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07:00 Uhr, 14.08.2024

Thyssenkrupp schreibt roten Zahlen - Sondereffekte belasten

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FRANKFURT (Dow Jones) - Thyssenkrupp hat im dritten Geschäftsquartal 2023/24 nach einem Gewinneinbruch im Stahlgeschäft, negativen Einmaleffekten sowie Restrukturierungskosten rote Zahlen geschrieben: Nach Anteilen Dritter stand ein Nettoverlust von 54 Millionen Euro zu Buche, wie der Ruhrkonzern mitteilte. In den Monaten April bis Juni des vergangenen Jahres war noch ein Überschuss von 83 Millionen Euro erzielt worden.

Während sich der Gewinn im Stahlgeschäft angesichts von schwacher Konjunktur und Importdruck fast halbierte, konnten der Materialhandel, das Automotive-Geschäft und der Marineschiffbau bessere Zahlen abliefern. Im Geschäftsbereich Dacarbon Technologies belasteten Altprojekte im Zementanlagenbau das Ergebnis mit 80 Millionen Euro. Das bereinigte EBIT im Konzern fiel um 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 149 Millionen Euro zurück, während der Umsatz um 6 Prozent auf fast 9 Milliarden Euro sank. Im Nettoergebnis machten sich überdies Restrukturierungkosten von 60 Millionen Euro bemerkbar, die unter anderem mit dem Abbau von 450 Stellen beim Werkstoffhändler Thyssenkrupp Schulte anfielen.

Eckdaten für Umsatz und operatives Ergebnis hatte Thyssenkrupp schon vor drei Wochen mitgeteilt, als das Unternehmen seine Prognose mit Verweis auf ein anhaltend herausforderndes Marktumfeld zusammengestrichen hatte. Eine Marktstabilisierung sei kurzfristig nicht erkennbar, hieß es dafür zur Begründung. Das Performanceprogramm Apex, mit dem Vorstandschef Miguel Lopez das Unternehmen profitabler und widerstandsfähiger machen wollte, könne diese Marktschwäche nicht ausgleichen.

Weitere Maßnahmen sind bereits geplant. Im Autokarrosseriegeschäft könnten bis zu 400 Stellen in Deutschland im Laufe des nächsten Geschäftsjahres abgebaut und Produktionskapzitäten im Ausland aufgebaut werden, teilte das Unternehmen mit. Gestoppt wurde dagegen der Verkaufsprozess für die Einheit Automation Engineering, das unter anderem Lösungen für die Antriebs- und Batteriemontage bietet. Für den Standort Bremen würden nun verschiedene Optionen geprüft, hieß es.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/brb

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