Kommentar
17:45 Uhr, 26.05.2017

Uni-Michigan-Konsumklima unter den Erwartungen - US-Wirtschaft wächst stärker als zunächst gemeldet

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • USA: Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter sinkt weniger stark als erwartet
  • US-Wirtschaftswachsum von 0,7 % auf 1,2 % nach oben revidiert
  • United Internet legt offiziell Übernahmeangebot für Drillisch vor
  • Deutsche Bank: US-Demokraten wollen Details zu Trump-Krediten und Russland-Verbindungen wissen
  • Manz: Shanghai Electric gibt kein Pflichtangebot ab
  • Deutsche Bank kurz vor Einigung in Russland-Affäre
  • Air Berlin will Luftfahrtgesellschaft Walter übernehmen
  • Trump sagt deutschem Handelsüberschuss den Kampf an
  • Ex-EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark spricht sich für Deutschen als EZB-Chef aus
  • Trump-Schwiegersohn im Visier der Ermittler

DAX

Der deutsche Aktienmarkt musste auch am Freitag Kursverluste verbuchen. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 0,15 Prozent bei 12.602,18 Punkten, nachdem das Börsenbarometer die meiste Zeit des Tages sogar deutlich stärker im Minus gestanden hatte. Bereits am Vortag, dem nicht handelsfreien Feiertag Christi Himmelfahrt, hatte sich der deutsche Aktienmarkt schwächer präsentiert. In den USA konnten S&P 500 und Nasdaq Composite am Donnerstag noch auf neue Rekordstände steigen, die Euphorie schwappte aber nicht über den Atlantik. Vielmehr sorgten am Freitag die mutmaßlichen Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zum deutschen Handelsbilanzüberschuss (siehe unten) nicht nur in der deutschen Politik, sondern auch auf dem Börsenparkett für Unmut. So gerieten die deutschen Autoaktien am Freitag unter Verkaufsdruck. Schlusslicht waren allerdings die Bankenaktien.

Unternehmensnachrichten

  • United Internet hat offiziell das Übernahmeangebot für Drillisch vorgelegt. Drillisch-Aktionäre können ab sofort bis einschließlich 23. Juni ihre Anteilsscheine zu 50 Euro je Aktie andienen.
  • Die Demokraten im US-Repräsentantenhaus fordern von der Deutschen Bank Informationen zu Krediten an US-Präsident Donald Trump sowie zu Verbindungen nach Russland. Fünf Parlamentarier schickten ein entsprechendes Schreiben an Vorstandschef John Cryan. Die Deutsche Bank hatte zeitweise Kredite in Höhe von rund zwei Milliarden Dollar an das Trump-Umfeld vergeben. Aktuell sollen noch rund 300 Millionen Dollar ausstehen. Die Demokraten wollen insbesondere auch wissen, ob womöglich Russland für die Kredite Trumps bei der Deutschen Bank garantiert hat.
  • Der Ankeraktionär Shanghai Electric wird kein Pflichtangebot für den Maschinenbauer Manz abgeben. Die Option auf Abschluss einer Stimmbindungsvereinbarung wurde nicht wahrgenommen, teilte das Unternehmen mit. CEO Dieter Manz bleibt weiterhin Hauptaktionär der Gesellschaft. Die Manz-Aktien geben vorbörslich um mehr als 4 % nach.
  • Die Deutsche Bank steht in der Affäre um Geldwäsche in Russland kurz vor einer Einigung mit der US-Notenbank, wie die "Börsen-Zeitung" berichtet.
  • Nach Informationen der "Welt" will Air Berlin die Dortmunder Luftfahrtgesellschaft Walter mbH (LGW) übernehmen. Die private Fluggesellschaft mit rund 370 Beschäftigten fliegt seit zehn Jahren im Auftrag von Air Berlin mit zuletzt 17 bis 20 Propellerflugzeugen.
  • Die Allianz von Daimler und BMW bei Mobilitätsdiensten wird immer konkreter. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" sollen nicht nur die beiden Carsharing-Töchter Car2Go und Drive Now unter einem gemeinsamen Namen arbeiten, sondern auch weitere Dienste in die gemeinsame Unternehmung eingebracht werden.

Konjunktur & Politik

  • Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Mai weniger stark aufgehellt als zunächst erwartet. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg gegenüber dem Vormonat um 0,1 Punkte auf 97,1 Zähler, wie im Rahmen der zweiten Veröffentlichung mitgeteilt wurde. In der Erstschätzung war noch ein Anstieg auf 97,7 Punkte gemeldet worden. Die Volkswirte hatten für die zweite Schätzung nur mit einer leichten Abwärtsrevision auf 97,5 Punkte gerechnet.
  • In den USA ist der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter im April nicht so stark gesunken wie erwartet. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Rückgang um 0,7 Prozent verzeichnet, wie die US-Statistikbehörde Census Bureau mitteilte. Erwartet wurde ein Rückgang um 1,4 Prozent. Unterdessen wurde der Anstieg im Vormonat kräftig von 0,7 Prozent auf 2,3 Prozent nach oben revidiert. Ohne die schwankungsanfälligen Aufträge für Transportgüter sank der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter um 0,4 Prozent, während ein Anstieg um 0,4 Prozent erwartet wurde.
  • Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal stärker gewachsen als zunächst gemeldet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich mit einer aufs Gesamtjahr hochgerechneten (annualisierten) Rate von 1,2 Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte. In der ersten Veröffentlichung war nur ein Wachstum um 0,7 Prozent gemeldet worden. Die Volkswirte der Banken hatten für die zweite Veröffentlichung mit einer Aufwärtsrevision auf 0,9 Prozent gerechnet.
  • Die Ratingagentur Moody's schließt eine weitere Herabstufung der Bonität Chinas nicht aus. Nach Ansicht der Ratingagentur reichen die Strukturreformen des Landes nicht aus, um die steigende Verschuldung zu stoppen.
  • China will geplante Zwangsquoten für die heimische Herstellung von Elektroautos entschärfen. Das hat sich Bundesaußenminister Sigmar Gabriel in Peking bestätigen lassen. Die deutschen Autobauer dürften aufatmen.
  • US-Präsident Donald Trump hat sich bei seinem Treffen mit der EU-Spitze in Brüssel heftig über den deutschen Handelsbilanzüberschuss beklagt. "Die Deutschen sind schlecht, sehr schlecht", sagte Trump nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel". "Schauen Sie sich die Millionen von Autos an, die sie in den USA verkaufen. Fürchterlich. Wir werden das stoppen."
  • Medienberichten zufolge ist bei den Russland-Ermittlungen im Trump-Umfeld nun auch Jared Kushner, Schwiegersohn und Berater von US-Präsident Donald Trump, ins Visier des FBI geraten.
  • Ex-EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark hat sich für einen Deutschen als Nachfolger von EZB-Präsident Mario Draghi ausgesprochen. "Ich meine, dass 2019 - also mehr als zwei Jahrzehnte nach Schaffung der EZB - ein hoch qualifizierter deutscher Kandidat ins Rennen gehen sollte", sagte Stark im Interview der "Börsen-Zeitung".
Termine des Tages: 14:30 Uhr - US: Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter April
14:30 Uhr - US: BIP Q1 (2. Veröffentlichung)
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan Mai (endgültig)

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