Kommentar
13:44 Uhr, 01.03.2018

Theresa May, die schwankende Lady

Die Frage, wie die künftige Grenze zwischen dem EU-Land der Republik Irland und dem zu Großbritannien gehörenden Nordirland aussehen soll, entpuppt sich immer mehr als Knackpunkt der Brexit-Verhandlungen. Dies wurde einmal mehr deutlich, als gestern EU-Chefunterhändler Michael Barnier den ersten Entwurf für den Austrittsvertrag mit Großbritannien vorgelegt hatte. Da das Papier nicht ausschließt, dass die britische Provinz notfalls im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion bleibt, schlugen in London die Wogen der Empörung hoch. Kein britischer Premierminister könnte einer Zoll- und Regulierungsgrenze entlang der Irischen See, die zwischen Großbritannien und Irland liegt, je zustimmen, sagte Premierministerin Theresa May in London.

Würde der Entwurf bei einer Umsetzung laut May doch die freie Wirtschaft von Großbritannien untergraben und dessen Verfassungsintegrität gefährden. Jedoch gilt auch hier: Das Ziel ist der Weg. Denn war doch 1998 die offene Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland der Schlüssel zur Beendigung des Nordirlandkonflikts – und damit eine Frage von Krieg und Frieden. Deshalb will London auch bei einem harten Brexit offene Grenzen ohne Kontrollen, kann aber bisher keine praktikable Lösung präsentieren. Dies offenbart einmal mehr die Planlosigkeit der britischen Regierung und ihrer Premierministerin.

Und die gerät immer mehr unter Druck. Denn nun bietet die britische Labour-Party eine politische Alternative zu einem harten Brexit. So will die Oppositionspartei in Westminster nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU für den Verbleib des Landes in einer Zollunion mit der Gemeinschaft kämpfen. Die Partei strebt auch eine „neue, starke Beziehung“ zum EU-Binnenmarkt an und schließt eine erneute Teilhabe am Binnenmarkt nicht mehr grundsätzlich aus. So fordert Parteiführer James Corbyn Verhandlungen über eine „neue und umfassende Zollunion", die britischen Unternehmen auch nach dem Brexit den zollfreien Warenverkehr mit der EU ermöglichen soll. Dies würde einem sogenannten weichen Brexit gleichkommen, wie ihn auch eine Reihe von Tory-Rebellen fordert. Corbyn, der sich um die Frage nach einem harten oder weichen Brexit immer herumdrückte, hat sich nun klar positioniert. Damit eröffnet Labour den Briten nicht nur eine neue Option, gleichzeitig setzt die Opposition auch Premierministerin Theresa May massiv unter Druck. Denn im Unterhaus gibt es mindestens zwölf Abgeordnete von Mays Tory-Party, die ihr Land ebenfalls in der Zollunion halten und gegen einen harten Brexit stimmen wollen. Rein rechnerisch verfügen die Gegner einer harten Linie nun über eine knappe Mehrheit im Unterhaus.

Theresa May wird damit immer mehr zur schwankenden Lady, denn eine Niederlage der Premierministerin nach Ostern, wenn das Parlament über einen Gesetzentwurf der May-Kritiker abstimmen wird, rückt nun vollends in den Bereich des Möglichen. Mit dem zur Abstimmung stehenden Gesetz soll Großbritannien eng an die EU-Zollunion gebunden werden, um Nachteile für die Wirtschaft zu verhindern und Kontrollen an der künftigen EU-Außengrenze zwischen Irland und dem britischen Nordirland zu vermeiden. Wenn May dieses Votum verliert, müsste sie wohl zurücktreten. Ja, möglicherweise könnte dies auch zu Neuwahlen führen. Der folgende Wahlkampf wäre dann nahezu ausschließlich von Brexit-Themen geprägt. Man darf gespannt sein auf den kommenden Freitag, an dem die Premierministerin ihren Standpunkt zu der neuen Situation erläutern will. Immerhin, die Hoffnung auf einen sanften Brexit hat wieder neue Nahrung erhalten.

Drei, vier oder doch nur zwei Zinserhöhungen in den USA?

