Fundamentale Nachricht
10:19 Uhr, 16.07.2015

Über wie viel Öl reden wir beim Iran?

In den Medien wird sehr viel darüber geschrieben, dass der Iran bald wieder als Exportland für Erdöl auf der Weltbühne agieren wird. Über wie viel Öl sprechen wir?

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 52,04 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 57,19 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Im optimistischsten Szenario wird der Westen die Sanktionen für den Ölexport durch Iran zum Jahresende, im wahrscheinlichen Szenario im Verlauf des Jahres 2016 fallen lassen. Dann wird der Iran wieder als Exporteur von Öl agieren.

Die iranische Ölförderung sank seit dem Jahr 2012 um eine Million Barrels täglich. Das stellt SG Commodities Research in einer Studie fest. In diesem Jahr trat die letzte Runde der Sanktionen der EU und der USA gegen den iranischen Öl- und Bankensektor in Kraft. 80 % dieser stillgelegten Fördermenge werde laut SG "schrittweise" zurückkehren. Davon könnten rund 400.000 bis 500.000 Barrels/Tag "relativ schnell, binnen 3-6 Monaten" wieder hochgefahren werden, während für die restlichen 300.000 bis 400.000 Barrels/Tag noch sechs weitere Monate benötigt würden. Insgesamt könnte dieser Prozess also rund ein Jahr dauern.

"Jedoch besteht große Unsicherheit über die Geschwindigkeit der Wiederherstellung der Förderung, da wenig bekannt ist über die Tätigkeiten, die Iran etwa bei der Wartung oder Überarbeitung der Felder durchführte, um sie für eine erneute Inbetriebnahme vorzubereiten", schreibt SG. "Wir wissen nur dass der Iran unter schweren finanziellen Engpässen agierte, und dass es sich bei den Feldern um gealterte Schwerölfelder handelt, was beides für eine nur schrittweise Rückkehr spricht."

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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