Kommentar
11:11 Uhr, 13.01.2011

T-Aktie - alte Liebe rostet nicht

Erwähnte Instrumente

  • Bonus Zertifikat
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Was in unserer durch die rücksichtslosen Machenschaften vieler Banken hervorgerufenen immer unsicherer werdenden Finanzwelt zählt, sind Sachwerte. Diese werden Anlegern seit Monaten ausgerechnet von Finanzfachleuten täglich immer wieder von neuem empfohlen. Zu dem Beuteschema gehören dabei neben Immobilien, die sich längst nicht jeder leisten kann, auch die derzeit besonders im Fokus stehenden Edelmetalle aber natürlich auch Aktien, durch die der Investor quasi ein ganz kleines Stückchen Besitz an einem real existierenden Unternehmen erlangen kann. So geht man bei Pioneer Investments im globalen Ausblick 2011 beispielsweise auch davon aus, dass sich Aktien heuer zur renditestärksten Asset-Klasse in nahezu allen Anlageregionen entwickeln könnten. Besonders interessant sind in dieser Hinsicht für eher konservative Aktionäre Titel, die eine hohe Dividendenrendite aufweisen und damit in der aktuellen Niedrigzinsphase eine Art Zusatzertrag erwirtschaften können, wie z.B. hierzulande die Aktien von RWE oder der Deutschen Telekom.

Gerade die T-Aktie hat ja wie keine zweite Börsianern zumindest was die Kursentwicklung anbelangt in den vergangenen Jahren wenig Freude bereiten können und noch zu Hochzeiten von 100 Euro eingestiegene Anleger werden ihre damaligen Kaufkurse wenn überhaupt wohl so schnell sicher nicht wieder sehen. Wer die Hoffnung auf steigende Kurse allerdings noch nicht ganz aufgegeben hat, könnte als Alternative zu einem Direktinvestment auch über den Kauf eines entsprechenden Bonus-Zertifikats nachdenken, bei dem er quasi die Dividende gegen eine interessante Bonus-Chance eintauscht. Im klassischen Bereich könnte sich hier beispielsweise ein ungecapptes noch knapp zwei Jahre laufendes Papier von HSBC Trinkaus mit einer Barriere bei sieben Euro und einem Bonusniveau bei 13 Euro eignen, das aktuell eine Seitwärtsrendite von 31,58 Prozent bzw. 15,09 Prozent p.a. abwirft. Auch das Aufgeld ist hier mit 2,84 Prozent nicht allzu hoch. Über eine geeignete Cap-Variante könnte man darüber hinaus seine individuelle Kurserwartung sogar in eine noch präzisere Ausstattung überführen.

Ein deutlich gewöhnungsbedürftigeres Produkt, das jetzt auch die Deutsche Telekom als Basiswert abdeckt, kommt derzeit von der Landesbank Berlin und kann noch bis 21. Januar gezeichnet werden. Das neue Duorendite-Zertifikat erinnert dabei vom Prinzip her fast ein wenig an „Lock-Produkte" wie die früheren Fix&Win-Anleihen, bei denen die Hälfte des Nennbetrages immerhin gut verzinst ebenfalls bereits nach einem Jahr wieder fest zurückgezahlt wurde. Auch hier kann sich der Anleger auf einen festen Kupon in Höhe von ansprechenden fünf Prozent p.a. freuen, der im ersten Jahr noch auf den vollen Nennbetrag von 1.000 Euro berechnet wird. Mit der ersten Zinszahlung werden zusätzlich 500 Euro zurückerstattet und der der übrige Teil des Kapitals gleichzeitig weiter in einer Protect-Aktienanleihe mit einer zweijährigen Restlaufzeit gebunden. Hier wird die 5-prozentige Kuponzahlung auch in der Folgezeit fix beibehalten, bezieht sich dann natürlich nur noch auf den halben Nennwert des Produkts. Um allerdings auch die restlichen 500 Euro bei Fälligkeit wieder vollständig zurückzuerhalten, kommt wiederum die T-Aktie ins Spiel. Sie darf am Ende nicht 35 Prozent oder mehr seit dem Emissionszeitpunkt an Wert eingebüßt haben. Sollte der Titel am Stichtag aber doch die bei 65 Prozent fixierte Barriere zumindest berühren, kommt es wie bei Aktienanleihen üblich zur Andienung eines Pakets an Telekom-Aktien entsprechend dem Kursstand zu Laufzeitbeginn. Der Anleger muss in diesem Fall also den vollen Wertverlust tragen.

Der BörseGo Tipp:Auch wenn die beiden genannten Strukturen nur einen kleinen Ausschnitt an Alternativen darstellen, sich die „langweilige" T-Aktie zumindest mit einer Seitwärtsrendite-Chance zu versüßen, können sie dem Anleger doch u.U. bereits ein wenig mehr an Rendite bieten als einem Direktinvestor, von der Dividende einmal abgesehen, die wiederum den Aktienkurs auch zunächst entsprechend schmälert. Dabei spricht für die Bonus-Variante die deutlich höhere Renditeaussicht, wenn gleich das beim Duorendite-Zertifikat verwendete Stichtagsprinzip, durch das die zudem auch noch etwas üppigere Barriere nur einmal bei Fälligkeit betrachtet wird, für etwas konservativere Investoren den Ausschlag geben könnte. Die vielverheißende Bezeichnung „Duorendite", die lediglich auf die zusätzliche Fixkomponente im ersten Laufzeitjahr abstellt, sollte man dabei allerdings nicht zu wörtlich nehmen.

Deutsche Telekom 7/13 Bonus-Zertifikat

Emittent/WKN:

HSBC Trinkaus / TB8NVP

Laufzeit:

21.12.2012

Preis: (11.01.2011)

Geld / Brief: 9,87 € / 9,88 €

5% Deutsche Telekom Duorendite

Emittent/WKN:

Landesbank Berlin / LBB0BU

Laufzeit:

20.01.2014

Preis: (in Zeichnung bis 21.01.2011)

Ausgabepreis: 1.000 € (zzgl. 1 % Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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