Kommentar
17:39 Uhr, 07.08.2018

Thomas Herbert (ETHENEA): Trübere Aussichten für zweite Jahreshälfte

"... außer in den USA!" sagt Portfolio-Manager Thomas Herbert vom Mischfonds-Experten ETHENEA.

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Thomas Herbert ist Portfolio-Manager bei ETHENEA Independent Investors S.A.

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Thomas Herbert hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Anleihesektor. Nach seinem erfolgreich abgeschlossenen Masterstudium in Economics, Econometrics and Quantitative Economics war er Head of Credit Research bei der DZ Bank und anschließend bei Credit Agricole CIB. Ab September 2005 leitete Thomas Herbert den Rentenbereich bei ADIA in Abu Dhabi, bevor er acht Jahre später als Chief Investment Officer bei Meriten Investment Management GmbH nach Deutschland zurückkehrte. Seit Mitte Januar 2017 ist Thomas Herbert Portfolio Manager bei ETHENEA.

Quelle Text/Bild: ETHENEA.com


„Das Narrativ des synchronisierten, globalen Wachstums verliert nach und nach Überzeugungskraft.“ Für das zweite Halbjahr erwartet Thomas Herbert zwar weder schwere Verwerfungen noch eine Rezession, der Experte geht aber davon aus, dass sich die Aussichten eintrüben werden, insbesondere innerhalb der Eurozone. „Die Administration um Präsident Trump trägt zu dieser Erwartung erheblich bei. Die US-Regierung macht keinen Hehl daraus, dass sie bereit ist, dem Rest der Welt zu schaden, so lange es den USA hilft – oder zumindest den Beliebtheitswerten des Präsidenten bei seiner Stammwählerschaft. In einem ersten Schritt haben das neben China auch Kanada und Mexiko zu spüren bekommen.“

Italien weiterhin entscheidender Risikofaktor

Aber auch die Eurozone und insbesondere Deutschland waren in das präsidiale Fadenkreuz gerückt. Zwar habe sich die Lage nach dem überraschend erfolgreichen Treffen zwischen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Präsident Trump zuletzt etwas entspannt. „Aber es ist noch völlig unklar, wie verlässlich diese Entwicklung ist“, sagt Herbert. Die Politik der USA könne sich mit einem einzigen Tweet des Präsidenten wieder komplett umkehren. „Für Europa kommt diese zunehmend unsichere Situation zur Unzeit“, sagt Herbert. „Der Brexit, eine populistische Regierung in Italien, politische Querelen in Deutschland und eine leicht nachlassende Wirtschaftsdynamik setzen der Währungsgemeinschaft ohnehin schon zu.“ Die weniger expansive Geldpolitik der EZB drücke zusätzlich auf die Stimmung. „Die gestiegene Unsicherheit dürfte sich bald auch im Investitionsverhalten europäischer Unternehmen widerspiegeln.“ „Die Entwicklungen in Italien beunruhigen uns im Besonderen. Wir erwarten, dass die politische Unsicherheit innerhalb der Eurozone und damit einhergehend die Volatilität an den Aktien- und Rentenmärkten erst noch deutlich steigen wird, bevor es zu einer konstruktiven Lösung der Interessenkonflikte und einer anhaltenden Beruhigung an den Märkten kommt.“

Geringes Wachstum in China, US-Boom setzt sich fort

China habe bereits seit geraumer Zeit mit einer Verlangsamung des Wachstumstempos zu leben. Unsicherheiten im Hinblick auf das Ausmaß der Verlangsamung schlügen hier allerdings mit besonderer Wucht auf die Kapitalmärkte. „2015 beispielsweise hat der Leitindex der Börse in Shanghai nach einer massiven Rally in der ersten Jahreshälfte bei zunehmender Unsicherheit innerhalb weniger Wochen über 40 Prozent seines Wertes eingebüßt.“ Ganz anders die Situation in den USA. „Die Stimmung bei den Konsumenten ist hervorragend und die Arbeitslosigkeit auf historischen Tiefstständen“, sagt Herbert. „Die Unternehmensgewinne wachsen und die Investitionen in Kapital nehmen zu.“ Für das zweite Quartal werde ein annualisiertes Wachstum von vier Prozent erwartet. „Wir teilen grundsätzlich den optimistischen Ausblick für die US-Wirtschaft im zweiten Halbjahr. Die von Präsident Trump initiierten Steuererleichterungen, Infrastrukturausgaben sowie der Abbau von Regulierungen werden ihre kurzfristige Wirkung entfalten, die mögliche Auswirkungen eines begrenzten Handelskonflikts deutlich kompensieren dürften.“ Anders als beispielsweise in Deutschland oder Japan werde das US-Wachstum in erster Linie von privatem Konsum getragen. Exporte trügen nur etwa 14 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei.

Wo lohnen sich Aktieninvestments?

„In dem beschriebenen Umfeld sehen wir für europäische Aktien auf Indexebene nur sehr begrenztes Potential. Erhöht haben wir dagegen unsere Allokation in US-amerikanische Aktien. Neben den USA sind wir weiterhin im chinesischen Aktienmarkt investiert. Die jüngste Kursschwäche ist aus unserer Sicht temporär.“ Die chinesische Regierung und die Zentralbank verfügten über erhebliche Mittel zur Intervention und hätten in der Vergangenheit bewiesen, dass sie davon Gebrauch machen, um Wachstum und Finanzsystem zu stabilisieren. „Auf der Ebene der Einzeltitel finden sich aber auch in Europa noch Unternehmen, die ausgezeichnet geführt sind, von einem soliden Geschäftsmodell getragen werden und über sehr solide Finanzkennziffern verfügen. Eine Reihe dieser Unternehmen sind aktuell aus unserer Sicht sehr attraktiv bewertet und bieten auch mittelfristig viel Potential.“


Dieser Artikel erschien zuerst auf AssetStandard.com, dem Profiportal für vermögensverwaltende Produkte.


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