TUI: Schärferer Preiswettbewerb bei Hapag-Lloyd?
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Einem Zeitungsbericht zufolge droht den europäischen Schifffahrtsunternehmen ein schärferer Preiswettbewerb, der zu weiteren Ertragsproblemen unter anderem bei TUI führen könnte. Wie das "Handelsblatt" am Dienstag unter Berufung auf Kreise der Europäischen Kommission berichtet, will der EU-Ministerrat Reedereien ab 2009 nicht mehr erlauben, Preise und Kapazitäten abzusprechen. Das schaffe neue Probleme für die Tui-Tochter Hapag-Lloyd.
Der Beschluss soll noch im kommenden Herbst getroffen werden, verlautete aus den Kreisen. Ein mit dem Fall vertrauter EU-Beamter sagte dem Handelsblatt, solche Absprachen seien nicht mehr zeitgemäß. Sie schränkten die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Frachtschifffahrt erheblich ein.
Bei einem Verbot dürfte es für führende Branchenvertreter schwer werden, höhere Preise am Weltmarkt durchzusetzen. "Der Preiswettbewerb unter den Reedern wird sich deutlich verschärfen. Dies kommt vor allem den Kunden zugute", zitiert das "Handelsblatt" einen Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums.
Den TUI-Konzern treffe das besonders hart. Erst kürzlich hatte TUI die Investoren mit einer Gewinnwarnung geschockt. Der Konzern begründete diese mit überraschend gesunkenen Frachtraten bei der wichtigsten Tochter Hapag-Lloyd (HL) sowie rückläufigen Umsätzen im Tourismusgeschäft.
Offen sei noch, in welchem Umfang TUI die Abschaffung des Preiskartells belasten wird. Der Wegfall der Kartellabsprachen könne zu Preisreduzierungen "im beschränkten, aber spürbaren Umfang führen", sagte Kay Lindemann, Abteilungsleiter des Deutschen Seeverladerkomitees im Bundesverband der Deutschen Wirtschaft.
Andere Schifffahrtsexperten sehen die Lage weniger skeptisch: "Der Wettbewerbsdruck zwingt viele Reedereien der Linienkonferenzen bereits heute dazu, dass sie sich an die Preisabsprachen mit ihren Partnern nicht halten", sagt Branchenbeobachter Jürgen Dobert. Auch Joachim Konrad, Mitglied der Geschäftsführung beim HL-Konkurrenten Hamburg-Süd, sagt: "Die Funktion der gemeinsamen Preisgestaltung haben die Schifffahrtskonferenzen schon seit Jahren nicht mehr zufrieden stellend ausfüllen können. Die Preise sind trotz Konferenzen über Angebot und Nachfrage reguliert worden. Die Aufhebung der Konferenzen wird daher keine erheblichen Auswirkungen haben."
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