Technologie-Aktien: 2019 wird wahrscheinlich kein gutes Jahr...
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Seit September 2018 ist an der Börse generell ein wenig der Wurm drin. Kein Wunder, denn die US-Notenbank Federal Reserve hat sich für eine deutlich geldpolitische Straffung entschieden. Der Fokus der Marktteilnehmer sollte dabei jedoch weniger auf den Leitzinserhöhungen der US-Notenbank liegen und das tut er wohl auch nicht. Denn ob die Federal Reserve ihren Leitzins nun ein Mal, zwei Mal oder auch gar nicht weiter erhöht, ist nicht kriegsentscheidend. Wichtiger wäre, dass sich der Offenmarktausschuss unter Leitung von Jerome “ Powell das sogenannte Quantitative Tightening (QT) Programm nochmal anschaut.
Denn im Rahmen dieses Programms zur Bilanzverkleinerung entzieht die US-Notenbank den Aktienmärkten inzwischen Monat für Monat 50 Mrd. US-Dollar. Schon der Börsenaltmeister André Kostolany aber wusste, dass es in erster Linie von der vorhandenen Liquidität abhängt, ob die Aktienkurse fallen oder steigen. Er formulierte das in seiner unnachahmlichen Art mal flapsig so: „Die Kurse an der Börse steigen, wenn es mehr Idioten (mit Geld und somit Liquidität) als Papiere (Aktien) gibt und die Kurse an der Börse fallen, wenn es mehr Papiere als (liquide) Idioten gibt!“. Dem ist wenig bzw. gar nichts hinzuzufügen.
Da es aufgrund des Liquiditätsentzugs durch die Fed jedoch wohl auf absehbare Zeit einen Überschuss an Papieren (Aktien) geben wird, sollten die Aktienkurse tendenziell fallen. Zumal auch noch andere, bisher stützende, Faktoren - wie bspw. Trumps Steuerreform und die eng damit im Zusammenhang stehenden Aktienrückkaufprogramme der Unternehmen – nach und nach weg fallen. So weit jedoch erst mal die schlechten Nachrichten. Erwarten Sie also in 2019 von den Technologiewerten nicht zu viel, sonst könnten Sie herb enttäuscht werden.
Es gibt aber auch gute Nachrichten...
Nach diesen ganzen schlechten Nachrichten komme ich nun zu den wenigen guten News. Denn auch wenn es 2019 schwer wird, mit Technologiewerten Geld zu machen, so ist es nicht unmöglich. Zum Einen kann man ja kurzfristig auch shorten und so von Kursverlusten profitieren. Zum Anderen aber gab es seit dem Jahr 2000 einige Krisen (ich erinnere nur an den 11. September 2001 (9-11) oder die große Finanzkrise im Jahr 2008) und all dieser Krisen zum Trotz haben sich gute Unternehmen wie Alphabet (Google) oder Amazon langfristig am Markt etabliert.
Dies zeigt, dass man mit den richtigen Technologiewerten durchaus auch heute noch eine Buy-and-Hold Strategie fahren kann. Es gilt eben nur, diese richtigen Aktien auch zu finden. Eine solche Aktie, in die ich daher auch selbst investiert bin, ist dabei sicherlich das Papier der PayPal Holding. Denn PayPal hat sich schon heute als eine Art Standard zur Bezahlung im Internet etabliert und wird das in Zukunft wohl noch weiter ausbauen. Genau solche Aktien aber braucht man in seinem langfristigen Depot.
Ansonsten gibt es natürlich, wie fast immer, eine ganze Menge neue Megatrends wie bspw. die Blockchain oder der Bereich Internet-/Netzwerk-Security. Für diejenigen, für die das Internet kein #Neuland mehr ist, bieten sich daher zahlreiche beste Möglichkeiten. Ich selbst habe in diesem Segment eher defensiv investiert und halte daher Aktien von Check Point Software.
Fazit
Das Jahr 2019 dürfte insgesamt ein sehr schwieriges Börsenjahr werden. Stellen Sie sich heute schon mal auf massive Turbulenzen ein, auch und sogar besonders gerade im Technologiesektor. Aber sehen Sie die Entwicklung nicht ausschließlich negativ. Denn zum Einen kann man ja auch von fallenden Kursen profitieren und zum Anderen werden sich die guten Unternehmen bzw. deren Aktie am Ende immer gegen alle Widerstände am Markt auch weiterhin sehr positiv entwickeln. Wie formulierte es kürzlich jemand so treffend? Allen Widrigkeiten zum Trotz entwickelte sich Amazon.com über die Jahre zum einem– nach Börsenwert – der größten Konzerne der Welt. Dies soll und wird es in dieser Form zukünftig nicht ohne uns geben!
Autor. Sascha Huber
der 9.11. 2001 war im Langfristchart ungefähr genauso relevant wie wenn ein Scheineise in Peking nen Pfurz läßt - der Dax fiel bereits vom 27.8. bis 10.9. ca. 14%