Thailand – Noch einige Hürden auf dem Rückweg zur Demokratie
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Die poltische Landschaft dürfte sich in den kommenden Monaten etwas beruhigen, nachdem die Partei des ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin aufgelöst wurde, während die Demokratische Partei von allen Vorwürfen freigesprochen wurde. Von seiten der Wählerschaft dürfte die Auflösung der Regierungspartei negativ bewertet werden, da sie insbesondere in den ländlichen Regionen großen Zuspruch erfuhr. Aus der aktuellen Perspektive erscheint die Rückkehr zur Demokratie jedoch wichtiger, und dies dürfte der jetzigen Militärführung nach den Richtersprüchen leichter fallen, da kein politischer Rückfall zu erwarten ist. Der nächste kritische Punkt auf dem Weg zur Wiederherstellung der Demokratie wird das Referendum über die neue Verfassung sein, das voraussichtlich im September stattfindet. Ohne die Annahme der neuen Verfassung würde die Grundlage für die im Dezember geplanten Neuwahlen entfallen. Dies wäre der größte Rückschlag für die politische und wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Das Militär wird vermutlich insbesondere wegen der erkennbaren Spannungen innerhalb der militärgestützten Regierung und aufgrund der sehr stark gesunkenen Popularität der Regierung alles daran setzen, die Zustimmung für die neue Verfassung zu erlangen. Letztlich wird die neue Verfassung dem Militär voraussichtlich stärkere politische Einflussmöglichkeiten sichern. Insgesamt wird das politische System aber weiterhin vom König dominiert, der auf allen politischen Seiten das höchste Ansehen genießt und auch auf das Militär erheblichen Einfluss hat.
Die Verlangsamung der konjunkturellen Dynamik fällt in diesem Jahr voraussichtlich geringer aus als erwartet. Vor allem die Exportnachfrage hat sich deutlich stabiler entwickelt. Ausschlaggebend hierfür ist vermutlich die robuste Verfassung der US-Wirtschaft, die nach wie vor der größte Zielmarkt für die thailändischen Exporte ist. Hinzu kommt die anhaltende Dynamik in China, dessen Anteil an Thailands Exporten von rund 5% im Jahr 2002 auf 8,5% im Jahr 2005 gestiegen ist. Binnenwirtschaftlich stützen die niedrigeren Zinsen infolge der kräftigen Lockerung der Geldpolitik in den letzten Monaten und erhöhte staatliche Investitionen. Vorausgesetzt die politische Lage stabilisiert sich, dann ist für das kommende Jahr mit einer Erholung der Inlandsnachfrage zu rechnen. Positiv dürfte sich in diesem Zusammenhang der voraussichtliche Rückgang der Inflationsrate auswirken. Dieser kann darüber hinaus zusammen mit der für die zweite Jahreshälfte erwarteten ersten Zinssenkung in den USA zu einer weiteren Lockerung der Geldpolitik führen. Währungsseitig ist kaum mit einem Rückschlag zu rechnen, so dass die inflationsdämpfende Wirkung des festen Baht andauern dürfte. Wir rechnen im Zuge einer Normalisierung der politischen Lage tendenziell mit einer Erhöhung des Kapitalzuflusses insbesondere in den Aktienmarkt.
Quelle: cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
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