Uber kooperiert mit Nvidia – Werden Robotaxis bald Realität?
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Autonome Mobilität – ein Traum der Zukunft, der bald Realität werden könnte. Und mittendrin: Uber. Der Mobilitätsgigant hat am 6. Januar eine Kooperation mit Nvidia angekündigt, einem der führenden Unternehmen für KI und Technologie, um die Entwicklung selbstfahrender Autos auf das nächste Level zu bringen. Das Ziel? Nicht weniger, als die Mobilität der Zukunft neu zu definieren.
Mit Millionen von Fahrten, die über die Plattform abgewickelt werden, sitzt Uber auf einem wahren Datenschatz. Und genau diesen Schatz will das Unternehmen jetzt gemeinsam mit Nvidia nutzen. Dank der neuen Cosmos-Plattform und der DGX Cloud wird KI-Entwicklung schneller, effizienter und für die breite Anwendung zugänglich gemacht. Ob sichere Robotaxis oder Lieferfahrzeuge ohne Fahrer – diese Partnerschaft verspricht, die Art und Weise, wie wir uns bewegen, grundlegend zu verändern.
Geschäftsmodell
Wer an Uber denkt, hat oft zuerst die klassische Taxi-App im Kopf. Doch das Unternehmen ist längst viel mehr als das. Es verbindet Menschen, Essen und Waren in einem gigantischen Netzwerk und bietet drei Hauptgeschäftsbereiche an:
- Mobility (Fahrdienstleistungen): Der ursprüngliche Kern von Uber – Fahrten auf Knopfdruck. Dieses Segment ist noch immer der größte Umsatzbringer des Unternehmens.
- Delivery (Lieferdienste): Essen auf Knopfdruck – mit Uber Eats hat das Unternehmen einen festen Platz im Liefermarkt erobert.
- Freight (Logistik): Auch große Lieferungen und Frachttransporte sind Teil des Uber-Portfolios, ein Bereich mit Wachstumspotenzial.
Ein Blick auf die Umsatzverteilung zeigt: Der Mobility-Bereich macht den größten Umsatzanteil aus. Kein Wunder, dass genau hier auch die Entwicklung autonomer Fahrzeuge ihren Anfang nehmen soll. Und geografisch? Die USA sind mit Abstand der wichtigste Markt, gefolgt von Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum.
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Diese Zahlen verdeutlichen, warum die Kooperation mit Nvidia so vielversprechend ist: Autonome Technologien könnten den Mobility-Sektor revolutionieren und Ubers Position als globaler Marktführer weiter stärken. Ob Robotaxis oder autonome Lieferdienste – die Zukunft hat gerade erst begonnen.
Zahlen & Fakten
Börsenwert | 136,68 Mrd. USD |
Mitarbeiter | 30.400 |
Gründungsjahr | 2009 |
Hauptsitz | San Francisco |
Leistungskennzahlen
Uber ist noch ein relativ junges Unternehmen. Deshalb kann der Konzern trotz stabilem Umsatzwachstum nur extrem stark schwankende Nettogewinne und Nettomargen aufweisen. Beispielsweise hat Uber 2018 aufgrund geringerer Forschungs- und Vertriebskosten ein starkes Jahr verzeichnen können und eine Nettomarge von knapp 10 % aufgewiesen. Für die nächsten Jahre plant der Konzern mittelfristig die Nettomarge über 10 % zu stabilisieren und auch den Umsatz kontinuierlich zu steigern. Mit den Robotaxis können diese ambitionierten Ziele erreicht werden.
Solvenzkennzahlen
Gesamtkapital | 47,12 |
Eigenkapital | 16,54 |
Gesamtverschuldung | 13,29 |
Liquide Mittel | 10,00 |
Die Solvenz des Konzerns ist relativ stabil. Der Konzern verfügt über starke finanzielle Rücklagen in Höhe von 10 Mrd. USD, allerdings auch eine Gesamtverschuldung von über 13 Mrd. USD. Das Gesamtkapital des Konzerns setzt sich hauptsächlich aus langfristigen Investitionsgütern, aber auch aus immateriellen Vermögenswerten zusammen. Die Marke Uber ist überaus bekannt, woraus ein hoher Goodwill resultiert.
Bewertungskennzahlen
KGV | 32,37 |
KUV | 3,40 |
KBV | 9,42 |
Die Bewertung von Uber ist hoch, aber nicht exorbitant. Das KUV ist die letzten Jahre beispielsweise im Durchschnitt gesunken. Das KBV allerdings ist etwas ambitioniert. Der Konzern sollte es die nächsten Jahre schaffen, das Eigenkapital zu stärken, indem beispielsweise Schulden abgebaut werden und höhere Rücklagen gebildet werden.
Die Bewertung spiegelt allgemein die Lage des Konzerns sehr gut wider. Durch die Kooperation mit Nvidia gibt es bedeutende Chancen, allerdings ist aufgrund der unsicheren Gewinnlage und des eher geringen Eigenkapitals die Bewertung nicht enorm hoch.
Die Kooperation mit Nvidia
Wenn zwei Giganten wie Uber und Nvidia sich zusammentun, ist Großes zu erwarten. Die Partnerschaft zielt darauf ab, die Entwicklung von KI-gesteuerten autonomen Fahrzeugen zu beschleunigen. Dabei spielen zwei Technologien von Nvidia eine zentrale Rolle:
- Cosmos-Plattform: Hierbei handelt es sich um eine hochmoderne Plattform, die speziell für physische KI-Systeme wie Roboter und autonome Fahrzeuge entwickelt wurde. Cosmos bietet Werkzeuge, mit denen KI-Modelle schneller und kosteneffizienter trainiert werden können. Mit anderen Worten: weniger Zeit und Geld für bessere Ergebnisse.
