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08:37 Uhr, 12.08.2020

Tesla kündigt Aktiensplit an: Was Anleger jetzt wissen müssen

Wer eine Tesla-Aktie besitzt, hat bald fünf Tesla-Papiere. Kurz nach Apple hat nun auch der gehypte Elektroautobauer einen Aktiensplit angekündigt.

Erwähnte Instrumente

  • Tesla Inc.
    ISIN: US88160R1014Kopiert
    Kursstand: 1.374,390 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 1.374,390 $ (NASDAQ)

Eigentlich sollte ein Aktiensplit völlig unerheblich für die Kursentwicklung vor Umsetzung des Splits sein. Schließlich ändert sich für den Aktionär durch den Split fundamental nichts. Im Falle von Tesla hat er nach Umsetzung des Splits zwar fünf mal so viele Tesla-Aktien wie vorher, aber jede kostet auch nur noch ein Fünftel.

In der Praxis kann ein Aktiensplit häufig vor Umsetzung des Splits den Kurs beflügeln. Das war auch aktuell so: Die Aktien von Tesla legten nachbörslich um knapp sechs Prozent zu.

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Für die positive Kursreaktion auf die Ankündigung eines Aktiensplits kann es verschiedene Gründe geben. Häufig angeführt wird, dass die Aktien für Privatanleger durch den Split erschwinglicher und auch optisch attraktiver werden. Mit der Erschwinglichkeit begründet auch Tesla den Split: Die Aktie solle einfacher "zugänglich" werden für Anleger und Angestellte, schreibt Tesla.

Was viele Börsenanfänger nicht unbedingt verstehen: Der Kurs einer Aktie ist nach dem Split zwar optisch tatsächlich "billiger", er verbrieft aber entsprechend auch nur noch einen geringeren Anteil am Unternehmen. Fundamental, d.h. wenn man die Aktie in Beziehung zu dem Wert setzt, den sie verbrieft, ist die Aktie also nicht billiger geworden. Sie kostet zwar im aktuellen Fall nur noch ein Fünftel, zugleich beträgt aber der Anteil beispielsweise am Unternehmensgewinn, der rechnerisch auf sie entfällt, auch nur noch ein Fünftel.

Für bestehende Aktionäre ändert sich durch den Split ebenfalls nichts: Sie haben zwar künftig fünf Mal so viele Tesla-Aktien im Depot, jede einzelne ist aber auch nur noch ein Fünftel so viel wert. Die andere Stückelung kann natürlich hilfreich sein, wenn man beispielsweise einen Teil seiner Tesla-Aktien verkaufen will.

Konkret bedeutet der Tesla-Split folgendes: "Jeder am 21. August 2020 eingetragene Aktionär erhält eine Dividende von vier zusätzlichen Stammaktien für jede dann gehaltene Aktie, die nach Handelsschluss am 28. August 2020 ausgeschüttet werden. Der Handel beginnt auf Aktiensplit-bereinigter Basis am 31. August 2020", wie Tesla mitteilt.

Zu beachten dabei ist: Wer in den Genuss der zusätzlichen Aktien kommen will, muss in der Regel mindestens bereits ZWEI Handelstage vor dem sogenannten Record-Date (in diesem Fall ist das der 21. August) kaufen, damit er rechtzeitig bis zum Record Date eingetragener Aktionär ist und tatsächlich in den Genuss der Aktien kommt. An den deutschen Börsen kann möglicherweise sogar ein weiterer Tag hinzukommen. Verbindliche Aussagen dazu kann aber nur der jeweilige Broker bzw. die jeweilige Börse treffen.

Nachdem der Anspruch auf die zusätzlichen Aktien weggefallen ist, wird die Aktie bereits zum erniedrigten Kurs gehandelt. Zu diesem Zeitpunkt sind die neuen Aktien aber noch nicht beim Aktionär angekommen, so dass so mancher unerfahrene Anleger beim Blick ins Depot einen Schreck bekommen dürfte: Der Kurs der Tesla-Aktien ist schließlich optisch um vier Fünftel eingebrochen und die zusätzlichen Aktien sind noch nicht beim Aktionär angekommen. Im konkreten Fall dürfte es sogar mehr als eine Woche dauern, bis der Aktionär seine neuen Papiere im Depot bewundern kann. Nach dem Split wird übrigens die Kurshistorie in der Vergangenheit in Charts häufig um den Split bereinigt (die Kurse vor dem Split werden durch fünf geteilt), damit auch künftig noch zum Beispiel Chartanalysen möglich sind.


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  • tomek
    tomek

    Hatten wir alles schon einmal vor 20 Jahren:))

    09:53 Uhr, 12.08.2020

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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