SZ: Siemens und griechische Regierung vergleichen sich
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Athen/ München (BoerseGo.de) - Die griechische Regierung und der Industriekonzern Siemens stehen laut einem Pressebericht unmittelbar vor einem Deal, der sowohl Schadenersatz-Leistungen für frühere Siemens-Schmiergeld-Delikte wie auch gemeinsame neue Vorhaben im Wert von insgesamt 170 Millionen Euro enthalten soll. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung (SZ) am Montag unter Bezug auf Unternehmenskreise. Dem Artikel zufolge stehen außerdem Aufbauhilfen von Siemens-Experten für saubere Geschäfte in Griechenland zur Debatte.
Ziel sei es dabei, eine Abkehr vom alten System aus Korruption, Selbstbedienung und Pfründenwirtschaft zu erreichen. Es werde seit Monaten verhandelt, nun sei man auf einem guten Weg und wolle jetzt "den Deckel drauf machen", hieß es weiter. Im Gespräch ist etwa der seit langem geplante Ausbau der Athener U-Bahn. Der Vergleich wäre ein Zukunftspakt und ein Lichtblick im zuletzt ziemlich belasteten deutsch-griechischen Verhältnis, schreibt die SZ.
Namhafte deutsche Unternehmen wie Siemens, Daimler oder MAN haben nach Erkenntnissen von Staatsanwaltschaften über Jahre in Griechenland großzügig bestochen. Politiker seien ebenso geschmiert worden wie Beamte, Direktoren und Staatsfirmen, Gewerkschafter und Betriebsräte. Auf diese Weise konnten Milliarden-Aufträge für die Modernisierung des griechischen Telefonnetzes, für die Sicherheitstechnik bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen, für die Lieferung von U-Booten und Bussen sowie für diverse andere Projekte ergattert werden.
Griechenland schuldet Siemens 150 Millionen Euro aus bislang unbezahlten Rechnungen, davon sollen dem Vernehmen nach nun 80 Millionen Euro erlassen werden. Über die verbleibenden 70 Millionen Euro, die noch von Olympia 2004 stammen, wird weiter vor dem internationalen Schiedsgericht in Paris gestritten.
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