SZ-Euroland-Indikator: Terra Incognita

1. Das Bild bleibt unverändert: Der SZ-Euroland-Indikator stürzt auch im März ab – von stark nach unten revidierten -4,21 Prozent im Februar auf nun -5,49 Prozent. Damit befindet sich das Konjunkturbarometer auf bisher unbekanntem Terrain. In derartige Regionen war der SZ-Euroland-Indikator in der Vergangenheit – seine Historie reicht bis Anfang 1994 zurück – nicht einmal ansatzweise abgetaucht. Dies verdeutlicht ein Blick auf das – dieses Mal bis 1994 angepasste – Schaubild unten.

2. Weiterhin ist eine Trendwende in den nächsten Monaten nicht erkennbar. Doch nach wie vor gibt es kleine Hoffnungsschimmer, die von den Komponenten des Gesamtindikators ausgehen: Die Differenz zwischen lang- und kurzfristigen Zinsen steigt jetzt schon seit Oktober an und ist mittlerweile deutlich im positiven Bereich angekommen, und die Einkaufsmanagerindizes haben seit Jahresanfang ihren freien Fall gestoppt. Außerhalb des Komponenten des SZ-Euroland-Indikators gibt es weitere Lichtblicke: Die reale Geldmenge M1 zieht wieder deutlich an, der die Frachtraten auf den Seewegen messende Baltic Dry-Index ebenfalls. Auch die ifo Geschäftserwartungen der deutschen Unternehmen konnten sich zuletzt zwei Mal in Folge etwas aufhellen.

3. Für die Industrieproduktion der Eurozone, deren laufende Jahresveränderungsrate die Referenzreihe des SZ-Euroland-Indikators ist, bedeutet die aktuelle Entwicklung des Konjunkturbarometers indes, dass die Zeit der schlechten Nachrichten auf Sicht der nächsten Monate noch nicht vorbei ist.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.