Tokioter Börse bleibt in freundlicher Verfassung
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Die Aktienmärkte zeigen sich im Wochenvergleich nur wenig verändert. Uneinheitliche Meldungen von Seiten der Unternehmen dämpften etwas die Erwartungen in die anlaufende Quartalsberichtsaison.
In der vergangenen Woche tendierten die amerikanischen Börsen per saldo leicht fester. Insbesondere Technologiewerte hatten zunächst jedoch unter Einbußen zu leiden, was auf eine enttäuschende Unternehmensmeldung von Nokia zurückzuführen war. Als allerdings von Yahoo und Dell sehr positive Nachrichten veröffentlicht wurden, konnten sich die Märkte wieder spürbar stabilisieren. Von Seiten der Konjunktur kamen positive Signale. Der ISM-Index zur Geschäftsaktivität im nicht-verarbeitenden Gewerbe ist im März überraschend stark gestiegen. Er kletterte von 60,8 Punkten im Februar auf 65,8 Punkte. Damit erreichte er den höchsten Stand seit seiner erstmaligen Ermittlung Mitte 1997.
Der traditionelle Start der neuen Quartalsberichtsaison durch Aluminiumproduzent Alcoa fiel verhalten aus. Der Konzern hat zwar aufgrund steigender Aluminiumpreise seinen Quartalsüberschuss mehr als verdoppelt, doch waren vorherige Schätzungen von Analysten noch optimistischer gewesen. Der weltgrößte Mischkonzern General Electric traf hingegen mit seinem Gewinn im ersten Quartal die Markterwartungen und rechnet auch für das laufende zweite Quartal mit Ergebnissen am oberen Ende der eigenen Prognosen. An der technologieorientierten NASDAQ kam es zu einigen Schwankungen. Zunächst wirkte sich die reduzierte Umsatz- und Gewinnprognose des finnischen Telekomausrüsters Nokia deutlich belastend aus. Eine Gewinnwarnung drückte ferner auf die Aktie des Festplattenherstellers Seagate. Dieser hatte angekündigt, wegen hoher Lagerbestände werde er im laufenden Jahresviertel statt 20 bis 30 Cent nur 6 bis 8 Cent je Aktie verdienen. Zudem sei der Absatz bei Platten für Desktoprechner deutlich zurückgegangen. Das Papier brach zeitweise um mehr als 10 Prozent ein. Für Auftrieb sorgten dann jedoch das Quartalsergebnis von Yahoo und die Anhebung der Umsatzprognose von Dell. Technologieaktien sich konnten daraufhin wieder deutlich erholen.
Die Aktien an der Tokioter Börse zeigten sich in freundlicher Verfassung und der Nikkei 225 Index kletterte über die Marke von 12.000 Punkten. Zuversicht in die Erholung der heimischen Wirtschaft machte die Enttäuschung nach der Gewinnwarnung von Nokia mehr als wett. Gefragt waren insbesondere Banktitel und Einzelhandelswerte. Zur Kauflaune der Anleger trug unter anderem die Jahresbilanz der größten japanischen Supermarktkette Ito-Yokado bei, deren Überschuss deutlich stieg.
Europäische Aktien mussten in der letzten Woche einige Turbulenzen verkraften. Dabei sorgte Nokia zunächst für enttäuschte Gesichter. Der weltgrößte Handy-Hersteller hat im ersten Quartal 2004 voraussichtlich ein Umsatzminus von rund zwei Prozent verbucht und dabei einen Gewinn von 0,17 Euro je Aktie (EPS) erwirtschaftet. Der Gewinn wird damit wahrscheinlich am unteren Ende der Erwartungen liegen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Helsinki mit. Nokia hatte zuvor einen Gewinn je Aktie zwischen 17 und 19 Cent angekündigt. Die Papiere verloren nach der Nachricht um über 20 Prozent. Zudem droht dem Konzern wegen der gesenkten Umsatzerwartung eine Sammelklage in den USA. Ein schwaches Geschäft in den ersten drei Monaten des Jahres belasteten auch die Papiere des größten europäischen Einzelhandelsunternehmens Carrefour. Insbesondere im französischen Heimatmarkt entwickelte sich der Absatz enttäuschend. Die positiven Zahlen der US-Unternehmen Yahoo und Dell halfen den hiesigen Aktien - vor allem den Techtiteln - am Donnerstag allerdings wieder auf die Sprünge. Die Handelsumsätze an den Börsen blieben vor den Osterfeiertagen jedoch vergleichsweise schwach.
In dieser nachösterlichen Woche kommt eine ganze Reihe an Unternehmensveröffentlichungen. Darüber hinaus sind auch von Konjunkturseite zahlreiche Kennzahlen zu erwarten. Unter anderem werden in den USA Einzelhandelsumsätze, Lagerbestände, Wohnungsbaubeginne und Industrieproduktion bekannt gegeben. Außerdem erscheinen Philly-Fed-Index, NY Empire State Index sowie der Verbraucherstimmungsindex der Universität Michigan. Diesseits des Atlantiks stehen Zahlen zum EU-BIP und das DIW-Konjunkturbarometer für das erste Quartal auf dem Programm. Insgesamt sollten dies genug Informationen für eine lebhafte Handelswoche sein. Mit Sorge schauen viele Anleger allerdings auf die Entwicklung im Irak.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 110 Milliarden Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Dezember 2003. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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