren saisonbereinigte annualisierte Quartalswachstumsraten von 0,8 Prozent für das vierte Quartal 2025, von 1,2 Prozent für das vierte Quartal 2026 und von 1,0 Prozent für das vierte Quartal 2027", schreiben sie in einem Kommentar. Angeführt werde die Erholung voraussichtlich von Deutschland, während sich Spaniens Wachstum verlangsamen und Frankreichs und Italiens um die Marke von 1 Prozent schwanken dürfte.

EZB/De Guindos: Hohe Staatssschulden Finanzstabilitätsrisiko

Die hohe Verschuldung einiger Länder in- und außerhalb des Euroraums stellt nach Aussage des Vizepräsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, ein Risiko für die Stabilität des Finanzsystems dar. "Fiskalische Entgleisungen und die Nichteinhaltung des neuen EU-Fiskalrahmens" könnten das Vertrauen der Anleger auf die Probe stellen, insbesondere in Ländern mit fragileren politischen Landschaften, sagte De Guindos zur Eröffnung der Euro Finance Week. Auf globaler Ebene seien es auch die USA, die Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit von Staatsschulden verstärkten, Stress an den globalen Referenzanleihemärkten auslösen und eine breitere Neubewertung des Länderrisikos sowohl weltweit als auch in der Eurozone auslösen könnten.

EZB/De Guindos: Inflation konvergiert Richtung Ziel

EZB-Präsident Luis De Guindos ist zufrieden mit der aktuellen geldpolitischen Ausrichtung der Europäischen Zentralbank (EZB). Auf die Frage, ob er die Chance auf eine Zinssenkung im Dezember für den Fall sehe, dass die Wachstumsprojektionen dann wieder schwach ausfielen, sagte er unter Verweis auf die September-Projektionen: "Wir sind optimistischer für das Wachstum im Euroraum, wir sehen das Wachstum bei über 1 Prozent." Mit Blick auf die Inflationsentwicklung äußerte sich der EZB-Vizepräsident ebenfalls zufrieden. "Wir glauben, dass die Inflation in Richtung unseres mittelfristigen Ziels konvergieren wird", sagte er.

EZB kündigt Änderung des Risikokontrollrahmens für Ende 2026 an

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine Überprüfung ihres Risikokontrollrahmens für besicherte Kreditgeschäfte abgeschlossen und Veränderungen für frühestens Ende 2026 in Aussicht gestellt. Mit dem neuen Rahmen sollen ein ausreichender Schutz vor Risiken gewährleistet, die Konsistenz verbessert, sowie die Risikoäquivalenz über alle Anlageklassen hinweg sichergestellt werden, wie sie mitteilte. Zugleich soll ein ausreichendes Angebot an Sicherheiten gewährleistet bleiben. Die vorherige Überprüfung fand 2022 statt, die Umsetzung erfolgte im Juni 2023.

Schweizer Wirtschaft schrumpft im dritten Quartal um 0,5 Prozent

Die Wirtschaft der Schweiz ist im dritten Quartal 2025 geschrumpft, nachdem die extrem hohen US-Zölle in Kraft getreten waren. Dieses Ergebnis erhöht den Druck auf die Zentralbank des Landes, die Zinssätze unter null zu senken. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in den drei Monaten bis September um 0,5 Prozent gesunken, verglichen mit einem Wachstum von 0,1 Prozent im zweiten Quartal, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in einer Schnellschätzung mitteilte. Beide Werte stellen eine erhebliche Abschwächung gegenüber den 0,7 Prozent im ersten Quartal dar.

US-Arbeitsmarktdaten entscheidend für Fed im Dezember

Schwächere Arbeitsmarktdaten in den USA könnten im Dezember eine Zinssenkung durch die Federal Reserve auslösen, trotz der Uneinigkeit der Entscheidungsträger über diesen Schritt, schreibt Louis Navellier von Navellier in einer Research Note. Der Personaldienstleister ADP hat berichtet, dass US-Unternehmen in den vier Wochen bis zum 25. Oktober wöchentlich 11.250 Stellen im Privatsektor abgebaut haben. "Dies bedeutet, dass die Fed gezwungen sein könnte, die Leitzinsen zu senken, wenn sowohl ADP als auch das Arbeitsministerium schlechte Arbeitsmarktdaten melden", sagt er.

DJG/DJN/apo

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