Kommentar
09:24 Uhr, 24.02.2012

ThyssenKrupp AG setzt ein Zeichen

Wie aufnahmefähig derzeit der Markt für Neuemissionen von qualitativ guten und bekannten Unternehmen ist, zeigt sich am Beispiel der ThyssenKrupp AG. Das Unternehmen wurde erstmals seit Februar 2009 wieder am Rentenmarkt tätig und kündigte eine Anleihe über 1,25 Mrd. € an. Innerhalb kürzester Zeit wurde das Fünffache an Zeichnungen (7,5 Mrd. €) abgegeben. Somit musste die Zeichnungsphase frühzeitig beendet werden! Die Anleihe wird in 2017 zurückbezahlt und verzinst sich jährlich mit 4,375%. Die Anleihe erfreute sich nicht zuletzt auch wegen der für Privatanleger interessanten Stückelung von 1.000,-- € reger Nachfrage. Die ThyssenKrupp AG wird mit Baa3/BB+ benotet.

Darüber hinaus waren allerdings auch andere Unternehmen am Kapitalmarkt aktiv.

So emittierte u.a. General Electric, einer der größten Mischkonzerne der Welt, eine 1,25 Mrd. € große Anleihe mit Laufzeit 2015. Der jährliche Kupon beträgt 2,00%. Und der schwedische Sicherheitskonzern Securitas AB refinanzierte 350 Mio. € mittels einer in 2017 fälligen und mit einem Kupon von 2,75% ausgestatteten Anleihe. Aber auch die Einzelhandelsgruppe Metro hat eine Anleihe über 500 Mio. € aufgelegt. Diese ist am 1. März 2019 zur Rückzahlung fällig und besitzt einen jährlichen Kupon i.H.v. 3,375%. Das Unternehmen ist mit Baa2/BBB bewertet.

Neue Unternehmensanleihen

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Staatsanleihen und sonstige Neuemissionen

In dieser Woche hat die Europäische Zentralbank (EZB) im Rahmen eines siebentägigen Refinanzierungsgeschäfts dem Geldmarkt 219,5 Mrd. € (Vw.: 219,5 Mrd. €) entzogen. Dieser Betrag entspricht der Summe der -im Rahmen des Ankaufprogramms- bis zum 17. Februar abgewickelten Transaktionen. Somit wurden im Laufe der Handelswoche erstmals seit August 2011 keine Staatsanleihen neu angekauft. Insgesamt erhielt die EZB Gebote von 91 Instituten (Vw.: 97) über 372,243 Mrd. € (Vw.: 351,861 Mrd. €). Der gewogene Durchschnittssatz betrug 0,27% (Vw.: 0,27%).

In dieser Berichtswoche wurden in den USA den Investoren die Bandbreite von Geldmarktpapieren bis hin zu siebenjährigen Anleihen zum Kauf angeboten. Dabei handelte es sich um 40 Mrd. US-Dollar als 4-Wochen-, 33 Mrd. US-Dollar als 3-Monat-, 31 Mrd. US-Dollar als 6-Monat-T-Bills, 35 Mrd. US-Dollar als 2-jährige-, 35 Mrd. US-Dollar als 5-jährige- und 29 Mrd. US-Dollar als 7-jährige-T-Bonds.

In Euroland wurden auch in dieser Handelswoche wieder diverse Altemissionen aufgestockt. Dabei handelt es sich um Anleihen Italiens (A1GP58 / 2016) und Belgiens (A1GN5N / 2017 , A1GZNB / 2022 , A1AWF4 / 2041). In Deutschland stand die Zeichnung der neuen zweijährigen Bundesschatz-Anweisungen auf der Agenda. Mit „üppigen“ 0,25% als Kupon ausgestattet wurden die am 14.03.2014 endfälligen Titel 1,8-fach überzeichnet und bei einer Durchschnittsrendite von 0,25% zugeteilt. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf 5 Mrd. €, inklusive eines Betrages i.H.v. 718 Mio. € zur Marktpflege. Aber auch die Europäische Finanzstabilisierungs-Fazilität (EFSF) konnte mittels sechsmonatiger Schatzwechsel 1,99 Mrd. € aufnehmen. Die Durchschnittsrendite hat sich gegenüber der letzten Auktion am 17. Januar d.J. sogar von 0,2664% auf 0,1908% reduziert. Das Bietungsvolumen betrug 6,2 Mrd. €.

