Tapering ist ein Zeichen der Stärke der US-Wirtschaft
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Eine wetterbedingte Konjunkturschwäche und gegenwärtig die Krim-Krise halten die US-Börsen seit Anfang des Jahres in Atem. Allerdings sollten sich Anleger auf mittlere und lange Sicht davon nicht entmutigen lassen, meint Adrian Brass, Portfoliomanager des Fidelity America Fund und ergänzt: „Für mich ist und bleibt trotz kurzfristigem Gegenwind die langfristig positive Entwicklung der US-Wirtschaft intakt. Der Schlüsseltreiber der US-Konjunktur ist der Immobilienmarkt. Vor der Finanzkrise wurden rund zwei Millionen Häuser jährlich neu gebaut. Dann brach der Markt auf eine halbe Million Häuser pro Jahr ein. Inzwischen sind wir wieder bei etwa einer Million Neubauten, aber das ist noch deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt von 1,5 Millionen.“ Bewegt sich der Markt in diese Richtung, werde dies über höhere Beschäftigung und wachsenden Wohlstand positive Effekte auf den Konsum und die US-Wirtschaft haben.
Daran ändere auch das Tapering der US-Notenbank nichts. Im Gegenteil. Die Fed gebe damit ein klares Statement ab, dass die US-Wirtschaft ihrer Ansicht nach inzwischen robust genug ist, um steigende Zinsen und Renditen zu verkraften. Dennoch sollten Anleger bedenken, dass wir uns mit dem Tapering in einer Phase der Transformation befinden. „Die quantitativen Maßnahmen der Fed wirkten wie eine Versicherung gegen schwache Konjunkturdaten. Dies führte zu geringeren Kursschwankungen und steigenden Aktienkursen, obwohl die Gewinnentwicklung der Firmen im Großen und Ganzen enttäuschte“, so Brass. Das heißt, dass im vergangenen Jahr vor allem die Bewertungen gestiegen seien. Jetzt, wo die Fed die Anleihekäufe zurückfährt, dürften die fundamentalen Daten der einzelnen Unternehmen wieder in den Vordergrund rücken. „Ohne die Unterstützung durch die Notenbank werden die Märkte künftig sensibler auf Konjunktur- und Unternehmensdaten reagieren“, schreibt Brass in einem Marktkommentar. Er rechnet deshalb mit stärkeren Kursschwankungen.
In diesem Umfeld müssen Anleger genau hinsehen, wo sie investieren. Eine Allokation, die an Indizes oder an der Marktkapitalisierung ausgerichtet ist und folglich die Unternehmen am stärksten gewichtet, die bereits gut gelaufen sind, werde nun deutlich riskanter. Das gelte umso mehr, da sich die Gewinnmargen der US-Firmen nahe ihrem Allzeithoch befinden. Daher sei es wichtig, die einzelnen Unternehmen genau zu analysieren. Dann könne man attraktive Investmentmöglichkeiten finden.
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