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19:00 Uhr, 19.09.2024

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Philly-Fed-Index steigt im August stärker als erwartet

Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im August aufgehellt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia stieg auf plus 1,7 Punkte von minus 7,0 im Juli. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf minus 1,1 erwartet.

Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 14. September abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 12.000 auf 219.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 229.000 vorhergesagt.

Defizit in der US-Leistungsbilanz im zweiten Quartal gestiegen

Das Defizit in der US-Leistungsbilanz ist im zweiten Quartal 2024 gestiegen. Nach vorläufigen Berechnungen betrug das Defizit 266,79 Milliarden US-Dollar. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 260,00 Milliarden Dollar gerechnet. Wie das US-Handelsministerium berichtete, wurde das Defizit im ersten Quartal auf 240,98 Milliarden Dollar revidiert, nachdem zunächst ein Minus von 237,65 Milliarden Dollar genannt worden war.

Deutsche Einzelhandelsumsätze im 2. Quartal unter Vorjahresniveau

Die Einzelhandelsumsätze in Deutschland haben sich nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) im zweiten Quartal tendenziell abgeschwächt. Wie aus Daten (Originalwerte ohne Kalender- und Saisonbereinigung) von Destatis hervorgeht, lagen die preisbereinigten Einzelhandelsumsätze zwischen April und Juni um 0,6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Dieser Rückgang fällt umso mehr ins Gewicht, als das zweite Quartal 2024 einen Arbeitstag mehr hatte als das erste Quartal 2023. Saison- und kalenderbereinigte Daten, die einen Vorquartalsvergleich ermöglichen, hat Destatis bisher nicht veröffentlicht.

Türkische Zentralbank belässt Leitzins bei 50,00 Prozent

Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins auf ihrer sechsten Sitzung in Folge unverändert gelassen, obwohl die Notenbanker signalisierten, dass die hartnäckige Inflation im Dienstleistungssektor im letzten Quartal des Jahres nachlassen würde. Der geldpolitische Ausschuss beließ den Leitzins bei 50,00 Prozent, dem höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die Entscheidung wurde nach einer von Factset erstellten Umfrage unter Ökonomen erwartet, die im Allgemeinen mit einer ersten Zinssenkung in den kommenden Monaten rechnen.

Hamburg Commercial: Welthandel belebt sich moderat

Der Welthandel hat sich nach Aussage der Hamburg Commercial Bank moderat belebt. "Nachdem der Welthandel im Juni und Juli mit 0,2 bzw. 0,3 Prozent nur sehr zaghaft gegenüber den jeweiligen Vormonaten zugelegt hat, kann man nun bei einer Zuwachsrate der Exporte und Importe von 0,7 Prozent zumindest von einem moderaten Wachstum im August sprechen", schreibt die Bank unter Verweis auf ihren Welthandelstracker. Allerdings handele es sich noch um eine vorläufige Schätzung. "Die höhere Dynamik im Welthandel, die sich im August andeutet und zuletzt im Februar dieses Jahres übertroffen wurde, kann keineswegs als ein Wendepunkt angesehen werden", kommentierte Chefvolkswirt Cyrus de Rubia die Daten.

Scholz: Fügen Geschichte der Chemieindustrie Kapitel hinzu

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht mit der geplanten Kunststoffrecyclinganlage des Chemieunternehmens LyondellBasell ein weiteres "Kapitel" der Chemieindustrie in Deutschland erreicht. "Der Chemiekonzern LyondellBasell hätte überall investieren können. Sie haben sich aber für Deutschland entschieden: aus Zuversicht, dass der Standort eine gute Zukunft hat", sagte Scholz anlässlich der Grundsteinlegung in Wesseling laut Mitteilung über den Kurznachrichtendienst X. "So fügen wir der Geschichte der Chemieindustrie ein Kapitel hinzu. Eines, das in die Zukunft weist", betonte der Kanzler.

Lindner: Sind nicht in Krise, sondern in neuer Normalität

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich "durchaus optimistisch" für die Zukunftsperspektiven der deutschen Wirtschaft gezeigt, die sich angesichts der erfolgten Zeitenwende einer "neuen Normalität" anpassen müsse. "Ich glaube, dass die deutsche Wirtschaft das Potenzial hat für einen Turnaround, und dass wir auch die Substanz haben", sagte Lindner bei einer Diskussion mit dem früheren Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) zum 75-jährigen Jubiläum des Ministeriums. Sie habe ihre Anpassungsfähigkeit bewiesen und müsse sich nun auch anpassen. Man stehe vor der Aufgabe "zu erkennen, dass wir eben nicht in einer Krise sind, sondern in einer neuen Normalität."

Lindner: Bund kann nicht auf Dauer an privater Bank beteiligt sein

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat den Willen des Bundes bekräftigt, nicht dauerhaft Anteile an der Commerzbank zu halten. "Der Bund kann, darf, will nicht auf Dauer an einer privaten Bank beteiligt sein", sagte Lindner bei einer Diskussion mit dem früheren Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) zum 75-jährigen Jubiläum des Ministeriums. "Deshalb war die politische Leitentscheidung, dass die Commerzbank auch privatisiert wird, ein erster Schritt." Darüber habe der Interministerielle Lenkungsausschuss entschieden, es sei dann von den Fachleuten und der Finanzagentur umgesetzt worden. "Der Bund darf keine Industriepolitik betreiben, sondern er muss diskriminierungsfrei seine Anteile in den Markt geben", hob Lindner hervor.

+++ Konjunkturdaten +++

USA

Index der nachlaufenden Indikatoren Aug unverändert gg Vm

Index der gleichlaufenden Indikatoren Aug +0,3% gegen Vormonat

Index der Frühindikatoren Aug -0,2% gegen Vormonat

Median-Preis bestehender Häuser Aug +3,1% gg Vj auf 416.700 USD

Bestand unverkaufter Häuser bei 4,2 Monatsangeboten

Verkäufe bestehender Häuser Aug PROGNOSE: 3,90 Mio Jahresrate

Verkäufe bestehender Häuser Aug -2,5% auf 3,86 Mio Jahresrate

DJG/DJN/apo/sha

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