Analyse
10:00 Uhr, 06.12.2023

TUI – Aktie auf Höhenflug!

Dem Reisekonzern TUI ist 2022/23 die erwartete Rückkehr in die Gewinnzone geglückt. Was können die Investoren für das neue Geschäftsjahr erwarten?

Erwähnte Instrumente

  • TUI AG
    ISIN: DE000TUAG505Kopiert
    Kursstand: 5,946 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • TUI AG - WKN: TUAG50 - ISIN: DE000TUAG505 - Kurs: 5,946 € (XETRA)

Im vierten Quartal, das am 30. September zu Ende ging, schaffte TUI einen Umsatzanstieg von 11,4 % auf 8,48 (VJ 7,61) Mrd. EUR. Das bereinigte EBIT stieg um 15,4 % auf 1,20 (VJ 1,04) Mrd. EUR und der Quartalsüberschuss kletterte um 13,5 % auf 904 (VJ 799) Mio. EUR. Die erfreuliche Entwicklung lag zum einen am Anstieg der Urlaubsgäste von 7,6 auf 7,8 Mio. sowie an höheren Preisen.

Im Gesamtjahr 2022/23 legte der Konzernumsatz um rund ein Viertel auf 20,67 (VJ 16,55) Mrd. EUR zu bei einem auf 907 (VJ 409) Mio. EUR mehr als verdoppelten bereinigten EBIT. Unter dem Strich weist TUI wieder einen Gewinn in Höhe von 306 Mio. EUR aus nach einem Vorjahresverlust von 277 Mio. EUR. Das Ergebnis pro TUI-Aktie stellte sich entsprechend auf 0,74 (VJ -0,45) EUR. Analysten hatten im Schnitt mit Umsatzerlösen von 20,33 Mrd. EUR und einem Ergebnis je Aktie von 0,78 EUR gerechnet.

Nach einer unter anderem durch die Corona-Pandemie hervorgerufenen existenziellen Krise hat der Reiseveranstalter also wieder deutlich ruhigere Fahrwasser erreicht.

Der operative Cashflow ging zwar auf 1,64 (VJ 2,08) Mrd. EUR zurück, da sich aber der finanzielle Cashflow auf -0,83 (VJ -1,63) Mrd. EUR verbessert hat, stiegen die liquiden Mittel um 324 Mio. EUR auf 2,07 Mrd. EUR an. Die Nettoverschuldung wurde auf 2,11 (VJ 3,44) Mrd. EUR reduziert. Die Eigenkapitalquote stieg zwar deutlich von 4,2 auf 12,1 %, ist jedoch weiterhin ausbaubar. Neben der guten operativen Entwicklung trug auch die umfangreiche Kapitalerhöhung im Volumen von 1,75 Mrd. EUR (wir berichteten an dieser Stelle) zur Verbesserung der Bilanzrelationen bei.

Weiteres Rekordjahr in Sicht und Rückkehr in den MDAX?

Für das angelaufene Geschäftsjahr 2023/24 stellt der Vorstand einen Umsatzanstieg von mindestens 10 % in Aussicht. Das bereinigte EBIT soll dabei um wenigstens 25 % zulegen – schöne Aussichten also für die TUI-Anteilseigner! Mittelfristig wird eine jährliche Steigerung des bereinigten EBIT von 7 bis 10 % angestrebt.

Der heutigen Pressemitteilung ist außerdem zu entnehmen, dass in Bezug auf die Börsenliquidität der TUI-Aktie eine deutliche Verschiebung von der Börse London nach Frankfurt festzustellen ist. Vor diesem Hintergrund wird nun geprüft, ob ein Upgrade in den Prime Standard der Deutschen Börse sowie ein Delisting von der London Stock Exchange opportun erscheint. Durch diese Schritte würde sich die Liquidität der Aktie weiter zentralisieren und die Aufnahme in den MDAX wäre perspektivisch möglich.

Fazit: Die Börse feiert die Geschäftszahlen und den Ausblick des Reisekonzerns. Die TUI-Aktie liegt aktuell über 7 % im Plus. Obwohl das Papier vom im Oktober erreichten Jahrestief bei 4,60 EUR inzwischen schon fast 40 % zugelegt hat, ist die fundamentale Bewertung nicht zu hoch. Sollte die gute operative Entwicklung weiter anhalten und mittelfristig tatsächlich die MDAX-Aufnahme glücken, wären zweistellige Kurse durchaus denkbar. Es gilt aber zu berücksichtigen, dass aufgrund er verhaltenen konjunkturellen Entwicklung die Konsumneigung zurückgehen könnte und die Urlaubskasse dann bei vielen Menschen nicht mehr ganz so locker sitzt.

Jahr 2022/23 2023/24e* 2024/25e*
Umsatz in Mrd. EUR 20,67 21,08 21,61
Ergebnis je Aktie in EUR 0,74 1,07 1,28
KGV 9 6 5
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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