Eine Antwort auf diese Frage erhofften sich die Marktteilnehmer von der ersten Anhörung des neuen Fed-Präsidenten, Jerome Powell, im Kongress. Das halbjährlich stattfindende Testimony vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses war die erste Gelegenheit, eine seriöse Einschätzung der zukünftigen US-Notenbankpolitik vorzunehmen. Die mit Spannung erwarteten Ausführungen lassen den Eindruck entstehen, dass die von seiner Vorgängerin eingeleitete behutsame Normalisierung der Geldpolitik auch weiterhin Bestand haben wird. Somit wird sich die Zinspolitik an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen orientieren und nicht als ausgesprochen aggressiv zu bezeichnen sein.

Die Schwierigkeit wird also darin bestehen, einen Mittelweg zwischen dem Vermeiden einer Überhitzung der US-Wirtschaft und dem Erreichen des angepeilten Inflationszieles zu finden. Sollte wider Erwarten die Konjunktur zu heiß laufen, so hat Powell bereits jetzt signalisiert, die Zinsen auch schneller anzuheben. Viele Marktbeobachter haben diesen Hinweis als Indiz für vier Zinsanhebungen in 2018 angesehen, jedoch erscheint mir diese Schlussfolgerung als zu voreilig. Denn die US-Unternehmen und somit die gesamte US-Konjunktur profitieren aktuell von einer Vielzahl von Faktoren, die nur eine begrenzte Haltbarkeit haben. So werden die jetzt wirksam gewordenen steuerlichen Effekte nicht ewig die Ertragslage der Unternehmen verbessern und auch die Schutzzölle sind nicht dazu geeignet, eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit zu erzeugen. Bezeichnete man früher die USA immer als die Lokomotive der Weltwirtschaft, so trifft die Aussage nach der Installation von Schutzzöllen und den damit provozierten Gegenmaßnahmen betroffener Handelspartner mit Sicherheit nicht mehr zu. Somit führt die „America-First“- Denkweise des Lokomotivführers D.T., dem Unberechenbaren, für die USA früher oder später aufs Abstellgleis. Es ist also noch nicht sicher, ob die US-Wirtschaft das halten kann, was man sich in den USA von den ganzen Maßnahmenpaketen verspricht und somit Jerome Powell überhaupt auf einen strafferen Kurs umschwenken muss.

Ob und wann die andere bedeutende Notenbank, die Europäische Zentralbank (EZB), auf den Kurs der US-Notenbank (Fed) einschwenken wird, ist die zweite an den Finanzmärkten oftmals gestellte Frage. Jedoch gibt es bereits zwischen Chef und designiertem Vize unterschiedliche Auffassungen hierzu. So sieht der neue Stellvertreter de Guindos eine Annäherung der EZB-Politik an die Fed-Vorgaben. EZB-Präsident Mario Draghi betont hingegen bei jeder sich bietenden Gelegenheit - trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs in der Eurozone - die Notwendigkeit einer sehr lockeren Geldpolitik. Hatte man nach der Veröffentlichung des Protokolls der Ratssitzung vom 25. Januar noch den Eindruck, dass sich alle Mitglieder des EZB-Rates inzwischen mit einem Kommunikationswechsel inclusive der Forward Guidance zu Anleihekäufen und Zinsen angefreundet hätten, so ist dies eher als neuerliches Indiz für die Zerrissenheit innerhalb des EZB-Rates zu werten. Vor diesem Hintergrund bekommt die im Protokoll nachzulesende Ankündigung, „die Sprachregelung zum geldpolitischen Kurs könne im frühen Jahresverlauf 2018 überprüft werden“, einen anderen Sinn. Denn dieser Prozess kann sich auch über einen Zeitraum von mehreren Sitzungen hinziehen und nicht Gegenstand eines einzigen Treffens der EZB-Ratsmitglieder sein. Es scheint also weiterhin bei den EZB-Notenbankern so zu sein, dass die Angst vor der eigenen Courage einen eindeutigen Kommunikationswechsel verhindert.

