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13:40 Uhr, 15.12.2017

Tankan: Euphorische Stimmung bei Japans Großunternehmen

Die Stimmung unter den Managern der japanischen Großindustrie hat sich im fünften Quartal in Folge verbessert und ist so gut wie seit zehn Jahren nicht mehr. Sorgen bereitet den Unternehmen aber der in manchen Branchen wie der Bauindustrie besonders stark zu spürende Arbeitskräftemangel.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die japanische Großindustrie ist im Stimmungshoch. Laut der vierteljährlich erhobenen Tankan-Umfrage der Bank von Japan (BoJ) ist der darin ermittelte Stimmungsindex für die großen Produktionskonzerne um drei Punkte im Vergleich zum Vorquartal auf jetzt plus 25 Zähler angestiegen. Ein positiver Index Tankan-Bericht bedeutet, dass die Optimisten in der Mehrheit sind. „Vor allem die Großindustrie profitiert vom aktuell recht günstigen Yen und der positiven globalen Wirtschaftsentwicklung“, kommentierte die NordLB. Die insgesamt gute Stimmung scheint sich nun auch auf die kleineren Unternehmen zu übertragen, die mit einem überraschend deutlichen Zuwachs von 10 auf 15 Indexzählern bei den Produzenten glänzten.

Etwas weniger Optimismus versprühen derweil die Dienstleister, denn diese spüren den nicht wirklich überzeugenden Binnenkonsum des Landes stärker, was sich unter anderem an den wenig überzeugenden Einzelhandelsumsätzen ablesen lässt. Der Index für die nicht produzierenden Unternehmen des Landes stagnierte bei plus 23. „Traditionell sind die Japaner eher zurückhaltend, was ihren Zukunftsoptimismus betrifft“ meinen die Experten der NordLB. Insbesondere die durch den amerikanischen Präsidenten hervorgerufene Unsicherheit sowohl in politischer Sicht, aber auch in wirtschaftlicher, zumal Handelshemmnisse nach wie vor auf dessen Agenda stehen, dürfte wenig hilfreich sein“.

Sorgen bereitet den Unternehmen indes der in manchen Branchen wie der Bauindustrie besonders stark zu spürende Arbeitskräftemangel. Die Wirtschaft schaut deshalb gedämpft in die nahe Zukunft. So dürfte der Stimmungsindex für die Großindustrie zum März auf 19 und der für die nicht produzierenden Firmen auf 20 Punkte zurückgehen, heißt es im Ausblick.

Für die japanische Notenbank ergibt sich auch angesichts der ausgezeichneten Lage laut NordLB nicht unbedingt „ein direkter Handlungsdruck“. Dafür sei vor allem die Inflation aktuell noch viel zu niedrig. Allein deshalb werde sie noch abwarten. Es gibt erste Stimmen in der Bank of Japan, die für ein noch aggressiveres Auftreten votieren. Deswegen könnte es nächste Woche im Rahmen der regulären Zinssitzung eine Anpassung der Einschätzungen geben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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