Munich Re: Hohe Temperaturen 2024 kein Ausreißer
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DJ INTERVIEW/Munich Re: Hohe Temperaturen 2024 kein Ausreißer
Von Matthias Goldschmidt
DOW JONES--Die Rekordtemperaturen des vergangenen Jahres dürften kein Einzelfall bleiben. "Ich erwarte nicht, dass die Temperaturen 2024 Ausreißer nach oben waren und es zurück in alte Gefilde geht", sagte der Chef-Klimatologe der Munich Re, Tobias Grimm, im Gespräch mit Dow Jones Newswires. "Dazu ist der Trend über die letzten Jahre und Jahrzehnte zu stetig", sagte er anlässlich der Veröffentlichung des Naturkatastrophenberichts 2024 des Rückversicherungskonzerns.
Im vergangenen Jahr lag die Durchschnittstemperatur laut Munich-Re-Bericht voraussichtlich erstmals um etwa 1,5 Grad Celsius über dem Durchschnitt der vorindustriellen Zeit. "Der Trend geht in die Richtung, dass sich die Welt weiter erwärmt und sich damit auch Wettermuster entwickeln, die extremer werden."
Zwar habe es Extremwetterereignisse auch schon früher gegeben, als der Klimawandel noch keine so große Rolle spielte, so der Klimatologe weiter. Der Einfluss des Klimawandels auf Wetterkatastrophen sei aber in der Forschung vielfach belegt.
Im vergangenen Jahr haben Naturkatastrophen laut Bericht der Munich Re Schäden in Höhe von 320 Milliarden US-Dollar verursacht, nach inflationsbereinigt 268 Milliarden Dollar im Vorjahr. Die versicherten Schäden stiegen auf 140 von 106 Milliarden Dollar. Seit 1980 waren nur die Jahre 2006 und 2017 teurer für die Versicherungsbranche.
Viele Regionale Extremwetterereignisse
Auffällig ist für Grimm, dass sowohl sogenannte Non-Peak-Perils wie Hochwasser, Schwergewitter und Waldbrände als auch große einzelne Wetterereignisse zum Schadensaufkommen beitrugen. "Außergewöhnlich war 2024, dass wir beides hatten: Peak Perils und Non-Peak-Perils in einer relativ großen Schadenhöhe."
Die Non-Peak-Perils - vor allem Schwergewitter in den USA - verursachten Gesamtschäden von 136 Milliarden Dollar, tropische Wirbelstürme, darunter die Hurrikane "Helene" und "Milton", kamen auf 135 Milliarden Dollar.
"Für mich stechen die vielen regionalen Extremwetterereignisse heraus", fügte Grimm hinzu. "Hochwasser auch in Regionen, die viele nicht so sehr im Blick hatten wie zum Beispiel Brasilien, Dubai und Spanien - Regionen, die in nie dagewesener Schadenhöhe betroffen waren."
Gerade Überschwemmungen würden eine Bedrohung bleiben. "Damit müssen wir rechnen, auch in Regionen, in denen das Risiko nicht deutlich sichtbar ist", sagte Grimm. Das Phänomen der lokalen Starkregenereignisse, die unter Umständen in Sturzfluten münden, könnten nahezu überall vorkommen. Umso wichtiger sei es, immer die strukturelle Schadenprävention mitzudenken wie Hochwasserzonen und Hochwasserschutzprogramme.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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