Wo Parteien das Azurblaue vom Himmel herunter versprechen

Am 4. März finden in Italien die Parlamentswahlen statt. Und wieder reden viele Beobachter von einem Schicksalstag für Europa. Gar von einem „Countdown ins Chaos“ schreibt der „Stern“. Denn die volkswirtschaftlichen Herausforderungen des Landes sind enorm. So verharrt die italienische Staatsverschuldung zwar wegen des anziehenden Wirtschaftswachstums, das die EU auf unterdurchschnittliche 1,5 % für 2018 taxiert, auf stabilem Level. Allerdings befinden sich die wirtschaftlichen Kennzahlen allesamt auf sehr hohem Niveau. Mit 2,3 Bill. € oder horrenden 132 % des BIPs weist Italien die weltweit dritthöchste Staatsverschuldung auf und mit gut 15 % an der Gesamtkreditsumme bilden Problemkredite einen dreimal so hohen Anteil wie im Durchschnitt der Währungsunion. Zieht man die Rückstellungen ab, so haben die faulen Kredite laut der italienischen Zentralbank ein Volumen von 81 Mrd. €. Und die Jugendarbeitslosigkeit ist mit 32,2 % weiterhin extrem hoch.

Auf die Parteien, die um den Einzug ins Parlament ringen, warten also riesige Herausforderungen. Aber nicht die wirtschaftliche Lage ist es, die zentrales Thema des Wahlkampfes geworden ist. Nach Schlagzeilen über einen angeblich von einem Nigerianer verübten Mord und den darauffolgenden Schüssen eines Neofaschisten auf dunkelhäutige Menschen in der Kleinstadt Macerata dreht sich alles um das Thema Sicherheit. Natürlich ist dies ein wichtiges Thema. Aber den großen wirtschaftlichen Problemen scheint keine Partei in Italien gerecht zu werden. Ein Macron à la Italiana ist nicht in Sicht. Im Gegenteil, sinnvolle Reformen der früheren italienischen Regierungen Monti und Renzi, etwa in puncto Rente und Arbeitsmarkt, werden infrage gestellt. Von Steuersenkungen bis Grundeinkommen würden „vor allem Wahlgeschenke“ versprochen, beobachtet die Konrad-Adenauer-Stiftung. Anders ausgedrückt, die Parteien versprechen dem Wahlvolk das „Azurblaue vom Himmel“ herunter.

Dabei ist völlig unklar, wer Italien künftig regieren wird. Denn drei ähnlich starke Lager stellen sich zur Wahl. Stärkste Einzelpartei könnte die populistische, europafeindliche Bewegung „Fünf Sterne“ werden. Aber auch die Rechtspopulisten der Lega Nord konnten in den aktuellen Umfragen deutlich zulegen. Und dann ist da noch Silvio Berlusconi. Auf den Wahlplakaten seiner Forza Italia steht zwar „Berlusconi Presidente", obwohl er bis Ende 2019 als verurteilter Steuerhinterzieher gar kein politisches Amt bekleiden darf. Man darf also gespannt sein auf den 4. März und das Ergebnis der italienischen Parlamentswahl – zumal das auch noch der Tag ist, an dem das Ergebnis des Mitgliedervotums der SPD bekanntgegeben werden soll.

Für beide Ereignisse wappnet man sich bereits in Brüssel. Die EU-Kommission bereite sich auf mögliche Turbulenzen an den Finanzmärkten nach der Italien-Wahl und dem SPD-Mitgliedervotum zum Koalitionsvertrag in Deutschland vor, hatte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bei einer Diskussionsveranstaltung zunächst verraten, um das Gesagte danach wieder zurückzuziehen. Nein, so sollte seine Aussage nicht fehlinterpretiert werden, betonte Juncker. Des Weiteren merkte er noch an, dass es seines Erachtens nach der Wahl in Italien eine handlungsfähige Regierung geben werde.

