Kommentar
16:31 Uhr, 20.10.2000

Tria Software: Unternehmensupdate

TRIA Software AG bietet zukunftsweisende IT-Services in Wachstumsbranchen im "one-stop-supply": Consulting, im Anwendungs-Entwicklungsumfeld (z. B. im E-Commerce), bei Netzwerken inkl. Internet/Intranet/Extranet sowie ERP-Consulting und Training. Mit der Gründung der Tochter TRIA i-products AG hat TRIA auch den Business-to-Business und E-Commerce Bereich erschlossen. TRIA i-products fokussiert dabei auf die Integration der drei Internet-Wachstumsmärkte E-Commerce, Mobile-Commerce (E- Commerce über Mobiltelefone) und Web-Media. Seit der letzten Analyse gab es einige neue Entwicklungen:

Kurz nach der Erstellung der Analyse am 22. August konnte sich Tria Software über ihre Tochtergesellschaft TRIA i-products AG den bis jetzt weltweit größten Auftrag für den Vertragspartner Precise Software Solutions sichern: Die in USA beheimatete Precise Software Solutions Ltd optimiert Computer-Netzwerke mit Hilfe Oracle-basierter Anwendungen.
Die Telekom-Tochter T-Mobil wird künftig Datenbank-Optimierungslösungen von Precise einsetzen. Über die Größenordnung des Auftrags machte das Unternehmen unter Verweis auf vertragliche Verpflichtungen keine Angaben. Es ist aber auch für TRIA einer der größten Aufträge, hieß es.

Am 13. September gab der Münchener Informationstechnologie-Dienstleister eine Kooperation mit der Luxemburger EuroSignCard S.A. bei Chipkarten bekannt. EuroSignCard bietet vor allem Lösungen auf dem Gebiet der Datensicherheit und Authentität von Internet-Transaktion. Tria beabsichtigt, im Rahmen der Partnerschaft, die Realisierung dieser Lösungen in Deutschland und Europa zu unterstützen und technisch zubegleiten. Ziel seien gemeinsame Projekte in den Bereichen digitale Signatur und Multifunktions-Karten.

Am 19.09. gelang es den Münchenern in den Boom-Markt "Internet-Media" einzusteigen. Damit konnte die 10. strategische Beteiligung in einem Jahr vollzogen werden. Das Unternehmen beteiligt sich mit 20 Prozent an der Multimedia in Bayern . (mm\\bag) AG. Die Multimedia in Bayern AG versteht sich als technologieführender Pionier, der Full Service im Bereich "Internet Media" (z. B. Business-TV, Personal-TV im Internet) anbietet. mm\\bag plant nach eigenen Angaben den Börsengang in den nächsten Jahren. Mit der sogenannten stream\\dreamer-Technologie ist es nach Angaben von mm\\bag dem Unternehmen als weltweit einzigem Anbieter gelungen, im Internet volle Bildschirmgröße (720x576 Pixel) darzustellen. Kombiniert wird das Fernseh-Look & Feel mit Web-Interaktivität und E-Commerce-Anbindung auf einer einzigen Web-Oberfläche. Damit ergibt sich erstmals die Möglichkeit, bewegte Bildinhalte unabhängig von reglementierten Broadcast-Strukturen in Fernseh-Qualität weltweit zur Verfügung zu stellen -auf Abruf und nicht nach vorgegebenen Programmabfolgen.
In Kürze wird das Unternehmen auch eine Bewegtbild-Lösung im UMTS-Standard vorstellen. Damit eröffnet sich die Option, auf den Mobilfunk- Endgeräten der nächsten Generation Videoinhalte in TV-Qualität zu präsentieren. Außerdem besteht in den Bereichen Media-Gestaltung und Entwicklung eine enge Kooperation mit der ebenfalls in Deggendorf ansässigen Multimedia Akademie Bayern. Mit Kunden aus TV-Produktions- und Lizenzhandelsgesellschaften steht das Unternehmen bereits in konkreten Verhandlungen über den Aufbau von Online-Handelsplätzen für Bewegtbilder.
Mit der der mm\\bag positioniert TRIA sich in einem Milliardenmarkt, der von den Wachstumsraten der Medien und Breitband- Telekommunikation profitiert: Marktforscher schätzen, daß das Volumen des Filmlizenzhandels in diesem Jahr auf über 20 Milliarden DM ansteigen wird. Nach Aussagen von Forrester Research werden die Haushalte mit Breitbandanschluss in Europa auf 27 Millionen bis 2005 anwachsen. In den stärksten Regionen wird bereits im Jahr 2004 eine Durchdringung von 40 % erreicht sein.

Die Ergebnisse für das erste Halbjahr fielen, wie von uns geschätzt, recht gut aus:

Der Konzernumsatz legte um 86 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 1999 zu. Der Konzernumsatz stieg von 15,2 Mio. DM im ersten Halbjahr 1999 auf 28,3 Mio. DM in den ersten sechs Monaten des aktuellen Jahres. Der Konzerngewinn (vor Steuern und Abschreibung Firmenwert) konnte im analogen Zeitraum von 2,5 Mio. DM auf 3,3 Mio. DM ebenfalls deutlich zulegen. Die Konzern- Vorsteuer-Marge bleibt damit auch unter Einbeziehung der Anlaufinvestitionen in TRIA i-products mit 11,7 Prozent im zweistelligen Bereich.

Man muß bemerken, daß trotz diverser Investitionen in Produktvertrieb / Lösungen im B2B-E-Commerce und im Personalbereich TRIA weiterhin zu einem der profitablen IT- / Internet-Werten am Neuen Markt zählt. Die Gewinnmarge hat sich zwar von 16,6 auf 11,7 Prozent zurück entwickelt, womit Tria allerdings weiterhin klar über dem Branchendurchschnitt liegt.
Des weiteren konnten sehr lukrative Aufträge abgeschlossen werden. Die Zahl der Trainings-Rahmenverträge bei namhaften Neukunden, was ja ein weiteres Geschäftsfeld der Tria AG ist, konnte deutlich erhöht werden und erreichte im ersten Halbjahr bereits den gesamten Vorjahresbestand.
Wie in der Grundanalyse angeführt ist herauszustellen, daß die meisten Unternehmen im Beteiligungsportfolio von Tria sich zum heutigen Zeitpunkt noch in der Aufbauphase befinden und sehr geringe Umsätze generieren.

Auf Sicht von 12 Monaten empfehlen wir die Aktie weiterhin auch hauptsächlich wegen der Zukunftsphantasie im Corporate-Venture-Bereich und der moderaten Bewertung zum Kauf.

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