Threadneedle - Market Wrap Up
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Großbritannien: In der letzten Woche legte der FTSE 100-Index in GBP gerechnet 1,3 Prozent zu. Dabei waren Bauunternehmen die beste Branche. Die schwachen Ergebnisse von Boots zogen die Einzelhandelsbranche nach unten. Das vorherrschende Thema am Markt war die Reaktion einzelner Branchen auf die Wahrscheinlichkeit steigender Renditen bei Anleihen. Versorger und defensive Titel wie etwa Tabakunternehmen tendierten besonders schwach. In der letzten Woche wurde eine Vielzahl von Unternehmensergebnissen bekannt gegeben. Obwohl die Zahlen sehr gut ausfielen, reagierte man auf die von Banken vorgelegten Ergebnisse eher enttäuscht. Der Markt beurteilt die Aussichten für einen Anstieg der Verbraucherkredite nach wie vor skeptisch. Wir favorisieren im Vergleich zu kleineren und mittelgroßen Unternehmen nach wie vor große FTSE 100-Titel wie Tesco, BG, mmO2 und Carnival.
USA: Die sehr guten Zahlen der Beschäftigten des nicht-landwirtschaftlichen Gewerbes trugen dazu bei, dass der Aktienmarkt aus seinem jüngsten Handelskorridor ausbrach. Der S&P 500-Index legte in lokaler Währung 1,8 Prozent zu. Angeführt wurde die Kursrallye von Energietiteln. Wir haben die Chance genutzt, Gewinne zu realisieren und haben unsere Portfolios somit nun größtenteils neutral ausgerichtet. Die Einzelhandelsumsätze sind überraschend kräftig ausgefallen. Wir bleiben in diesem Segment jedoch untergewichtet, da die Ursache für diese Stärke unklar ist. Das schnelle Wachstum von Bankkrediten hat uns dazu veranlasst, unsere Untergewichtung in regionalen Banken einer Neubewertung zu unterziehen. Technologietitel verzeichneten einen kurzfristigen Anstieg. Damit wir unsere neutrale Einstellung zu dieser Branche ändern, bedarf es jedoch einer besonderen Stärke bei den anstehenden Unternehmensergebnissen.
Europa: Der FTSE World Europe ex. UK-Index verzeichnete in EUR gerechnet ein Plus von 1,7 Prozent. Dabei erwiesen sich die Branchen Öl, Stahl und Maschinenbau als führend. Obwohl das Wirtschaftswachstum nach unten korrigiert wurde, entwickelten sich defensive Branchen unterdurchschnittlich. Wir sind angesichts des Ölpreisniveaus über das derzeit große Kaufinteresse an Risikopapieren etwas überrascht. Wir halten die weitere Entwicklung der Anleiherenditen genau im Auge. Wenn diese ansteigen, könnten unsere Positionen in zinssensitiven Marktsegmenten gefährdet sein. Wir sind darüber hinaus in zyklischen Unternehmen, die sich ebenfalls gut entwickeln, leicht untergewichtet. Der Trend bei den Unternehmensergebnissen war in der letzten Woche im Allgemeinen positiv. Die Zuversicht, die Wachstumsunternehmen wie ENI und Banco Santander in Meetings mit unseren Investmentexperten zum Ausdruck gebracht haben, hat uns ermutigt.
Japan: Der japanische Topix-Index legte im Wochenverlauf in JPY gerechnet 1,9 Prozent zu. Der technologielastige JASDAQ-Index kletterte 1,5 Prozent nach oben. Ein aktueller Fondsmanager-Besuch in Japan bestätigte, dass sich die Binnenkonjunktur in einem ordentlichen Zustand befindet. Die Unternehmensleitungen stehen zunehmend unter Druck, mittels Dividenden- und Aktienrückkäufen den erwirtschafteten Zusatzertrag an Aktionäre weiterzugeben. Die Erwartungen der Anleger im Hinblick auf eine Deflation verändern sich. Die Angst vor sinkenden Preisen scheint die Stimmungslage nun nicht mehr so stark zu dominieren. Trotz der höheren Rohstoffpreise können sich die Unternehmensgewinne gut behaupten. Wir gehen davon aus, dass der Aufwärtstrend bei den Gewinnen auf 12-Monatssicht anhält.
Asien & Schwellenländer: Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index legte in der letzten Woche in USD gerechnet um 0,2 Prozent zu. Brasilien tendierte erneut sehr fest, obwohl Währungsschwankungen die Erträge für GBP-Anleger beeinträchtigt haben. Hongkong entwickelte sich schwächer. Die Ursache dafür war die Unsicherheit über den gerüchteweise verlautbarten Rücktritt des Verwaltungschefs der Provinz. Dies hat die gute Wertentwicklung von Immobilientiteln überschattet. Australien hat die Leitzinsen zum ersten Mal seit 2003 angehoben. Dies kam etwas überraschend, weil die Konjunktur ihren Höhepunkt vermutlich bereits überschritten hat. Außerdem ist der Inflationsdruck aufgrund der enormen Nachfrage nach importierten Gütern angestiegen. In Asien gehen wir in den Branchen Öl und Bergbau von weiteren M&A-Aktivitäten aus.
Anleihen: Anfang der Woche wurde der US-Rentenmarkt in Erwartung sehr guter Zahlen über die Beschäftigten des nicht-landwirtschaftlichen Gewerbes von einer Verkaufswelle erfasst. Obwohl die Daten wirklich über den Erwartungen lagen, kaschierten sie weniger positive Zahlen im Hinblick auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Rendite 10-jähriger Papiere sank auf 4,3 Prozent. Wir erwarten nicht, dass dies die US-Notenbank davon abhalten wird, die Leitzinsen bis Juni noch zweimal anzuheben. Der Geldmarktpolitische Ausschuss tritt am Donnerstag zusammen. Wir gehen davon aus, dass die Leitzinsen in Großbritannien unverändert beibehalten werden. Der Markt für Unternehmensanleihen, der einen Überschussertrag von 0,50 Prozent bietet, tendierte im Februar erneut überdurchschnittlich. Die Zahl der Neuemissionen war hoch und wird durch Banken dominiert. Die Zinsdifferenzen von Hochzinsanleihen haben sich im Wochenverlauf noch weiter verringert, weil die Nachfrage fast irrational hoch blieb.
Quelle: Threadneedle
Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und zählt mit einem verwalteten Anlagevolumen von 86 Milliarden Euro - davon 18,8 Milliarden Euro in Publikumsfonds - zu den namhaftesten Investmentgesellschaften in Europa (Stand: 30.06.2004). Das gesamte Investmentteam, aber auch die Fonds verdienen sich Jahr für Jahr Höchstnoten von renommierten Rating-Agenturen.
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