Analyse
13:55 Uhr, 16.12.2019

THYSSENKRUPP - Hoffen auf die Aufzugsparte

Dass es dem Stahlkonzern chronisch schlecht geht, ist inzwischen wahrscheinlich zu jedem Marktteilnehmer vorgedrungen. Aber die Perle des Konzerns steht zum (Teil-)Verkauf. Das gibt der Aktie Fantasie.

Erwähnte Instrumente

  • ThyssenKrupp AG
    ISIN: DE0007500001Kopiert
    Kursstand: 11,960 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • ThyssenKrupp AG - WKN: 750000 - ISIN: DE0007500001 - Kurs: 11,960 € (XETRA)

Die Sparte "Elevator" wird in 2020 entweder an die Börse kommen, oder aber der Geschäftsbereich wird ganz oder teilweise an einen Konkurrenten oder Finanzinvestoren verkauft. Angebote gibt es dem Vernehmen nach bereits einigen.

Die Bewertung wird wohl im Bereich 15-17 Mrd. EUR liegen. ThyssenKrupp selbst wiegt derzeit nur 7,4 Mrd. EUR.

Man sollte jetzt allerdings als Aktionär nicht in übertriebener Freude schwelgen. Denn dem Gesamtkonzern geht es schlecht.

Das Eigenkapital liegt nur noch bei 2,2 Mrd. EUR, bei einer Bilanzsumme nördlich der 30 Mrd.

Die Nettofinanzschulden stehen bei 3,7 Mrd. EUR, und der Konzern steht vor einem sehr teuren Umbau.

Mit anderen Worten: Thyssenkrupp braucht das Geld aus dem Verkauf von Elevators unbedingt, gleichzeitig fällt ein wichtiger Gewinn-Generator zumindest zum Teil weg. Auch wenn es derzeit wahrscheinlich ist, dass die Mehrheit gehalten werden soll und somit die Zahlen der Tochter weiter konsolidiert werden können.

Dennoch dürfte die News über den Elevator-Teilverkauf, so sie denn kommt, gut ankommen. Die Relation der Bewertungen Mutter-Tochter schaut auf den ersten Blick einfach zu bombastisch aus, um nicht zu wirken.

Auf lange Sicht allerdings fällt es schwer, fundamentalanalytisch ein Urteil abzugeben. Vielleicht gelingt es Thyssen, am M&A-Markt aktiv zu werden eine große deutsche Stahl AG zu formen und profitabel zu betreiben. Als mögliche Übernahmekandidaten gelten dabei mindestens Salzgitter sowie Klöckner&Co. Aber seine Hand dafür ins Feuer legen möchte man nicht.Außer sie ist aus Stahl.

Charttechnik

14 EUR halte ich für ein absolut machbares Ziel. ganz kurzfristig trifft der Wert jetzt bei 12,18 auf Widerstand aus einer horizontalen Line, dem 38,2 % Fibo-Retracement aus der Strecke von Mitte August bis zum 7.11. und dem EMA50.

Mittelfristig deutlich positiver würde ich die Lage einschätzen, wenn auch noch das Mai-Hoch bei etwa 14,46 genommen würde. Wer gerne inverse SKS-Formationen sieht, kann sie hier auch gerne hineinzeichnen.

Alternative: Unter 11 EUR droht ein Rückfall bis 10 und darunter.

ThyssenKrupp AG
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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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