Sinn warnt vor Macron

Hans-Werner Sinn ist auf Emmanuel Macron nicht gut zu sprechen. So hat der ehemalige Chef des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung die kommende Bundesregierung in der „Welt am Sonntag“ davor gewarnt, dem französischen Staatspräsidenten bei der Reform der Euro-Zone zu weit entgegenzukommen. Bei einer Umsetzung von Macrons Ideen würde die Euro-Zone nur kurzfristig stabilisiert, aber langfristig destabilisiert werden. Dabei dreht es sich im Kern immer wieder um dasselbe Thema: Die Vertiefung der Eurozone als eine Umschreibung für die Vergemeinschaftung von Schulden. Wenn Deutschland für die Schulden der Euro-Partner bürgt, so Sinns Argumentation, können sich die Länder Südeuropas munter weiterverschulden. Und dies würde eine neue Verschuldungswelle lostreten, die langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des ganzen Kontinents schwächen würde.

Neue Schulden muss die Bundesrepublik derzeit jedenfalls nicht machen. Mit 1.475 Mrd. € Einnahmen und Ausgaben von 1.438 Mrd. € erzielte der deutsche Staat 2017 einen rekordhohen Finanzierungsüberschuss von 36,6 Mrd. €. Noch nimmt die Bundesrepublik also mehr ein als sie ausgibt. Ob das mit einer Großen Koalition aus Union und SPD auch noch so sein wird, darf zumindest bezweifelt werden. Auch das Versprechen des designierten Wirtschaftsministers Altmaier, die erfolgreiche Arbeit von Wolfgang Schäuble weiterzuführen, hat keine beruhigende Wirkung entfalten können. Zumal den Sozialdemokraten oftmals nachgesagt wird, dass sie am liebsten das Geld der Anderen ausgeben.

EZB sieht keine Zukunft für lettische Bank

Die drittgrößte Bank Lettlands, die ABLV, steht vor dem Aus. Nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) steht das Institut vor dem Zusammenbruch und muss abgewickelt werden. Eine Rettung sei nicht im öffentlichen Interesse, teilten die EZB und das für die Bankenabwicklung zuständige Gremium, das Single Resolution Board (SRB), mit. Erst vergangene Woche hatte die EZB gegen die ABLV eine Auszahlungssperre verhängt. Angesichts einer signifikanten Verschlechterung ihrer Liquidität sei die Bank wahrscheinlich nicht in der Lage, ihre Schulden und andere Verpflichtungen zu bedienen, wenn sie fällig werden, hieß es bei der EZB.

Die ABLV gilt in Lettland nicht als systemrelevant, weshalb die Regierung in Riga auch nicht einzugreifen gedenkt. Die USA hatten der ABLV, von deren Einlagen 40 % aus dem Ausland kommen, vorgeworfen, in Geldwäsche von Kunden aus Russland und der Ukraine verwickelt zu sein. Daraufhin flossen rund 600 Mio. € an Einlagen ab. In der Folge hatte die lettische Notenbank fast 300 Mio. € sogenannter ELA-Nothilfen (ELA: Emergency Liquidity Assistance) an das angeschlagene Institut überwiesen.

Diese Maßnahme hatte wiederum den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, dazu veranlasst, erneut eine Änderung der Regeln für die umstrittenen Notkredite für angeschlagene Banken zu fordern. Nur wenn die Hilfen mit geldpolitischen Aufgaben in Verbindung gestanden hätten, wäre ein Untersagen seitens der EZB möglich gewesen. Daher will Draghi die ELA-Notkredite bei der EZB zentralisiert sehen. Erstmals in den Fokus gerückt waren die ELA-Notkredite in der Griechenland-Krise, als damit griechische Banken mit Milliardenhilfen über Wasser gehalten wurden.

Und wie es nach seiner Überzeugung in Sachen Regulierung auf keinen Fall weitergehen soll, hat uns Draghi diese Woche ebenfalls mitgeteilt – nämlich mit einer Aufweichung der Regeln. Ein Rückbau oder eine Abschwächung der bestehenden Regulierung sei das Letzte, was die EZB sehen wolle. Damit wäre auch das klar!

