TNT Express rutscht im 4. Quartal in Verlustzone - Umsatz gesteigert

Hoofddorp (BoerseGo.de) – Der zweitgrößte europäische Paketdienstleister TNT Express mit Sitz in Hoofddorp (Niederlande) konnte seinen Umsatz im vierten Quartal steigern, rutschte beim Nettoergebnis aber in den roten Bereich.

Der Umsatz wurde im Jahresvergleich um 2,3 Prozent auf 1,87 Milliarden Euro gesteigert, wie das Unternehmen am heutigen Dienstag mitteilt. Beim Ergebnis wurde unterm Strich aber ein Minus von 173 Millionen Euro notiert, nach einem Gewinn von vier Millionen Euro im Vorjahresquartal.

Hier belasteten Probleme mit dem brasilianischen Geschäft, sowie das schwierige Marktumfeld in Europa. In Brasilien musste TNT Express Abschreibungen im Volumen von 104 Millionen Euro durchführen. Sowohl für das Geschäft in Brasilien als auch in China wird die Suche nach einem geeigneten Partner in Erwägung gezogen. Im Gesamtjahr 2011 wurde ein Verlust von 270 Millionen Euro notiert, nach einem Gewinn von 66 Millionen Euro im Vorjahr.

Aufgrund der Ereignisse in Brasilien will Vorstandschefin Marie-Christine Lombard den Fokus des Unternehmens wieder stärker auf Europa ausrichten und die Kapazitäten im Ausland reduzieren. Außerdem wird ein Sparprogramm aufgelegt, dass die Fixkosten des Logistikers bis zum Ende des Jahres 2013 um 150 Millionen Euro reduzieren soll.

Im Ausblick auf das Jahr 2012 sieht TNT Express ein weiterhin herausforderndes Marktumfeld. Der Preisdruck habe sich in den ersten Monaten weiterhin fortgesetzt. Auch das internationale Expressgeschäft zeige weiterhin Schwäche.

Die Übernahme des US-Konkurrenten UPS lehnt TNT Express weiterhin ab. Die Verhandlungen laufen aber noch, so das niederländische Unternehmen. UPS könnte bei einer erfolgreichen Übernahme sein Europageschäft deutlich ausbauen.

TNT Express NV bietet eine breite Palette von Express-Dienstleistungen für Unternehmen und Privatkunden an. Das Unternehmen ist eines der weltweit größten Expressunternehmen und befördert wöchentlich rund 4,7 Millionen Pakete, Dokumente und Frachtstücke. Mit Niederlassungen und Sortierzentren ist der Konzern in mehr als 200 Ländern mit über 30.000 Fahrzeugen und rund 50 Flugzeugen aktiv.