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08:03 Uhr, 11.02.2011

ThyssenKrupp: Neue Stahlwerke belasten Ergebnis

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Essen (BoerseGo.de) - Der Stahlkonzern ThyssenKrupp hat im ersten Geschäftsquartal 2010/2011 einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet. Unter dem Strich verschlechterte sich das Nettoergebnis auf 101 Millionen Euro, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Gewinn von 195 Millionen Euro verbucht werden konnte. Die Analysten hatten allerdings mit einem noch stärkeren Einbruch auf 84 Millionen Euro gerechnet. Belastungen ergaben sich vor allem aus den hohen Anlaufkosten in den neuen Stahlwerken in Brasilien und den USA.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte in den ersten drei Monaten des neuen Geschäftsjahres 273 Millionen Euro, nach 353 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Ergebnisbeitrag der Business Area Steel Americas verschlechterte sich dabei infolge der Anlaufverluste der neuen Stahlwerke von minus 71 Millionen Euro auf minus 378 Millionen Euro. Das Vorjahresergebnis war außerdem durch Sondereffekte in Höhe von 76 Millionen Euro positiv beeinflusst. Das um die Sondereinflüsse bereinigte EBIT lag trotz der deutlich höheren Ergebnisbelastungen durch die Business Area Steel Americas mit 273 Millionen Euro nur knapp unter dem Vorjahreswert (277 Millionen Euro). Die Analysten hatten im Schnitt ein EBIT von 299 Millionen Euro und ein bereinigtes EBIT von 282 Millionen Euro erwartet. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 683 Millionen Euro auf 645 Millionen Euro.

Umsatz und Auftragseingang konnte ThyssenKrupp deutlich steigern. Die Umsatzerlöse legten um 22 Prozent von 9,351 Milliarden Euro auf 11,370 Milliarden Euro zu, womit die Analystenprognose von 11,5 Milliarden Euro aber nicht erreicht werden konnte. Der Auftragseingang wuchs um 21 Prozent von 9,328 Milliarden Euro auf 11,260 Milliarden Euro. "Wir registrieren eine erfreuliche konjunkturelle Belebung mit einer sehr dynamischen Preis- und Mengenentwicklung im Werkstoff- und Komponentengeschäft", sagte der neue ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger. "Im Aufzugsgeschäft und im Anlagenbau profitieren wir von gut gefüllten Auftragsbüchern und einer regen Nachfrage insbesondere aus den neuen Wachstumsmärkten."

ThyssenKrupp bestätigte die Prognose für das Geschäftsjahr 2010/2011 und rechnet weiterhin mit einer Steigerung des Umsatzes um 10 bis 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 42,6 Milliarden Euro. Für das Konzernergebnis geht das Unternehmen von einer im Verhältnis zum Umsatz überproportionalen Steigerung aus. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) soll von 1,2 Milliarden Euro auf rund 2 Milliarden Euro gesteigert werden. Die Verlustprognose für die neuen Werke hat ThyssenKrupp auf einen "höheren" dreistelligen Millionenbetrag erhöht.

ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger will die strukturellen Verbesserungsmaßnahmen und die hohe Ausgabendisziplin auch über das laufende Geschäftsjahr hinaus fortsetzen und weiterentwickeln. "Hierzu gehören weitere Maßnahmen für nachhaltige Kostensenkungen, gezielte Anpassungen unseres Portfolios, aber auch ein verbessertes Management unserer Vorratsbestände. Die Reduzierung unserer Nettofinanzverschuldung hat für uns höchste Priorität", sagte Hiesinger.

Die Nettofinanzschulden beliefen sich zum 31. Dezember 2010 auf 5,814 Milliarden Euro, eine Zunahme um 2,034 Milliarden Euro gegenüber dem 30. September 2010, als Nettofinanzschulden in Höhe von 3,780 Milliarden Euro bestanden. Vor allem der hohe Finanzbedarf im Zuge der Investitionen für die neuen Stahl- und Edelstahlwerke in Brasilien und USA sowie den Aufbau von Net Working Capital (NWC) für deren Hochlauf führten zu dem deutlichen Schuldenanstieg.

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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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