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18:30 Uhr, 26.04.2007

Top Thema (Smart Trading)

An der Börse können Äpfel steigen

Die gestrigen Apple-Zahlen waren verblüffend gut, vor allem das hohe Wachstum bei den Mac-Rechnern. Der Gewinn zog im Vergleich zum Vorjahr um 88% ins Plus und erreichte 770 Millionen Dollar oder 87 cents je Aktie nach 410,0 Millionen Dollar oder 47 cents je Aktie im Jahr zuvor. Der Umsatz wuchs um 21% auf 5,26 Milliarden Dollar.

Analysten von First Call ermittelten im Vorfeld Konsensschätzungen, die von einem Gewinn je Aktie von 63 cents und einem Umsatz von 5,17 Milliarden Dollar ausgegangen waren.

Im Quartalsverlauf wurden den weiteren Angaben zufolge 1,51 Millionen Macs verkauft, was deutlich über den Erwartungen von 1,4 Millionen lag. Die iPod-Verkäufe lagen mit 10,5 Millionen dagegen im Rahmen der Erwartungen. Die Bruttomarge konnte unter anderem aufgrund niedrigerer Komponentenkosten auf 35.1% gesteigert werden, was die Erwartungen erneut schlug. Sie lagen bei 30%.

Für das dritte Quartal rechnet Apple mit einem Gewinn je Aktie von 66 cents, was jedoch unter den Konsensschätzungen von 67 cents liegt. Auch der Umsatz wird unter den Erwartungen gesehen. Er soll 5,1 Milliarden Dollar betragen, während 5,47 Milliarden Dollar erwartet werden. Apple ist jedoch dafür bekannt, sehr konservative Ausblicke zu geben.

Heute kassiert der Kult-Konzern das verdiente Lob der Analysten.

Piper Jaffray: Das Beste kommt noch

Der Broker Piper Jaffray traut Apple auch in den kommenden Quartalen positive Überraschungen bei den Gewinnen zu. Der Konzern stehe vor den stärksten 3 Quartalen
der Unternehmensgeschichte, heißt es dort.

Die Apple-Story würde gleich von 3 Motoren angetrieben:

  1. iPhone
  2. Neue Produkte in der Periode Juni bis September, darunter der Video iPod, neue Macs oder neue Verbraucher-Produkte
  3. Anhaltende Marktanteils-Gewinne der Mac-Rechner.

Der Broker greift dabei auf einen Begriff der Formel Eins zurück: Apple besitze eine "Pole Position" bei dem derzeitigen Verhaltenswandel der Computer-Käufer. Die Verbraucher fragten zunehmend PCs nach, die die Aspekte Unterhaltung und Kreativität herausstreichen. Derzeit sieht Piper in diesem Bereich keinen ernsthaften Wettbewerber.

Piper bekräftig daher sein Urteil Outperform und hebt das Kursziel auf 140 Dollar an (vorher: 123 Dollar).

Goldman Sachs: Gewinn deutlich über den Erwartungen

Goldman Sachs weist darauf hin, dass Apple im 1. Quartal zwar von günstigen Einkaufskosten für die iPod und Mac-Komponenten profitiert hat. Aber auch wenn man diesen positiven Faktoren herausrechne, habe Apple die Konsenserwartung für den Gewinn immer noch um 10 Cent je Aktie geschlagen - und das im saisonal schwächste Quartal des Jahres.

Der Konzern sei dabei, sein Geschäftsmodell grundsätzlich umzuwandeln und dabei die Qualität der Erträge deutlich zu verbessern.

Die Bank hob ihre Gewinnschätzungen an: Für 2007 werden 3.52 Dollar je Aktie erwartet (vorher: 3.16 Dollar).
Für 2008 4.09 Dollar (vorher: 3.89 Dollar). Das Kursziel wird auf 120 Dollar angehoben (vorher: 110 Dollar).

Morgan Stanley: Kurs 160 Dollar plausibel

Morgan Stanley bekräftigt die Empfehlung Übergewichten und das Kursziel von 110 Dollar. Die Analysten halten es aber für plausibel, dass das von den Bullen gespielte Ziel von 160 Dollar in den kommenden 12 Monaten realisiert wird.

Die Aktie steigt im laufenden Handel an der Nasdaq um 6% auf 102,30 Dollar.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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