EU erwägt Regulierung des Bitcoins

Noch im Dezember war der Bitcoin auf ein Rekordhoch von 20.000 US-Dollar geklettert. Anfang Februar erfolgte dann der Absturz der Digitalwährung auf 6.000 US-Dollar, bevor sie sich wieder auf über 10.000 US-Dollar erholt hat. Kein Zweifel, der Bitcoin ist heftigen Schwankungen ausgesetzt. Und wie die EU-Kommission es sieht, ist die Kryptowährung in ihrem Wert nicht sicher, so dass Investoren Gefahr laufen, ihr Geld zu verlieren. Daher schließt Brüssel ein Vorangehen bei der Regulierung von Kryptowährungen nicht mehr aus, wie jetzt der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis sagte. Bereits vor zwei Wochen hat die Kommission die Finanzaufsichtsbehörden gebeten, die Warnhinweise für Anleger zu verschärfen.

Bei einer künftigen Regulierung geht es der EU auch darum, die Anti-Geldwäscherichtlinie auf Bitcoins anzuwenden. Für weiterführende Regulierungsschritte bedarf es aber Absprachen auf internationaler Ebene. Schließlich werden Kryptowährungen auf der ganzen Welt gehandelt. Es sei ein globales Phänomen, und deshalb sei eine globale Antwort nötig, sagte Dombrovskis. Allerdings merkte er auch an, dass Europa die Chancen annehmen müsse, welche die Kryptowährungen bieten. Wie die genau aussehen sollen, ließ Dombrovskis aber offen.

Bisher jedenfalls eröffnet insbesondere die Nicht-Regulierung von Bitcoin und Co. die Chance für wilde Spekulationen.

Metro erstmals seit 3 Jahren wieder am Kapitalmarkt aktiv

Nach drei Jahren Abstinenz wagte sich der börsennotierte Großhandelskonzern Metro wieder an die Börse und begab einen 5-jährigen Bond (A2LQJK). Das Unternehmen mit der Zentrale in Düsseldorf zahlt den Investoren bis zur Fälligkeit am 06.03.2023 einen jährlichen Zins in Höhe von 1,125 %. Der Ausgabepreis des 500 Mio. € schweren Bonds lag bei 99,706 %, was einem Emissionsspread von +72 bps über Mid Swap entsprach. Metro legte wie die ebenfalls in dieser Woche am Primärmarkt aktiven Unternehmen Red Electrica und Securitas die Mindeststückelung von nominal 100.000 € fest.

Red Electrica, ein spanischer Versorger, begab einen Bond (XS1788586375) mit einem Emissionsvolumen von 600 Mio. € und einer Laufzeit bis zum 13.03.2027. Diese 9-jährige Anleihe wurde zu 99,443 % begeben und ist mit einem jährlichen Kupon in Höhe von 1,25 % ausgestattet. Dies kam einem Spread von +32 bps über Mid Swap gleich. Das in Spanien für den Betrieb des elektrischen Höchstspannungsnetzes zuständige Unternehmen ließ sich eine Make Whole Option in die Anleihebedingungen aufnehmen. Ferner ist das Wertpapier drei Monate vor Endfälligkeit, sprich am 13.12.2026, zu 100 % kündbar.

Der schwedische Sicherheitskonzern Securitas mit Sitz in Stockholm sammelte 300 Mio. € frisches Geld am Kapitalmarkt ein. Die Anleihe (XS1788605936) hat ebenfalls einen jährlichen Kupon von 1,25 % und ist am 06.03.2025 fällig. Begeben wurde das Papier zu 99,257 %, was einem Emissionsspread von +60 bps über Mid Swap entsprach. Securitas hat sich ein jederzeitiges Kündigungsrecht ab dem 06.12.2024 zu 100 % in die Anleihebedingungen schreiben lassen.

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MARKTDATEN AKTUELL

Nun ist endlich das Gap geschlossen

Es war zwar nur ein kleines Gap und viele Marktbeobachter hatten es nicht mehr für möglich gehalten, doch nun endlich kann auch daran ein Haken gemacht werden. Am 25. auf den 26. Januar entstand eine Handelslücke zwischen 159,64 % und 159,66 %, die nun endlich einen Monat später egalisiert werden konnte. Dadurch werden sich die Chartisten wieder in ihrer Aussage bestätigt fühlen, dass jedes Gap geschlossen wird. Das Schöne daran ist aber auch, dass es noch vor dem Roll-Over in den Juni-Kontrakt erfolgte. Doch wie geht es weiter?

