TOMRA SYSTEMS fast 13 % eingebrochen.
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Der norwegische Recycler, bekannt für seine Dosen-Rücknahmegeräte, hat mit den Zahlen zum Q3 enttäuscht. Der rückläufige Umsatz (minus 6 % auf 306 Mio. €) war der erste Negativfaktor, denn Analysten hatten stabile Erlöse (erneut 326 Mio. €) angesetzt. Trotz leicht verbesserter Bruttomarge (von 43 auf 44 %) ist auch die EBITA-Marge zum Vorjahr deutlich abgesackt (von 13 auf 10 %). Dafür war in der Einzelbetrachtung das Geschäft mit Recycling (minus 8 %) ausschlaggebend, während Collection (16 %) und Food (10 %) profitabel geblieben sind.
Der Geschäftsbereich Collection (Sammeln, also das Geschäft mit den Rücknahmegeräten) erreichte beim Umsatz (minus 5 % auf 179 Mio. €) nicht den Analystenkonsens (201 Mio. €). Die Norweger skizzierten die Entwicklung in einzelnen Märkten, etwa Spanien. Das politische Verfahren, ähnelt dem Vorgehen in Deutschland: Eine Sammelquote für Getränkebehältnisse im herkömmlichen Müllsystem wurde 2022 festgelegt, 2023 ermittelt und verfehlt. Daher wird zurzeit in Spanien ein Rücknahmesystem aufgesetzt.
Die Beschreibung im Quartalsbericht erweckt den Eindruck, dass Land für Land alle Industrienationen Rücknahmesysteme einführen. Der entscheidende Punkt ist, dass die Entwicklung nicht so schnell vorangeht, wie die Aktionäre es sich zum Jahreswechsel auf 2022 noch vorgestellt hatten. Eine Rückkehr auf damaliges Tempo wird sich auch mit dem Zukauf in den USA (Clynk) nicht ergeben. Dessen Kaufpreis wird mit 50 Mio. € beziffert, wovon allerdings zunächst 37 Mio. € als Goodwill eingestuft worden sind.
Die größere relative Enttäuschung ergab sich beim Umsatz im Bereich Recycling (minus 32 % auf 40 Mio. €), weil hier der Rückgang noch größer ausfiel als ohnehin angenommen. Die künftigen Umsätze bzw. hereingenommenen Aufträge waren kein Stimmungsaufheller. Vorläufig ist mit einer Bodenbildung der TOMRA-Aktie zu rechnen.
Helmut Gellermann
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