SZ-Euroland-Indikator: Bodenbildung mit unklarer Zukunft
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1. Der SZ-Euroland-Indikator sinkt im September zum sechsten Mal in Folge und erreicht mit 3,24 % – nach leicht aufwärts revidierten 3,30 % im Vormonat – seinen niedrigsten Stand seit Mai 2006. Seine Abwärtsbewegung hat sich jedoch verlangsamt und könnte demnächst zum Stillstand kommen. Dies spiegelt sich in den Komponenten des Indikators wider, die sehr unterschiedliche Impulse geben und geben werden: Die Auftragseingänge z.B. wurden im zweiten Quartal immer kräftiger, die Stimmung in der Industrie verschlechterte sich zuletzt aber – ablesbar sowohl am Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes als auch am Industrievertrauen der EU-Kommission. Und nachdem bis zum Frühsommer die Zinsdifferenz (zwischen lang- und kurzfristigen Zinsen) und die Aktienmärkte noch sehr positive Konjunktursignale sendeten, sind auch sie seit Einsetzen der Finanzmarktverwerfungen im Juli mittlerweile zu unsicheren Kantonisten geworden.
2. Die bereits bekannten Komponenten des Indikators deuten damit an, dass dieser in den nächsten Monaten weder eine kräftige Entwicklung nach oben noch nach unten einschlagen wird, also – grob gesprochen – eine so genannte Seitwärtsbewegung zu erwarten ist. Eine solche Bewegung – in der Überschrift wurde sie auch mit „Bodenbildung mit unklarer Zukunft“ bezeichnet – hat der Indikator bisher nicht mitgemacht. Angesichts der besonderen Situation, in der eine robuste Konjunktur Eurolands auf stark verspannte Finanzmärkte trifft, erscheint eine solche Diagnose nicht unplausibel. Und ihre Aussage ist klar: Die wirtschaftliche Entwicklung Eurolands bleibt zumindest in diesem Jahr noch merklich überdurchschnittlich.
3. Die Referenzreihe des SZ-Euroland-Indikators, die laufende Jahresveränderungsrate der Industrieproduktion des Euroraums, fiel im Juni spürbar, im Juli stagnierte sie. Weitere Rückgänge der Referenzreihe zeigt der SZ-Euroland-Indikator an. Doch wie bereits gesagt: Das Niveau des Industrieproduktionswachstums sollte klar über seinem langjährigen Durchschnitt (von 1,7 %) bleiben.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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