ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Inflation steigt im Oktober auf 2,6 Prozent
Der Inflationsdruck in den USA hat sich im Oktober verstärkt. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen um 2,6 (Vormonat: 2,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das entsprach exakt den Prognosen von Ökonomen, die Dow Jones Newswires im Vorfeld befragt hatte. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,3 Prozent auf Monats- und um 3,3 (Vormonat: 3,3) Prozent auf Jahressicht. Auch diese Werte entsprachen exakt den Prognosen de Ökonomen.
US-Realeinkommen steigen im Oktober um 0,1 Prozent
Die Realeinkommen in den USA sind im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im September ebenfalls ein Anstieg um 0,1 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug den Angaben der Behörde zufolge im Oktober saison- und inflationsbereinigt 385,56 US-Dollar nach 385,09 Dollar im Vormonat.
Nagel: US-Einfuhrzölle könnten Deutschland Rezession bringen
Die deutsche Wirtschaft könnte nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel in eine Rezession rutschen, sollte der gewählte US-Präsident Donald Trump seine Pläne zur Einführung von Importzöllen umsetzen. "Sollten die Zollpläne umgesetzt werden, könnte uns das in Deutschland durchaus 1 Prozent der Wirtschaftsleistung kosten", sagt Nagel der Wochenzeitung Die Zeit. Das wäre schmerzhaft, zumal die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr überhaupt nicht wachse und im kommenden Jahr wohl unter 1 Prozent. "Kämen die neuen Zölle tatsächlich, könnten wir sogar in den negativen Bereich rutschen", sagte Nagel.
Wirtschaftsweise sehen Deutschland in der Stagnation
Die fünf Wirtschaftsweisen erwarten, dass die deutsche Volkswirtschaft 2024 stagniert und sich erst im Verlauf des Jahres 2025 leicht erholt. Für dieses Jahr rechnet der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,1 Prozent. Nächstes Jahr dürfte das BIP leicht um 0,4 Prozent wachsen. "Die deutsche Volkswirtschaft befindet sich weiterhin in der Stagnation", so der SVR, der im Mai noch um 0,2 Prozent Wachstum im laufenden Jahr erwartet hatte. "Die Schwäche der Industrie und die Dauer der Schwächephase legen nahe, dass die deutsche Wirtschaft neben konjunkturellen auch von strukturellen Problemen ausgebremst wird", sagte die Vorsitzende des Gremiums, Monika Schnitzer.
Scholz lehnt soziale Einschnitte zur Finanzierung von Sicherheit ab
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will den Zusammenhalt im Land bewahren und lehnt soziale Einschnitte zur Finanzierung von mehr Sicherheit und Ukraine-Hilfen ab. Man dürfe nicht das eine gegen das andere ausspielen und so zu einer Spaltung des Landes beitragen. Außerdem lehnte er Einschnitte bei der Rente ab. "Ich will, dass unser Land und unsere Demokratie stark bleiben", sagte er in einer Regierungserklärung im Bundestag zum Aus der Ampel-Regierung und den angestrebten Neuwahlen im Februar.
Merz kritisiert Scholz' Regierungserklärung als "Geisterstunde"
Unions-Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) hat mit scharfer Kritik auf die Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reagiert und eine grundlegend andere Politik für Deutschland verlangt. Wer die Regierungserklärung verfolgt habe, der müsse sich "vorkommen wie in einer Geisterstunde", sagte Merz in seiner Antwortrede im Bundestag. "Sie leben offensichtlich in Ihrem eigenen Kosmos, in Ihrer eigenen Welt", sagte er zu Scholz. Die Regierungserklärung sei ein letzter Beweis für die Folgerichtigkeit des Scheiterns der Regierung. "Sie spalten das Land, Herr Bundeskanzler", warf Merz Scholz vor.
Habeck wirbt wegen schwacher Konjunktur um Zustimmung zur Wachstumsinitiative
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die Parteien im Bundestag angesichts der schlechteren Aussichten der Wirtschaftsweisen für die deutsche Wirtschaft um Zustimmung zu Konjunkturimpulsen gebeten. Zuvor hatte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,1 Prozent in diesem Jahr vorhergesagt. Nächstes Jahr dürfte die Wirtschaft nur leicht um 0,4 Prozent wachsen. Die Bundesregierung hatte im Oktober noch ein Wachstum von 1,1 Prozent für 2025 vorhergesagt.
Lindner: Deutschland muss sich Wohlstand erarbeiten - Comeback möglich
FDP-Chef Christian Lindner hält mehr Wirtschaftswachstum für unbedingt nötig, um den Wohlstand und sozialen Standort in Deutschland zu erhalten. Deutschland müsse sich seinen Wohlstand immer wieder erarbeiten, bevor er umverteilt werde, wie er im Bundestag sagte. Ein Comeback des Landes sei möglich. "Wenn wir unsere Demokratie fördern wollen, dann hilft uns nicht die Nullsummen-Logik der Umverteilung, sondern nur Wachstum, Wohlstand und Arbeit für alle", sagte Lindner in der Bundestagsdebatte zum vorzeitigen Aus der Ampel-Regierung.
Mehrere SPD-Politiker für Pistorius als Kanzlerkandidat
SPD-Politiker aus Niedersachsen, Hessen, Sachsen-Anhalt und Hamburg sprechen sich öffentlich dafür aus, mit Boris Pistorius als Kanzlerkandidat in den Wahlkampf zu ziehen. "Boris Pistorius macht sehr gute Arbeit, und deshalb genießt er eine hohe Anerkennung - in der Truppe, aber eben auch im ganzen Land. Er wäre zweifelsohne das beste Angebot für die Wähler, weil er die Menschen besser erreicht", sagte Rüdiger Erben, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt, dem Spiegel. "Ich nehme auch an der SPD-Basis wahr, dass immer mehr Leute sich über einen Kanzlerkandidaten Pistorius freuen würden. Das Grummeln ist mit den Händen zu greifen." Ähnlich äußerte sich Robert Alferink, SPD-Vorsitzender der Stadt Osnabrück: "Seit Tagen werden die Stimmen lauter, die sich für Boris als Kanzlerkandidaten aussprechen."
DJG/DJN/apo/brb
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