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13:30 Uhr, 16.09.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

De Guindos: EZB hält sich für Oktober alle Optionen offen

Die Europäische Zentralbank (EZB) will sich nach den Worten von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos für die nächste Ratssitzung im Oktober alle Optionen offen halten. "Ich glaube, niemand im EZB-Rat weiß, was in den nächsten Monaten geschehen wird", sagte De Guindos in einer Konferenz im Madrid, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Es gelte zunächst die Daten zu sichten und dann zu entscheiden. Insbesondere die hartnäckige Inflation im Dienstleistungssektor treibe die EZB um. De Guindos zufolge rechnet die EZB damit, dass die Inflation im September sinken, aber im vierten Quartal wieder anziehen wird. Die Entwicklung sei aber sehr unsicher.

Kazimir: EZB sollte Zinsen erst im Dezember wieder senken

Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Peter Kazimir im Oktober eine Zinspause einlegen. "Es ist nahezu sicher, dass wir bis Dezember warten müssen, um ein klareres Bild zu erhalten, bevor wir unseren nächsten Schritt machen", schrieb der Kazimir in einem auf der Website der slowakischen Zentralbank veröffentlichen Beitrag. Um eine weitere Zinssenkung bereits im Oktober in Erwägung zu ziehen, bräuchte es nach seinem Geschmack bezüglich des Ausblicks eine deutliche Veränderung und ein starkes Signal.

EZB: Geldpolitische Analysten sehen 2% Inflation etwas später erreicht

Die Inflationserwartungen der regelmäßig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten geldpolitischen Analysten haben sich leicht verändert. Wie die EZB mitteilte, sehen diese Analysten die Inflation ab dem dritten (bisher: zweiten) Quartal 2025 stabil bei 2 Prozent. Bei der Kerninflation wurden 2 Prozent für das erste Quartal 2026 prognostiziert. Bisher war es das vierte Quartal 2025 gewesen.

Arbeitskosten im Euroraum steigen im zweiten Quartal um 4,7 Prozent

Die Arbeitskosten in der Eurozone sind im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahr um nominal 4,7 (Vorquartal: 5,0) Prozent gestiegen. Dahinter standen ein Anstieg der Lohnkosten um 4,5 (zuvor: 5,2) Prozent und ein Anstieg der Lohnnebenkosten um 5,2 (4,6) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat auf Basis kalenderbereinigter Daten mitteilte. In der gesamten EU erhöhten sich die Arbeitskosten um 5,2 (5,5) Prozent.

Bundesbank: Bisher keine Produktionsverlagerung wegen höherer CO2-Preise

Deutsche Unternehmen haben nach Erkenntnissen der Bundesbank bisher keine Produktion wegen höherer CO2-Preise im Rahmen des Emissionshandelssystems (ETS) in weniger streng regulierte Regionen ausgelagert. "Bislang finden sich keine signifikanten Hinweise darauf, dass deutsche Unternehmen angesichts der verschärften Emissionsgesetzgebung verstärkt auf Produktionsstandorte mit einer weniger strengen Klimapolitik auswichen", heißt es im aktuellen Monatsbericht für September. Die Studie erfasst Daten bis 2022.

Deutsche Bank: Erste Fed-Zinssenkung definiert Senkungsvolumen 2024

Das Ausmaß der anstehenden ersten Zinssenkung der Federal Reserve gibt nach Einschätzung von Jim Reid das zu erwartende Gesamtvolumen der Zinssenkungen in diesem Jahr vor. Sollte die Fed ihre Zinsen am Mittwoch um 25 Basispunkte senken, so würde der Marktstratege der Deutschen Bank erwarten, dass die Prognose der Fed für 2024 insgesamt 75 Basispunkte Zinssenkung ausweist. Entscheide sich die Zentralbank dagegen für eine Senkung um 50 Basispunkte, dürfte die Prognose bis zum Jahresende 100 Basispunkte an Senkungen vorsehen. Wie stark die Fed ihre Zinsen in dieser Woche senken wird, bleibt ungewiss.

Finanzindustrie fordert Reform des Verbriefungsmarktes

Eine Experteninitiative der Finanzindustrie hat einen umfassenden Bericht mit konkreten Maßnahmen zur Stärkung des Verbriefungsmarktes an das Bundesfinanzministerium übergeben. Unter der Schirmherrschaft von Manfred Knof, CEO der Commerzbank und Vorstandsmitglied des Bankenverbandes, seien in den vergangenen Monaten Vorschläge erarbeitet worden, um den europäischen Verbriefungsmarkt gezielt zu reformieren und sein volles Potenzial auszuschöpfen, teilte der Bundesverband deutscher Banken mit.

Arbeitgeber: Beschäftigtenzahl im Kreditgewerbe stabil

Die Zahl der Beschäftigten im deutschen Kreditgewerbe ist im Jahr 2023 stabil geblieben. Sie lag zum Jahresende bei 537.650, das waren 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr mit 535.900. Zu diesem Ergebnis kommt der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) in einer aktuellen Beschäftigtenerhebung. "Damit ist der Personalabbau, der die Branche in den zurückliegenden Jahren geprägt hatte, vorerst zum Stillstand gekommen", erklärte der Verband.

Scholz: EU-Länder haben Verständnis für deutsche Grenzkontrollen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will angesichts von Kritik an den umfassenden Grenzkontrollen an allen deutschen Grenzen mit den Regierungschefs der Nachbarländer und der Präsidentin der Europäischen Kommission über das Thema sprechen. Scholz betonte, er sei auf Verständnis für Deutschlands Vorgehen gestoßen. "Alle wissen, dass wir uns im Rahmen des europäischen Rechts bewegen, aber unsere Möglichkeiten da maximal ausnutzen. Das ist auch notwendig", sagte Scholz am Sonntag nach Angaben des Bundespressamtes bei seinem Besuch in Usbekistan.

+++ Konjunkturdaten +++

Eurozone/Handelsbilanz Juli Überschuss 21,2 Mrd EUR (Vj Überschuss 6,7 Mrd EUR)

Eurozone/Exporte Juli +0,8%, Importe +1,6% gg Vormonat - saisonbereinigt

Eurozone/Handelsbilanz Juli saisonbereinigt Überschuss 15,5 Mrd EUR (Juni: Überschuss 17,0 Mrd EUR)

DJG/DJN/apo

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