Analyse
09:20 Uhr, 17.04.2023

TRATON - Wird die Jahresprognose angehoben?

Am Freitagabend nach Börsenschluss hat der Nutzfahrzeughersteller vorläufige Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Diese sind besser ausgefallen als erwartet.

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  • TRATON SE
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  • TRATON SE - WKN: TRAT0N - ISIN: DE000TRAT0N7 - Kurs: 19,400 € (XETRA)

Die VW-Tochter steht anscheinend vor einem weiteren guten Jahr. Nachdem 2022 mit einem Konzernumsatz von 40,3 (Vorjahr 30,6) Mrd. EUR und einem bereinigten operativen Ergebnis von 2,1 (VJ 1,6) Mrd. EUR neue Bestwerte erreicht worden sind, setzt sich die positive Geschäftsentwicklung in 2023 bislang fort.

Hohe Nachfrage hält an

Wie das im SDAX notierte Unternehmen berichtet, wurden im Zeitraum von Anfang Januar bis Ende März nach vorläufigen Zahlen rund 84.600 Fahrzeuge abgesetzt. Dies entspricht einem Zuwachs von knapp 25 Prozent zum Vorjahresquartal, als 67.767 Fahrzeuge abgesetzt worden sind. Als Gründe nannte die Firmenleitung neben der guten Marktposition von Traton, die verbesserten Produktionsvolumina und vor allem die anhaltend hohe Nachfrage nach den Lkw und Bussen der Münchner.

Interessant ist die Tatsache, dass trotz der gute Nachfragesituation der Auftragseingang mit ca. 68.500 Fahrzeugen niedriger ausfällt als der Vorjahreswert von 95.594. Dies wird damit begründet, dass Traton weiterhin zurückhaltend agiert bei der Annahme von neuen Aufträgen angesichts des sehr hohen Auftragsbestands. Bereits bei Veröffentlichung der Geschäftszahlen für 2022 gab das Unternehmen bekannt, dass die Jahresproduktion für 2023 bereits zum Großteil in trockenen Tüchern ist. Leider liegen keine Zahlen zum Auftragsbestand vor, die Kapazitäten scheinen aber mehr als gut ausgelastet zu sein.

Deutlicher Umsatz- und Ergebnisanstieg

Beim Umsatz für das erste Quartal wird mit einem Zuwachs um ca. 32 Prozent auf 11,2 (VJ 8,5) Mrd. EUR gerechnet. Das bereinigte operative Ergebnis soll sich auf rund 935 (VJ 402) Mio. EUR sogar mehr als verdoppeln, was einer Marge von 8,4 (VJ 4,7) Prozent entspricht. Ursächlich für die gute Entwicklung sind die deutliche Verbesserung der Ergebnisse bei Scania Vehicles & Services und MAN Truck & Bus. Bei Scania wird ein bereinigtes operatives Ergebnis in Höhe von 550 (VJ 243) Mio. EUR erwartet, was einer Marge von 13,3 (VJ 7,6) Prozent entspricht. Bei MAN wird ein Ergebnissprung auf 195 (VJ 57) Mio. EUR erwartet, so dass sich die Marge auf 5,8 (VJ 2,2) Prozent erhöht.

Der finale Bericht zum ersten Quartal 2023 wird am 2. Mai veröffentlicht. Es kann gut sein, dass die Guidance für das Gesamtjahr dann angehoben wird. Zumindest wurde mitgeteilt, dass die Prognose derzeit „überprüft“ wird. Bislang stellt Traton für das laufende Jahr einen Umsatzanstieg im Bereich von 5 bis 15 Prozent bei einer bereinigten operativen Marge zwischen 6,5 und 7,5 Prozent in Aussicht.

Fazit: Die Geschäfte bei Traton laufen weiter rund. Die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal haben die Börse positiv überrascht. Die Traton-Aktie notiert aktuell mit 3,5 Prozent im Plus und hat wieder die 20 Euro-Marke erreicht. Setzt sich die gute Entwicklung fort und wird die Prognose tatsächlich erhöht, sollten die alten Höchststände bei 28 Euro der nach wie vor sehr günstig bewerteten Aktie wieder erreichbar sein.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 40,34 42,38 42,81
Ergebnis je Aktie in EUR 3,02 3,54 4,06
KGV 7 6 5
Dividende je Aktie in EUR 1,00 1,13 1,30
Dividendenrendite 5,00 % 5,65 % 6,50 %

*e = erwartet

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: TRATON SE (long)

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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