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19:00 Uhr, 02.07.2025

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

London zieht Sozialreform zurück - Pfund und Anleihen unter Druck

Die britische Labour-Regierung von Premierminister Keir Starmer hat Pläne zur Kürzung von Sozialkosten wegen Widerstands aus der eigenen Partei zurückgezogen. Die Kehrtwende sorgte bei Investoren für Befürchtungen, dass die Regierung die Steuern erhöht und mehr Schulden aufnimmt zur Finanzierung der Sozialleistungen. Das belastet das Pfund und den britischen Anleihemarkt. Zudem werfen die Vorgänge Zweifel über die Zukunft von Schatzkanzlerin Rachel Reeves auf.

EZB/Rehn sorgt sich wegen Inflation unter 2 Prozent

Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Olli Rehn das Risiko einer zu niedrigen Inflation beachten. "Ich bin besonders besorgt darüber, dass die Inflation für längere Zeit unterhalb des Ziels bleiben könnte", sagte er Bloomberg TV. Die EZB müsse wachsam und aufmerksam bleiben und agil reagieren, wenn das erforderlich sei. Die Risiken für den Inflationsausblick seien derzeit zweiseitig. Im Juni war die Inflation im Euroraum auf 2,0 (Mai: 1,9) Prozent gestiegen, aber für 2026 rechnet die EZB mit einer jahresdurchschnittlichen Inflationsrate von nur 1,6 Prozent. Mittelfristig strebt sie 2 Prozent an.

ADP: US-Privatsektor baut im Juni überraschend Stellen ab

Die US-Privatwirtschaft hat im Juni entgegen den Erwartungen Arbeitsplätze abgebaut. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, fielen gegenüber dem Vormonat 33.000 Stellen weg. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen Zuwachs um 100.000 Jobs vorausgesagt. Im Mai waren unter dem Strich 29.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 8.000 weniger als ursprünglich gemeldet. "Obwohl Entlassungen weiterhin selten sind, führten die Zurückhaltung bei Neueinstellungen und die Zurückhaltung beim Ersatz ausscheidender Mitarbeiter im vergangenen Monat zu Arbeitsplatzverlusten", sagte ADP-Chefvolkswirtin Nela Richardson.

US-Rohöllagerbestände unerwartet gestiegen

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 27. Juni ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,845 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 1,7 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 5,836 Millionen Barrel reduziert.

USA schließen Handelsabkommen mit Vietnam

Die USA haben sich mit Vietnam auf ein Handelsabkommen geeinigt. Wie US-Präsident Donald Trump mitteilte, können die USA ihre Waren zollfrei nach Vietnam exportieren. Auf vietnamesische Waren fallen Importzölle von 20 Prozent an. Trump hatte Vietnam ursprünglich Zölle von 46 Prozent angedroht. Es ist das zweite Handelsabkommen, das die USA unter der Drohung sogenannter reziproker Zölle gegen nahezu alle Handelspartner erzielt haben. Zuvor war eines mit Großbritannien geschlossen worden.

+++ Konjunkturdaten +++

Brasilien Industrieproduktion Mai -0,5% gg Vormonat - IBGE

Brasilien Industrieproduktion Mai +3,3% gg Vorjahr - IBGE

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