Die Schwierigkeit einer seriösen Prognose für die Kursentwicklung an den Bondmärkten ist zum einen in den unterschiedlichen Signalen der Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks begründet und zum anderen sind innereuropäische Themen wie Brexit, Wahlen in Italien und die Regierungsbildung in Berlin Unsicherheitsfaktoren für die Finanzmärkte. Deshalb greift man in solchen Zeiten gerne auf die Chartanalyse zurück und diese bestätigt dem Rentenbarometer eine Aufwärtstendenz. Diese verhältnismäßig sehr steile Unterstützungslinie verläuft aktuell bei der psychologisch wichtigen Marke von 159,00 % und erfordert täglich eine Fortsetzung des positiven Trends. Sollten sich allerdings auf diesem Niveau Ermüdungsanzeichen einstellen und der Euro-Bund-Future eine Seitwärtsbewegung beschreiben, so wird bereits in den kommenden Tagen der Aufwärtskanal verlassen und ein Test der Unterstützungslinie bei ca. 158,60 % sehr wahrscheinlich. Insgesamt ist in den kommenden Wochen mit einer Erhöhung der Volatilitäten am Rentenmarkt zu rechnen und deshalb sollte man sich nicht zuletzt auch wegen des nahenden Roll-Overs mehr an der Rendite 10-jähriger Bundesanleihen orientieren. Die Tradingrange wird hierbei zwischen 0,60 % und 0,75 % zu sehen sein.

Aktuell notiert das Sorgenbarometer der Eurozone (März-Kontrakt) bei 159,59 %, was einer Rendite von 0,645 % bei der 10-jährigen Bundesanleihe entspricht.

Aktuelle Marktentwicklung

Deutschland:

Der März-Kontrakt des richtungsweisenden Euro-Bund-Future schloss gestern mit einem gehandelten Volumen von 0,701 Mio. Kontrakten bei 159,44 % (Vw.: 158,51 %).

Die Trading-Range lag im Berichtszeitraum zwischen 158,18 % und 159,67 % (Vw.: 157,42 % und 158,78 %).
Der Euro-Buxl-Future (Range: 158,72 % und 162,24 %) schloss bei 161,54 % (Vw.: 159,44 %),
der Euro-Bobl-Future (Range: 130,61 % und 131,10 %) bei 131,04 % (Vw.: 130,69 %)
und der Euro-Schatz-Future (Range: 111,895 % und 111,97 %) bei 111,97 % (Vw.: 111,905 %).

Die Rendite der aktuellen 10-jährigen Staatsanleihe der Bundesrepublik Deutschland (110244 / 2028) lag im gestrigen Bundesbankfixing bei +0,67 % (Vw.: +0,698 %).

USA:

Zweijährige US-Treasuries rentieren bei 2,262 % (Vw.: 2,258 %),
fünfjährige Anleihen bei 2,640 % (Vw.: 2,674 %),
die richtungsweisenden zehnjährigen Anleihen bei 2,855 % (Vw.: 2,939 %)
und Longbonds mit 30 Jahren Laufzeit bei 3,121 % (Vw.: 3,212 %).

Am Aktien- und Devisenmarkt waren gegenüber der Vorwoche folgende Änderungen zu registrieren:

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Die Entwicklung der wichtigsten Credit Indizes spiegelt im Vergleich zur Vorwoche eine Ausweitung der Spreads wider, was auf eine gestiegene Risikoeinschätzung seitens der Anleger hinweist. Fallende Anleihekurse führten zu einer Erhöhung der Rendite und somit erhöhte sich der I-Traxx-Main für Unternehmensanleihen guter Qualität um 1,5 auf 53 Punkte. Der I-Traxx-Crossover für High Yield Anleihen stieg um 3 auf 267 Punkte.

Die I-Traxx-Indizes bilden derivative Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps, CDS) ab, mit denen Investoren den möglichen Default von Unternehmensanleihen absichern.

I-Traxx Entwicklung gegenüber der Vorwoche:

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Der 23. März lässt grüßen!

