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16:11 Uhr, 11.06.2007

Tiberius ist posititiv für Weizen gestimmt

Der Wonnemonat Mai bescherte den Rohstoffmärkten eine relativ ereignisarme Seitwärtsentwicklung. Die Benchmarkindices DJ AIG Commodity Index (DJAIG) und Rogers International Commodity Index (RICI) beendeten den Monat mit +0,13% bzw. +0,55% leicht im Plus, nachdem sie bis nahezu Monatsende noch mit rund 1% im Minus notiert hatten. Der Mai sei hingegen sowohl in absoluter als auch relativer Hinsicht ein negativer Monat für die aktiv gemanagten Rohstoff-Fonds der Tiberius Asset Management AG. Der Commodity Alpha OP verlor relativ zu seiner Benchmark DJAIG Total Return 0,69%, der Tiberius Active Commodity OP büßte zu seiner Benchmark RICI Total Return 0,28% ein.

Bei den Agrarrohstoffen sind die Fondsmanager momentan relativ bullish für Weizen gestimmt, wie die Gesellschaft in ihren aktuellen Marktkommentar schreibt. Die Wirkung der anhaltenden Trockenheit in der Ukraine und Russland werde unterschätzt, da die Getreidemärkte zuletzt zu stark auf die Erntefortschritte in den USA fokussiert waren. Im Markt würden aktuell Schätzungen gehandelt, dass die ukrainische Weizenernte nach 13 Millionen Tonnen im Vorjahr dieses Jahr nur 10-12 Millionen Tonnen erreichen werde. Tiberius hält diese Zahl noch für zu optimistisch und geht von einem Ernteertrag zwischen 6-8 Millionen Tonnen aus. Die Lagerbestände zum Ende des Marketingjahres 2007/08 würden dadurch auf 106 und 108 Millionen Tonnen fallen, was nur noch rund 17% der jährlichen Gesamtnachfrage entspräche. Dies wäre der niedrigste Stand seit mehr als 30 Jahren.

Im Bereich Rohöl und Rohölprodukte sind die Experten aktuell neutral positioniert. Dieser Bereich wurde bisher angetrieben von den Kursgewinnen bei Benzin, die allerdings ausgereizt seien. Zwar befinden sich die US-Benzinlagerbestände angesichts der bevorstehenden Driving Season immer noch auf unterdurchschnittlichen Niveaus, allerdings sind erste Anzeichen für eine steigende Kapazitätsauslastung der US-Raffinerien klar erkennbar.

Bei Erdgas, das Tiberius in den ersten 18 Monaten seit Auflegung des Commodity Alpha OP notorisch untergewichtet hatte, sind die Manager seit rund 6 Wochen übergewichtet. Zwar befinde sich Erdgas hinsichtlich des Wachstums der US-Nachfrage und der Lagerbestandsentwicklung im fundamentalen Niemandsland, dennoch sprechen nach Ansicht von Tiberius drei Faktoren für einen schnellen Kursanstieg. Erstens könnte nach den Schätzungen einiger Wetterdienste dieses Jahr eine besonders aktive Hurrican Season bevorstehen. Zweitens deute sich nach dem Auslaufen des Abwärtstrends ein Abschluss der charttechnischen Bodenformation an. Ein charttechnischer Ausbruch könnte drittens die spekulativen Marktteilnehmer, die nach den Commitments of Traders Daten immer noch short positioniert sind, zu einer hastigen Eindeckung zwingen.

Bei den Metallen haben die Fondsmanager die Basismetalle immer noch leicht übergewichtet. Die letzten US-Frühindikatoren, insbesondere die Stabilisierung des US-Einkaufsmanagerindex bei einem Wert knapp unterhalb der Marke 55 sprechen laut Tiberius dafür, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal eine temporäre Wachstumsdelle durchlaufen hat und zumindest für das zweite und dritte Quartal auf einen deutlich höheren Wachstumspfad eingeschwenkt ist.

Die Edelmetalle haben die Tiberius-Fonds aktuell deutlich untergewichtet. Maßgebend sei hier die Meinung zur US-Leitzinsentwicklung. Tiberius erwartet in den kommenden 6 Monaten keine Leitzinssenkung der US-Notenbank. Ebenso werde gleichzeitig eine stabile US-Kerninflationsrate erwartet, so dass US-Geldmarktanlagen in den kommenden Monaten eine relativ attraktive Realverzinsung bieten. Die Edelmetalle dürften in diesem Umfeld weder als Alternativwährung noch als Inflationshedge übermäßig gefragt sein. Ein zweiter negativer Punkt für die Edelmetalle sei das immer noch überzogen positive Marktsentiment. Dies gelte insbesondere für Palladium und Platin, wo das Commitments of Traders Modell den maximalen Negativwert aufweist.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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