Typische Trading-Fehler – „Sell in May and go away”
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Erwähnte Instrumente
Auch dieses Jahr ertönte vor den Sommermonaten die alte Börsenweisheit „Sell in May and go away“. Sie ist wohl jedem Börsenanleger bekannt und basiert auf Beobachtungen, nach denen die Aktienkurse saisonalen Schwankungen unterliegen. Mehrere Analysten haben beobachtet, dass in der Vergangenheit die Kurse in den Wintermonaten stärker zulegten als in den Sommermonaten.
Im folgenden möchten wir uns auf die Sommermonate Juli und August konzentieren und aufzeigen, warum es durchaus sinnvoll sein kann als Trader in diesen beiden „Urlaubsmonaten“ an der Börse aktiv zu sein.
In der Quartalsstatistik des CFD Verbands für das erste Quartal 2017 zeigt sich, dass der DAX-Index das mit Abstand beliebteste Instrument unter CFD-Tradern ist. Ca. zwei Drittel des gehandelten Volumens entfällt auf diesen Basiswert. Der Fokus dieses Artikels liegt daher auf dem DAX-Index bzw. dem DAX-Future.
Schauen wir uns dazu zunächst die Performance des DAX-Futures der letzten zehn Jahre an. In vier dieser zehn Jahre erzielte der FDAX während der Sommermonate Juli-August eine positive Performance. In zwei Jahren entwickelte er sich seitwärts in diesem Zeitraum während der deutsche Leitindex in vier dieser zehn Jahre eine negative Performance erzielte. Im Durchschnitt brachte der FDAX in diesen beiden Monaten eine Rendite von -0,65 %. Diese Zahlen zeigen, dass es für Investoren nicht unbedingt attraktiv ist während des Sommers im Markt zu sein, eine nachhaltige Performance ist in diesem Zeitraum kaum zu erzielen.
Anders sieht dies aus, wenn wir uns den aktiven Trader anschauen, der einen Scalping-, Daytrading- oder Swingtrading-Ansatz verfolgt. Für diesen ist nicht so sehr die absolute Performance interessant. Vielmehr benötigt er eine gewisse Volatilität um am Markt agieren zu können und im Tick-, Minuten- oder Studenchart nach Einstiegen zu suchen.
Hier ergibt sich ein interessantes Bild, das wohl nur die wenigsten erwartet hätten. Im Durchschnitt gab es im FDAX während der letzten zehn Jahre eine Handelsspanne von über 1200 Punkten während der Monate Juli-August. Das ist der Topwert, kein anderes Monatspaar weist eine ähnliche Volatilität auf. Auf Jahressicht betrug die durchschnittliche Handelsspanne der letzten zehn Jahre ca. 2450 Punkte, so dass im Schnitt ca. 50 % der Jahres-Range in den beiden Sommermonaten zurückgelegt wurden.
Auch ein Blick auf einen Chart verdeutlicht dies. Im folgenden Monatschart des DAX-Futures wurden die beiden Monate Juli und August farblich grau hinterlegt.
Quelle: WH SelfInvest NanoTrader
Als Volatilitätsfilter kann sehr gut der Average True Range (ATR) Indikator eingesetzt werden. Das folgende Besispiel zeigt die Volatilität des DAX-Futures im Tageschart. Das Ansteigen der Volatilität während der Sommermonate Juli und August der Jahre 2014 und 2015 ist in den grau hinterlegten Chartbereichen zu erkennen.
Quelle: WH SelfInvest NanoTrader
Fazit
Für Investoren kann es durchaus sinnvoll sein der Börsenweisheit „Sell in May and go away“ zu folgen, da die Rendite während der Sommermonate meist sehr gering ausfällt. Für Trader ist diese Aussage jedoch falsch und es macht wenig Sinn dieser Börsenweisheit blind zu folgen, da Sie damit einen Großteil der Chancen verpassen können. Das Auslassen dieser Chancen kann Sie in Ihrer Jahresperformance teuer zu stehen kommen. Auch wenn die Börsenweisheit sicherlich Ihre Berechtigung hat, sollte man als Trader diese kritisch hinterfragen und prüfen, ob diese auch zum eigenen Handelsansatz und der eigenen Trading-Strategie passt.
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Risikohinweis
Dieser Artikel ist die persönliche Meinung des Autors. Er dient lediglich als Information. Diese Analysen dürfen nicht als Anlage- oder Vermögensberatung interpretiert werden. Eine Investitionsentscheidung bezüglich irgendwelcher Wertpapiere oder sonstiger Finanzinstrumente benötigt das Hintergrundwissen Ihrer persönlichen Situation, welche der Autor nicht kennt. Dieser Inhalt veraltet und wird nach Veröffentlichung nicht aktualisiert.
"Go away" geht ja gar nicht! Ich schaue immer nach, was die Börse so macht, Urlaub oder nicht. Einzige Ausnahme: Urlaub in Nordkorea, denn dort gibt es kein Internet. Da müssen meine Aktien wohl oder übel eine Woche ohne mich auskommen.