- DGX Cloud: Eine leistungsstarke, cloudbasierte KI-Infrastruktur, die für maximale Produktivität und Flexibilität sorgt. Für Uber bedeutet das: Schneller Zugang zu High-End-Rechenleistung, um Daten aus Millionen von Fahrten effizient zu verarbeiten und KI-Modelle kontinuierlich zu verbessern.
Das Spannende an dieser Kooperation ist, dass Uber nicht nur davon profitieren will, sondern auch der gesamten Branche einen Schub verleihen möchte.
Generative KI wird die Zukunft der Mobilität antreiben!
Dara Khosrowshahi | CEO Uber
Die Zusammenarbeit zeigt vor allem eines: Uber will nicht einfach nur ein Mitspieler in der Welt der autonomen Mobilität sein. Das Unternehmen will die Regeln des Spiels neu definieren. Nvidia liefert dabei die technologischen Superkräfte, die es dafür braucht. Die Details sind noch geheim, aber eins ist sicher: Diese Kooperation könnte die Mobilität, wie wir sie kennen, komplett umkrempeln.
Chancen & Risiken
Die Zusammenarbeit von Uber und Nvidia eröffnet ein riesiges Potenzial, die Mobilitätsbranche nachhaltig zu verändern. Doch wie bei jedem großen Projekt gibt es neben den glänzenden Möglichkeiten auch Herausforderungen, die nicht übersehen werden dürfen. Besonders mit einem weiteren Giganten wie Tesla im Rennen wird die Entwicklung autonomer Fahrzeuge zu einem Wettlauf mit hohem Einsatz.
Chancen
- Technologische Führungsposition: Mit Nvidia-Technologien kann Uber autonome Fahrzeuge schneller und effizienter entwickeln.
- Neue Märkte: Robotaxis und autonome Lieferfahrzeuge eröffnen weltweit neue Umsatzmöglichkeiten.
- Vorsprung durch Daten: Ubers riesige Datenmenge aus Millionen von Fahrten könnte KI-Modelle deutlich verbessern.
- Nachhaltigkeit: Effizientere Verkehrsflüsse und dadurch weniger Emissionen durch autonome Fahrzeuge.
Risiken
- Tesla als Konkurrent: Tesla ist mit seiner vertikal integrierten Struktur und Autonomie-Technologie ein starker Mitbewerber. Möglicherweise können die Konzerne aber auch gegenseitig voneinander profitieren.
- Regulatorische Hürden: Autonome Fahrzeuge müssen bisher zahlreiche Sicherheits- und Gesetzesanforderungen meistern.
- Hohe Kosten: Entwicklungskosten bleiben ein großes finanzielles Risiko.
- Abhängigkeit von Partnern: Ubers Erfolg hängt stark von Nvidia und anderen Partnern ab. Ohne diese Partnerschaft fehlt die KI-Software Basis.
- Öffentliches Vertrauen: Zwischenfälle mit autonomen Systemen könnten die Akzeptanz erschweren.
Chart
Nach der Schwächephase im Jahr 2022 aufgrund der gestiegenen Zinsen konnte die Uber Aktie nach einer größeren Bodenbildung eine starke Rallye hinlegen. In der Spitze stieg die Aktie auf über 85 USD. Doch seit knapp einem Jahr konsolidiert die Aktie auf hohem Niveau. Jüngst konnte die Aktie an dem unteren Widerstand bei knapp 60 USD wieder aufdrehen, doch scheiterte zunächst an dem 50er-SMA. Mittelfristig wäre es wichtig, sowohl den 50er SMA als auch den 200er-SMA zu erobern.
Über dem Widerstand bei 75 USD würde sich ein prozyklisches Einstiegssignal ergeben und bei einem Rücklauf auf 60 USD ein antizyklisches Kaufsignal. Unter 55 USD wird sehr wahrscheinlich stärkerer Verkaufsdruck aufkommen.
Fazit
Die Partnerschaft zwischen Uber und NVIDIA bietet eine enorme Chance, die Mobilität der Zukunft aktiv mitzugestalten. Mit Ubers Datenstärke und Nvidias Spitzentechnologie könnten autonome Fahrzeuge schneller und effizienter Realität werden. Robotaxis und autonome Lieferdienste haben das Potenzial, Ubers Geschäft zu revolutionieren und neue Märkte zu erschließen.
Gleichzeitig bleibt der Wettbewerb mit Tesla eine Herausforderung. Dessen vertikale Integration und Fortschritte im Bereich autonomer Systeme setzen Uber unter Druck. Hinzu kommen regulatorische Hürden und die Notwendigkeit, das Vertrauen der Öffentlichkeit in autonome Technologien zu gewinnen.
Wenn es Uber gelingt, diese Herausforderungen zu meistern, könnte das Unternehmen nicht nur seinen Mobility-Sektor stärken, sondern auch die gesamte Branche prägen. Der Wettlauf um die Mobilität der Zukunft ist in vollem Gange – und Uber ist bereit, eine Schlüsselrolle zu spielen.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.