Trump packt den Zollhammer wieder ein
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Rolle rückwärts
US-Präsident Donald Trump legte gestern Abend die eine Woche zuvor im Rahmen des „Tags der Befreiung“ verkündeten reziproken Zölle für zunächst 90 Tage wieder auf Eis. Das Moratorium soll allerdings nur für diejenigen Länder gelten, welche bislang noch keine Gegenmaßnahmen verkündet haben und Bereitschaft zu Verhandlungen zeigen. Zudem betritt es lediglich die jeweiligen Länderaufschläge. Der in der vergangenen Woche verkündete Mindestzuschlag auf die bisher geltenden Zollsätze in Höhe von 10 % bleibt somit bestehen. Dieses Vorgehen gelte laut Finanzminister Scott Bessent explizit auch für Kanada und Mexiko, welche auf der am „Liberation Day“ gezeigten Ländertafel nicht aufgeführt waren. Von der Pause ausgenommen sind allerdings die sogenannten sektoralen Zölle, also die Strafzölle auf Einfuhren von Autos sowie die Abgaben auf Stahl und Aluminium.
Auge um Auge, Zahn um Zahn
Gegenüber China drehte Trump gestern jedoch weiter an der Eskalationsspirale. Aber der Reihe nach: Am Tag der Befreiung hatte er zu den ohnehin schon bestehenden Zollsätzen auf Importe aus der Volksrepublik in Höhe von 20 % Zusatzzölle im Umfang von weiteren 34 Prozentpunkten bekanntgegeben. Dies ließ sich die chinesische Regierung nicht bieten und beschloss gemäß dem Motto Auge um Auge, Zahn um Zahn Importe aus den USA ebenfalls mit Zusatzzöllen im selben Umfang zu belegen. Dies brachte Trump in Rage, welcher der Volksrepublik daraufhin nochmalige Strafzölle in Höhe von weiteren 50 Prozentpunkten aufbrummte. Weil diese seitens China erneut gekontert wurden legte Trump nochmals nach und erhöhte die Zölle für Importe aus China in die Vereinigten Staaten mit sofortiger Wirkung auf 125 %.
Neue Prognosen auf breiter Front
Das ständige Hin und Her und die hiermit verbundene enorme Unsicherheit, welche Gift für die Wirtschaft ist, veranlassten uns im Vorfeld von Trumps Ankündigungen gestern dazu, unsere Prognosen auf breiter Front anzupassen: Hierbei haben wir unsere Erwartungen für das BIP-Wachstum für sämtliche Regionen gesenkt - und zwar für das laufende sowie auch für das nächste Jahr. Dies hat auch Folgen für unsere Ölpreisprognose sowie für die Kursziele der Aktienindizes, welche wir ebenfalls herunternahmen. Und auch unsere Inflationsprognosen liegen nun niedriger als zuvor - allerdings mit einer entscheidenden Ausnahme: Für die Vereinigten Staaten erwarten wir nun eine deutlich höhere Teuerung. Last but not least erwarten wir nun auch höhere Credit Spreads als bisher.
Achterbahnfahrt an den Märkten
Gingen DAX und Euro Stoxx 50 gestern noch mit Abschlägen in Höhe von 3,0 % bzw. 3,2 % aus dem Handel, schossen die US-Aktienindizes mit Trumps Ankündigungen so massiv nach oben wie selten zuvor. Der S&P 500 legte um 9,5 % zu, der technologielastige Nasdaq 100 sogar um 12,0 %.
Neue Regierung ante portas
Union und SPD stellten gestern Nachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz die Grundzüge des von ihnen vereinbarten Koalitionsvertrags sowie die Verteilung der einzelnen Ressorts vor. Sieben Ministerien gehen dabei an die CDU, drei an die CSU und sieben an die SPD. Die Kanzlerwahl ist für den 7. Mai geplant.
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