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13:30 Uhr, 02.09.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

S&P Global: Talfahrt der deutschen Industrie im August beschleunigt

Die Rezession in der deutschen Industrie hat sich im August verschärft. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 42,4 von 43,2 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 42,1 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 42,1 ermittelt worden. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

S&P Global: Eurozone-Industrie bleibt im August in der Krise

Die Eurozone-Industrie hat im August in der Krise verharrt, wobei sich der Produktionsrückgang in den meisten von der Umfrage erfassten Ländern fortsetzte. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor stagnierte auf dem Vormonatswert von 45,8 Punkten, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 45,6 Zähler ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.

Türkische Wirtschaft zeigt Anzeichen von Abkühlung

Das türkische Wirtschaftswachstum hat im zweiten Quartal an Dynamik verloren. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die restriktive Geldpolitik die überhitzte Konjunktur abkühlt, die die Inflation in die Höhe schnellen ließ. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs zwischen April und Juni im Jahresvergleich um 2,5 Prozent, wie die Statistikbehörde mitteilte. Dies ist das schwächste Ergebnis seit der Covid-19-Pandemie und liegt unter den Erwartungen von Ökonomen, die einen Anstieg von 3,4 Prozent erwartet hatten. Im Vergleich zum Vorquartal stieg das BIP nur um 0,1 Prozent.

EZB-Rat uneins über Inflationsfolgen einer Wachstumsabschwächung

Im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) gibt es laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters zunehmend Diskussionen über die Auswirkungen einer wirtschaftlichen Abschwächung auf die Inflation. Wie die Agentur unter Berufung auf mit den Diskussionen vertraute Personen berichtet, argumentieren die Verfechter einer tendenziell lockeren Geldpolitik ("Tauben"), dass die Wirtschaft schwächer als erwartet sei, die Rezessionsrisiken zunähmen und Unternehmen gehortete Arbeitskräfte freigäben. Das würde die verfügbaren Einkommen, den Konsum damit den Preisdruck schneller als erwartet reduzieren.

UBS: EZB senkt Zinsen um 25 Basispunkte

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nach Aussage von UBS-Analysten am 12. September einen Leitzinssenkung um 25 Basispunkte auf 3,50 Prozent beschließen. "Wir denken, dass die Daten ausreichen, um im Rat eine breite Mehrheit für eine Senkung zu bekommen, auch weil die Finanzierungsbedingungen weiter eher restriktiv sind", schreiben sie in ihrem Ausblick auf die Ratssitzung in der nächsten Woche. Weder Wachstums- noch Inflations- oder Lohndaten hätten ein klares Bild geliefert, aber die Inflation sei immerhin wie erwartet gesunken und auch das Lohnwachstum zeige Anzeichen einer Abschwächung.

HDE: Verbraucherstimmung spürbar verschlechtert und im negativen Trend

Die Verbraucherstimmung hat sich in Deutschland nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) im September spürbar verschlechtert. Es zeigt sich laut HDE "ein negativer Trend". Infolgedessen nehme die Konsumzurückhaltung zu. Das aktuelle HDE-Konsumbarometer fällt zum dritten Mal in Folge und steht bei 96,93 nach 97,70 Punkten im August. Der abnehmende Optimismus stehe im Zusammenhang mit der schlechteren Stimmung in der Wirtschaft sowie dem aktuellen konjunkturellen Ausblick.

Lindner lehnt Ausstieg aus Ampel-Koalition ab

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat trotz der herben Wahlniederlagen seiner Partei in Sachsen und Thüringen einen sofortigen Ausstieg aus der Ampel-Koalition im Bund abgelehnt. "Nein, hier haben wir unterschiedliche Auffassungen", sagte Lindner bei einer Pressekonferenz in Berlin auf die Frage ob nicht jetzt der richtige Zeitpunkt zum Ausstieg aus der Ampel-Koalition sei, wie ihn der thüringische FDP-Spitzenkandidat Thomas Kemmerich gefordert hatte. Lindner betonte, es sei "zwingend erforderlich, der deutschen Wirtschaft zusätzliche Impulse zu geben". Hier habe die Koalition in ihrer Wachstumsinitiative 49 Maßnahmen verabredet. "Es ist besser, diese Maßnahmen kommen jetzt, als dass sie nicht kommen", sagte der FDP-Vorsitzende.

Arbeitgeberpräsident: Wahlergebnisse deutliches Warnzeichen für Ampel

Die Landtagswahlergebnisse in Sachsen und Thüringen zeigen nach Ansicht von Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger, dass jede Regierung im Bund und Land die Interessen für Arbeitsplätze und damit für den sozialen Zusammenhalt im Blick haben müsse. "Die Ergebnisse sind ein deutliches Warnzeichen an die Ampel-Politik im Bund. Besonders der Zulauf zu den politischen Rändern zeigt die starke Verunsicherung der Menschen und das fehlende Zutrauen, dass sich unser Land in die richtige Richtung entwickelt", sagte er. Es sei nun Aufgabe der demokratischen Parteien in den Ländern, Handlungsfähigkeit für Thüringen und Sachsen herzustellen.

+++ Konjunkturdaten +++

Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Aug 43,9 (2. Veröff.)

Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Aug PROG: 42,1

Frankeich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Juli war 44,0

Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug 49,4

Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug PROG: 48,2

Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juli bei 47,4

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug 52,5 - S&P Global

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug PROG: 52,5 - S&P Global

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juli war 52,1 - S&P Global

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