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17:40 Uhr, 02.04.2007

Top Thema (Smart Trading)

Japan-Aktien heute nicht begehrt

Ein dramatischer Kursrückgang an der Tokioter Börse zu Wochenbeginn hat die Anleger verschreckt. Sie verkauften heute im Tagesverlauf zahlreiche Anlagezertifikate und Hebelprodukte auf japanische Aktien. An der Smart Trading Plattform der Deutschen Börse AG wurden zahlreiche Produkte auf den Nikkei 225 Index sowie seinen kleineren Bruder Topix verkauft.

Anleger wenden sich nach schwacher Tankan-Umfrage ab

Die viel beachtete Tankan-Umfrage, die mit dem ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland vergleichbar ist, ist im ersten Quartal überraschend gefallen – von 55 auf 53 Punkte. In der Befragung hatten sich Unternehmen außerdem in der Angst um eine schwächere US-Konjunkturentwicklung zurückhaltender über ihre Zukunftserwartungen ausgesprochen, als noch vor drei Monaten. Die Börsen in Tokio rutschten bis zum Schlussstand um 1,5% auf 17,028 Zähler ab.

„Der Ausblick für Unternehmer in der produzierenden Industrie ist weiter unsicher“, meint ein Händler am Montag. „Das positive an der Tankan-Studie – auch wenn sie schwächer ausfiel - ist aber, dass die derzeitige Geschäftslage weiterhin als zufrieden stellend bezeichnet werden kann. Es wird aber wohl in den kommenden Monaten zu einer Abschwächung des Wachstums kommen.“

Japan-Zertifikate werden verkauft

Auf der Liste der Umsatzspitzenreiter an der Smart Trading Plattform der Deutschen Börse AG fanden sich heute zahlreiche Zertifikate auf den japanischen Aktienmarkt, die rege gehandelt wurden. „Anleger haben hier sowohl in der Angst vor weiteren Kursverlusten verkauft. Neue Anleger haben die günstigen Kurse aber auch zum Neueinstieg genutzt“, so ein Händler.

Rege gehandelt wurde das Protect Outperformance Zertifikat der Deutschen Bank mit der WKN „DB1C4H“. Mit dem Papier wurden rund 850,000 Euro umgesetzt.

Abgegeben wurde auch das Papier der Dresdner Bank mit der WKN „DR876N“. Das Bonus-Zertifikat basiert auf dem Nikkei 225 Index und hat ein Bonus-Level bei 23.380 Punkten. Die Seitwärtsrendite des Quanto-Scheins beträgt 5,99% p.a., wenn bis zum Laufzeitende am 11. Januar 2013 niemals der Sicherheitslevel bei 11.287 Punkten erreicht wird.

US-Daten Resumé

Die Chicagoer Einkaufsmanagerdaten erwiesen sich abermals als stark volatil und wenig aussagekräftig für die Daten des Nationalen Einkaufsmanagerindex, der heute veröffentlicht wurde. Denn der am Donnerstag veröffentlichte Chicagoer Index war im Berichtsmonat März völlig überraschend auf 61,7 (Februar: 47,9) angesprungen und hatte bei einigen Anlegern bereits die Hoffnung auf eine Belebung des Wirtschaftswachstums geweckt. Der weitaus aussagekräftigere nationale Einkaufsmanagerindex konnte diese Blitzerholung der Chicagoer Daten aber nicht mitmachen. Er fiel auf 50,9, nach zuletzt 52,3. Die Schwelle von 50 Punkten rückt wieder in den Vordergrund: Werte darunter deuten auf eine Verlangsamung des Wachstums in der verarbeitenden Industrie in den USA hin. „Aber erst Werte von unter 45 zeigen eine rezessive Entwicklung an“, meint ein Analyst am Montag. „Bis dahin ist noch Luft.“

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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