Nachdem das US-Schatzamt in der vergangenen Handelswoche den Investoren ein Potpourri an Wertpapieren offerierte, hat man in dieser Woche lediglich T-Bills zum Kauf angeboten. Insgesamt wurden dennoch 156 Mrd. USD mit den üblichen Laufzeiten (4 Wochen sowie 3 und 6 Monate) refinanziert. Bemerkenswert hierbei war, dass bei den vierwöchigen Geldmarktpapieren in dieser Woche ein nicht unbeträchtlicher Renditeanstieg von 1,38 % auf 1,495 % zu registrieren war. Der 23. März lässt grüßen!

In der Eurozone hat Italien mit Aufstockungen und einer 5-jährigen Neuemission kurz vor den Parlamentswahlen nochmals bei den Anlegern Geld aufgenommen und zur Wochenmitte hat die Finanzagentur des Bundes die aktuelle 10-jährige Benchmark-Anleihe (110244) um weitere 3 Mrd. € auf insgesamt 11 Mrd. € aufgestockt. Aufgrund der nicht von allen Marktteilnehmern erwarteten Marktbewegung hielten sich die Investoren allerdings merklich zurück und so wurden lediglich Aufträge für 2,865 Mrd. € aufgegeben. Die Zuteilung der technisch unterzeichneten Anleihe erfolgte bei einer Durchschnittsrendite von 0,67 % und zur Marktpflege wurden 587,25 Mio. € zurückbehalten. Am heutigen Donnerstag beschließen Frankreich (A18YPD / 2026 ; A19QFA / 2028 ; A1AJL2 / 2041 ; A19HR9 / 2048) und Spanien (A19JJJ / 2021 ; A19P6R / 2022 ; A1HNMJ / 2028 ; A1ZZBE / 2030) mit der Aufstockung von jeweils vier Altemissionen den Reigen. Insgesamt wurden von den Staaten der Eurozone in dieser Woche am Kapitalmarkt ca. 26 Mrd. € aufgenommen.

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Gemeinschaftswährung kalt erwischt

In den vergangenen Tagen hat der Winter seinem Namen alle Ehre gemacht und europaweit die Temperaturen in den zweistelligen Minusbereich abstürzen lassen.

Es scheint so, als ob der harte Winter auch die europäische Gemeinschaftswährung kalt erwischt hätte. So fiel die Einheitswährung zur Wochenmitte zeitweise bis auf 1,2184 USD zurück und markierte damit ein neues Monatstief. Mitte Februar handelte der Euro noch auf einem Dreijahreshoch bei 1,2555 USD. Die aktuelle Schwäche der Gemeinschaftswährung ist teilweise auf den ersten öffentlichen Auftritt des neuen Fed-Chefs Jerome Powell zurückzuführen. Dessen Ausführungen vor dem US Kongress wurden am Markt leicht „hawkish“ interpretiert. In der Folge konnte der Greenback aufwerten und der Euro geriet unter Druck. Damit geht eigentlich ein starker Februar für die Einheitswährung schwach zu Ende. Heute Morgen startet der Euro bei ca. 1,22 USD in den neuen Monat März.

Bei den Olympischen Winterspielen musste sich Schweden überraschend Deutschland im Eishockey geschlagen geben. Beim Währungspaar EUR/SEK ist die Überraschung nicht so hoch, jedoch hat auch hier die schwedische Krone das klare Nachsehen. So stieg der Euro in den vergangenen Handelstagen bis auf 10,1403 SEK und damit auf den höchsten Stand seit Januar 2010.

Ausgewählte Fremdwährungsanleihen waren bei einer abnehmenden Umsatztätigkeit dennoch nachgefragt. Dazu zählen Anleihen auf US-Dollar, türkische Lira, südafrikanische Rand sowie vereinzelt auch Bonds auf mexikanische Peso und russische Rubel.

AUSGEWÄHLTE FREMDWÄHRUNGSANLEIHEN

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Klaus Stopp, Head of Market Making Bonds der Baader Bank

Rechtliche Hinweise/Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenskonflikten der Baader Bank AG:

http://www.baaderbank.de/disclaimer-und-umgang-mit-interessenskonflikten/

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