Währungsanleihen

In dieser Handelswoche hatte der Devisenmarkt für jeden etwas zu bieten. Gegenüber dem US-Dollar konnte sich der Euro deutlich erholen, scheiterte allerdings an der Marke von 1,33. Die Euro-Skeptiker sehen sich aber in ihrer Meinung zu einem schwachen Euro nicht zuletzt in der Kursentwicklung gegenüber der Norwegischen Krone bestätigt. Diese hat ihren Höhenflug fortgesetzt und mit 7,48 NOK für einen Euro ein neues Neun-Jahres-Hoch markiert.

Privatanleger setzen zur Beimischung weiterhin auf Währungsanleihen. Hierbei stehen Anleihen auf kanadische, neuseeländische und australische Dollar, norwegische und schwedische Kronen sowie türkische Lira im Fokus. Allerdings neigen Investoren insbesondere nach der Kursentwicklung der norwegischen Krone vereinzelt auch zu Gewinnmitnahmen.

Weitere Währungsanleihen mit ausführlichen Informationen finden Sie im [Link "Bondboard" auf news.baaderbank.de/... nicht mehr verfügbar]

Wichtige Wirtschaftsdaten

Daten aus den USA:
Erzeugerpreisindex Jan. +0,1% nach -0,1% (MoM), +4,1% nach +4,8% (YoY)
PPI ohne Nahrung und Energie Jan. +0,4% nach +0,3% (MoM), unv. +3,0% (YoY)
Erstanträge Arbeitslosenhilfe 348t nach 361t
Registrierte Arbeitslose 3.426t nach 3.526t
Baubeginne Jan. 699t nach 689t, +1,5% nach -1,9% (MoM)
Baugenehmigungen Jan. 676t nach 671t, +0,7% nach -1,3% (MoM)
Philadelphia-Fed-Index Feb. 10,2 nach 7,3
VPI Jan. +0,2% nach 0,0% (MoM), +2,9% nach +3,0% (YoY)
VPI ohne Nahrung und Energie Jan. +0,2% nach +0,1% (MoM), +2,3% nach +2,2% (YoY)
Verbraucherpreisindex Jan. 226,665 nach 225,672 nsb
VPI Kernindex Jan. 227,684 nach 227,188 sb
Frühindikatoren Jan. +0,4% nach +0,5%
MBA Hypothekenanträge -4,5% nach -1,0%
Wiederverkäufe Häuser Jan. 4,57 Mio. nach 4,38 Mio., +4,3% nach -0,5% (MoM)

Daten aus Euroland:
KFZ-Neuzulassungen Jan. -7,1% nach -6,4%
Leistungsbilanz Dez. +16,3 Mrd. € nach +1,9 Mrd. € nsb, +2,0 Mrd. € nach -0,9 Mrd. € sb
Output vom Bau Dez. +0,3% nach +0,2% (MoM) sb
Verbrauchervertrauen Feb. -20,2 nach -20,7
PMI Composite Feb. 49,7 nach 50,4
PMI Verarbeitendes Gewerbe Feb. 49,0 nach 48,8
PMI Dienste Feb. 49,4 nach 50,4
Industrie neue Aufträge Dez. +1,9% nach -1,1% (MoM) sb, -1,7% nach -2,5% (YoY) nsb

Daten aus Deutschland:
Erzeugerpreise Jan. +0,6% nach -0,4% (MoM), +3,4% nach +4,0% (YoY)
PMI Verarbeitendes Gewerbe Feb. 50,1 nach 51,0
PMI Dienste Feb. 52,6 nach 53,7

Klaus Stopp, stv. Leiter Rentenhandel der Baader Bank

Rechtliche Hinweise/Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenskonflikten der Baader Bank AG:
http://www.baaderbank.de/disclaimer-und-umgang-mit-interessenskonflikten/

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