ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
ADP: US-Privatsektor schafft etwas weniger Stellen als erwartet
Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Dezember etwas schwächer gestiegen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden 122.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 136.000 Jobs vorausgesagt. Im November waren unter dem Strich 146.000 Arbeitsplätze hinzugekommen. "Der Arbeitsmarkt hat sich im letzten Monat des Jahres 2024 abgekühlt, wobei sich sowohl die Zahl der Neueinstellungen als auch das Lohnwachstum verlangsamten. Das Gesundheitswesen stach in der zweiten Jahreshälfte hervor und schuf mehr Arbeitsplätze als jeder andere Sektor", sagte ADP-Chefvolkswirtin Nela Richardson.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe niedriger als erwartet
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 4. Januar 2025 entgegen den Erwartungen nicht zugenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel sie um 10.000 auf 201.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 215.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert mit 211.000 bestätigt. Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich um 10.250 auf 213.000. In der Woche zum 28. Dezember 2024 erhielten 1,867 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung, 33.000 mehr als in der Vorwoche.
US-Rohöllagerbestände gesunken
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 3. Januar verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 0,959 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 1 Million Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 1,178 Millionen Barrel reduziert.
Waller: Fed könnte Leitzinsen 2025 weiter senken
Die US-Notenbank könnte ihre Leitzinsen nach Aussage von Fed-Gouverneur Christopher Waller 2025 weiter senken, weil sich die Inflation im Abwärtstrend befindet. In seiner Rede vor der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris sagte Waller, das US-Wirtschaftswachstum sei in den vergangenen Quartalen solide geblieben, während sich der Arbeitsmarkt 2024 abgeschwächt habe. Die sinkende Inflation werde wahrscheinlich dazu führen, dass die Fed ihre Geldpolitik lockern könne, so Waller. "Wenn sich der Ausblick wie von mir beschrieben entwickelt, werde ich weitere Senkungen unseres Leitzinses im Jahr 2025 unterstützen", sagte Waller laut dem veröffentlichten Text.
EZB-Anleihebestände sinken im Dezember planmäßig
Die aus geldpolitischen Gründen gehaltenen Anleihebestände des Eurosystems haben sich im Dezember planmäßig verringert. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte, sanken die Bestände von Anleihen unter dem APP-Programm um 21,090 Milliarden Euro auf 2.673,179 Milliarden Euro, darunter die von öffentlichen Anleihen um 15,821 auf 2.124,731 Milliarden Euro. Die Bestände an PEPP-Anleihen gingen um 7,540 auf 1.668,669 Milliarden Euro zurück. Sowohl im Rahmen des APP als auch im Rahmen des PEPP ist die Wiederanlage von Tilgungsbeträgen eingestellt worden - beim PEPP am 17. Dezember 2024.
Merz: Bei Wahlsieg Kurskorrektur in der Wirtschaft- und Migrationspolitik
Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) will bei einem Wahlsieg seiner Union eine Kurskorrektur bei den Themen Wirtschaft, Migration, Sicherheit und Bürokratieabbau in den Fokus seiner Kanzlerschaft stellen. Zum Abschluss der Klausurtagung der CSU-Bundestagsabgeordneten in Koster Seeon schloss Merz eine Koalition der Union mit den Grünen nicht direkt aus, betonte aber, dass sein "innerer Abstand" zu den Grünen gerade in Wirtschaftsfragen gewachsen sei. Forderungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump nach Verteidigungsausgaben in Höhe von 5 Prozent des jährlichen Bruttoinlandprodukts deutete Merz als "spontane" Äußerung des Amerikaners und nicht als Strategie der kommenden US-Regierung. Entscheidender sei, dass die Nato-Staaten militärisch so ausgestattet seien, dass sie sich verteidigen könnten.
Scholz: Prinzip der Unverletzlichkeit von Grenzen gilt für jedes Land
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat mit scharfer Kritik auf Äußerungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu amerikanischen Ansprüchen auf Grönland und den Panama-Kanal reagiert. Scholz erinnerte Trump daran, dass Grenzen respektiert und nicht mit Gewalt verschoben werden dürften. Er sagte in einem überraschend einberufenen Statement, er habe am Mittag Gespräche geführt mit einer Reihe von europäischen Staats- und Regierungschefs sowie mit dem Präsidenten des Europäischen Rates, Antonio Costa. Die Unverletzlichkeit der Grenzen sei die Grundlage der Friedensordnung. Er verwies in dem Kontext zudem auf Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine.
Bundesnetzagentur: Leistung aus erneuerbaren Energien wächst 2024 um 12%
Die installierte Leistung von Erneuerbare-Energien-Anlagen ist im vergangenen Jahr um 12 Prozent oder knapp 20 Gigawatt (GW) auf eine Gesamtleistung von knapp 190 Gigawatt gestiegen. Das erklärte die Bundesnetzagentur. Hauptanteil an dieser Entwicklung haben die Energieträger Solar und Wind. Der Zubau der Solarleistung fiel 2024 mit 16,2 Gigawatt etwas höher aus als im Vergleich zum Vorjahreszubau. Die im Jahr 2024 an Land zugebaute Windleistung liegt den Zahlen zufolge mit 2,5 Gigawatt zwar unter dem Vorjahresniveau. Allerdings seien Genehmigungen für knapp 15 Gigawatt Windenergie an Land erteilt worden. Dies sei ein Rekord, der fast 90 Prozent über dem Wert von 2023 liegt, so die Behörde. Bei Wind auf See wurde 2024 mehr als doppelt so viel Windleistung zugebaut wie im Vorjahr.
Konjunkturdaten
US/Lagerbestände Großhandel Nov -0,2% (PROG: -0,2%)
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/hab/sha
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.